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Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition)

Titel: Bloodseal: Flucht ins Ungewisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.R. Terrie
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Sorge, kleine Ambers, sie leben beide noch.“ Sie beugte sich weiter zu mir herab und flüsterte: „Ich kann doch meinen Liebsten nicht sterben lassen.“
    Mühsam sah ich sie wieder an und warf ihr einen bissigen Blick zu. „Er liebt dich nicht!“
    Amandas Pokerface blieb, doch etwas in ihren Augen änderte sich. Dann ließ sie das Messer von meiner Kehle sinken und gab mich schließlich frei. „Schon möglich …“, murmelte sie, klappte das Jagdmesser, ganz klar ein Schweizer Modell, auf und zu (was ziemlich beunruhigend aussah). „Früher war es anders.“
    Nach einem vertieften Ausdruck im Gesicht rief sie nach einem der Männer, der augenblicklich durch die Tür trat. „Bring sie weg!“
    Ich hatte keine Chance, auch nur aufzustehen, als mich der Mann packte und aus dem Raum schliff.
    Matthew Tempson:
    „Mission: Rette Lora 2.0!“
    Ich befand mich in einer Art Wachtraum. Irgendwie bekam ich alles um mich mit und konnte dennoch nichts gegen diesen Sirup, in dem mein Hirn schwamm, unternehmen, musste tatenlos dabei zusehen, wie Lora aus dem Raum gezerrt wurde. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, schrie irgendwas Unverständliches. Sie klammerte sich mit den Händen an den Türrahmen und auch ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war sie nicht gerade glücklich darüber, wie man sie behandelte.
    Der Gorilla von einem Mann hielt ihr letztendlich den Mund zu und klemmte sie sich unter den Arm.
    Nur vage bekam ich mit, wie auch ich aus dem Raum gebracht wurde. Irgendwo zwischen den Nebelschwaden vor mir erkannte ich Nick. Es sah aus, als würde er schlafen.
    Ich hatte kein Gefühl mehr für Zeit. Vielleicht befand ich mich ja schon seit Stunden in diesem bewölkten Zustand.
    Ich war zwar auf irgendeine verwirrende Art und Weise bei Bewusstsein, aber ich konnte nicht einmal sagen, ob ich überhaupt atmete.
    Verschwommen sah ich Cass über mir, worauf etwas in meinem Kopf anzuschwellen begann. Es war, als hätte ich statt einem Gehirn Watte unter meiner Schädeldecke. Ein enormer Druck breitete sich aus, bis es irgendwo Schnapp machte wie ein gedehntes Gummiband, das man dem Lehrer auf den Rücken pfefferte. Dann, als hätte man mir einen Eimer Eiswasser drübergeschüttet, war ich wieder klar bei Verstand.
    Ich sah Cass einen Moment schweigend an, wartete ab, bis ich mich wieder spürte und die ersten Schmerzen auftauchten. Dann kam ich in einer schnellen, fließenden Bewegung auf die Beine.
    Ich holte weit mit einem Arm aus und langte kräftig zu. Obwohl Cass dem Schlag mit seinen Fähigkeiten bestimmt locker hätte ausweichen können, blieb er reglos stehen. Er wich der Wucht des Hiebes nur so weit aus, dass er seinen Kopf die Bewegung mitführen ließ und somit dem größten Schaden vorbeugte. Er tastete vorsichtig mit den Fingern über seinen Wangenknochen und etwas höher zu seinem nun leicht geröteten Auge.
    „Das hab ich wohl verdient … Fühlst du dich jetzt besser?“
    Ich rieb meine Faust. „Nein … Du verdammter … Was hast du mit mir gemacht?“
    Er zuckte kurz mit den Schultern. „Nur etwas paralysiert, halb so schlimm.“
    „Das entscheide ja wohl immer noch ich, wie schlimm es war! Was soll der ganze Scheiß eigentlich? Zuerst predigst du, dass du auf unserer Seite bist, und dann das! Und Lora fühlt sich nich’ weniger verraten!“ Das war keine Vermutung, ich wusste, dass es so war.
    Er strich seine roten Haare zurück. „Es is’ kompliziert.“
    Ich zog eine Augenbraue hoch. „Kompliziert?“ Ich schüttelte den Kopf, versuchte ruhig zu bleiben. Wenn ich jetzt ausraste, hilft das Lora auch nicht!
    Meine Schläfe begann wieder bis zum Haaransatz zu pochen. Getrocknetes Blut klebte an meiner linken Gesichtshälfte, aber zumindest sah ich nicht mehr alles in Rot.
    Hinter Cass, an die Außenmauer von einer der Lagerhallen gelehnt, erblickte ich Nick. Es wirkte nicht so, als ob er bei Bewusstsein wäre. Auch er hatte ziemlich was einstecken müssen, was man am deutlichsten an seinem blauen Kiefer sehen konnte.
    Cass drehte sich halb zu Nick um. Nur so weit, dass er mich immer im Blickfeld hatte.
    „Keine Sorge, ich weck ihn, wenn du weg bist. Ihm vertrau ich mehr als dir.“
    Ich schluckte den Beisatz wortlos hinunter. „Und wo soll ich deiner Meinung nach hin? Zum Friedhof, um dir ’nen Platz zu reservieren?“
    Er ließ sich nicht auf ein Wortgefecht ein. „Du wirst Lora da rausholen.“
    Ich starrte ihn kurz wortlos an. „Was?“
    „Ich werd dich führen“,

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