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Bloodman

Bloodman

Titel: Bloodman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Pobi
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brach darüber zusammen.
    Hauser griff unter seinen Poncho und zog die mit der Schere bearbeitete Hülle des Wasserballs hervor, die Emily Mitchell geschaffen bzw. erspürt hatte. Er warf sie Jake hin. »Setzen Sie sie zusammen«, sagte er.
    Die Plastikhaut landete neben ihm, ein Stück links von der Dose mit Dämmschaum, die Onkel Frank erledigt hatte. Jake räusperte sich. Versuchte zu sprechen. Die Worte kamen verstümmelt heraus, zerbrochen, wie alles in seinem Inneren. »Sie … sie hat … einen F… Fehler gemacht. Sie hat das Gemälde meines Vaters nicht richtig interpretiert. Sie hat ein Porträt von …«
    Â»Von Ihnen gemalt, Jake. Kein Irrtum. Sie haben es nur nicht kapiert, nicht wahr?« Hauser versuchte, Jake in die Augen zu sehen – den Mann zu erreichen, den er gemocht hatte, den Mann, der an der Oberfläche so wirkte, als hätte er eine grausame Vergangenheit überwunden und sich etwas aufgebaut. Etwas Schönes.
    Er erinnerte sich, einmal gehört zu haben, dass jede Kultur ihren schwarzen Mann besaß.
    Jake starrte zurück. Ein roter Bluterguss erblühte im linken Auge, während das rechte hell und klar war.
    Â»Ihr Vater wollte Sie wissen lassen, dass Sie der Bloodman sind.«
    Hauser kam ins Wohnzimmer herunter und zog die große Edelstahlpistole aus Jakes Halfter. Er trat zurück und leerte die Patronen in seine Hand. Fünf der . 500 er Kugeln ließ er zu Boden fallen und wischte sie mit dem Fuß beiseite, in eine Pfütze Wasser. Die sechste schob er wieder in die Trommel, drehte sie an die richtige Stelle und klappte die Trommel zu.
    Â»Darum sind Sie so gut bei der Jagd nach Killern, Jake. Sie sprechen ihre Sprache, weil Sie einer von ihnen sind.« Hauser beobachtete Jake, sah die Gedächtniswände in seinem Schädel eine nach der anderen in einem Dominoeffekt zusammenbrechen.
    Â»Erinnern Sie sich an die zwei Koffer, die aus dem Haus der Farmers verschwunden waren? Die, von denen Ihrer Ansicht nach die Eindrücke auf dem Teppich stammten? Raten Sie mal.« Er zeigte auf die Ecke, wo Kays Halliburton – verbeult und einen Spaltbreit offenstehend wie eine Muschel – neben dem Cellokasten lag, von hereingewehtem Sand und Trümmern überhäuft. »Da steht der zweite davon.«
    Hauser fuhr fort: »Und was ist mit Kays Cello? Warum hätte sie nur für einen Tag ihr Cello mitbringen sollen? Sie wusste, sie würde keine Zeit haben, darauf zu spielen. Ich wette, wenn wir die Busgesellschaft anrufen, wird sich niemand daran erinnern, eine Frau mit einem Cello gesehen zu haben, Jake. Kay und Jeremy kamen mit Ihnen im Wagen hierher. Darum war der Kindersitz auf der Rückbank eingebaut. Sie wohnten für eine Weile im Haus der Farmers. Und dann …« Er ließ den Satz verklingen. »Ihr Vater versuchte nicht, Sie zu warnen, er wollte Sie verscheuchen.«
    Die Bilder in seinem Hirn verklemmten sich, stolperten übereinander in ihrem Eifer, an die Oberfläche zu drängen. Sein Vater hatte ihn geliebt, ihn verteidigt. Aber nach Mias Ermordung hatte er aufgegeben, war im Alkohol untergetaucht und versuchte zu vergessen, dass er noch am Leben war. Nur das Malen konnte er nicht aufgeben, denn dazu war er geschaffen worden. Nur in seiner Malerei, seinem Werk, hatte er alles herauslassen können. Er hatte seinen Sohn geliebt, ihn nicht verraten, aber verstoßen. Für unser eigen Blut tun wir Dinge, die wir für niemand anderen tun würden , hatte Onkel Frank am Telefon gesagt.
    Hauser hob Jakes gewaltige . 500 er aus Edelstahl. »Es ist genau eine Patrone darin.« Er warf die Pistole auf die Küchentheke, ging an Franks Leiche vorbei und trat durch eines der eingedrückten Schiebefenster hinaus in den aufdämmernden Tag.

84
    Jake stand jenseits der Brandungslinie bis zur Hüfte im Wasser. Was von Jeremy noch übrig war, schwamm neben ihm und kräuselte sich in der Dünung wie eine verfaulende Meereskreatur. Er hielt Kays flache, zerschnittene Hand. Der Wind hatte sich vollständig gelegt, und wenn er nicht gewusst hätte, dass er sich im Auge eines Hurrikans befand, hätte er geschworen, dass es einer der schönsten Morgen war, die er je erlebt hatte.
    Abgesehen von den Häuten seiner toten Frau und seines Sohnes, die neben ihm in den braunen Wellen trieben.
    Das Haus am Ufer war so gut wie zerstört, und etwas sagte ihm, dass der zweite Akt

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