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Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall)

Titel: Blue liquid (Kommissar Pfeifers erster Fall) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Alber
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beiße nicht. Versprochen.“ Dr. Peter Naumann setzte
ein freundliches Lächeln auf. Es erreichte seine blauen Augen nicht, aber
Alexander war viel zu aufgeregt, um das zu bemerken. „Schön, dass du da bist.
Wie du in der Anzeige gelesen haben wirst, benötigen wir dringend studentische
Hilfskräfte für unsere Arzneimitteltests. Sogenannte Probanden. Am besten mit
medizinischen Vorkenntnissen. Das erleichtert uns die Arbeit, da die
Symptombeschreibungen detaillierter ausfallen.“ Wieder ein oberflächliches
Lächeln.
    „Dann erzähl uns mal etwas über dich“, ermunterte Pauline den jungen
Mann freundlich. Ihr Lächeln war echt. Kleine Lachfältchen um Augen und Mund
deuteten darauf hin, dass sie ein fröhlicher Mensch war und gerne lachte.
Alexander empfand sofort eine tiefe Sympathie für die junge Ärztin. Sie war
ausgesprochen hübsch und machte ihn nervös. „Also, ich, äh“, stammelte er. Mit
hochrotem Kopf, die Hände verlegen in den Hosentaschen versteckt, trippelte er
von einem Bein auf das andere. Er ärgerte sich über sich selbst. Schon immer
war er sofort rot geworden, sobald ihn jemand angesprochen hatte, und das hatte
ihn schon in der Schule zum Gespött gemacht. Jetzt, an der Uni, war es noch
viel schlimmer geworden. Er wünschte, das würde endlich aufhören.
    Pauline und Peter sagten nichts. Sie warteten ab. Irgendwann würde er
sich einkriegen und beginnen, zu erzählen. Das taten die meisten. Schließlich
brauchten die Studenten das Geld. Und auch diesmal behielten sie Recht.
    Nachdem es einige Minuten lang still war in dem kleinen Raum, begann
Alexander, über sich zu erzählen: „Ich heiße Alexander Hauck, bin
dreiundzwanzig Jahre alt, komme aus Stuttgart und habe mein Medizinstudium zum
letzten Wintersemester begonnen. Vorher habe ich eine Ausbildung als Krankenpfleger
am Marienhospital in Stuttgart gemacht und dort auch eine Weile gearbeitet.“
Pause. Räuspern. Weiter. „Meine Mutter ist Friseurin und mein Vater ist
Dachdecker. Aber er ist Frührentner. Hat sich den Rücken kaputt gemacht. Sie
können mich finanziell nicht unterstützen und das BAföG reicht hinten und vorne
nicht. Und so war ich froh, als ich Ihre Anzeige gelesen habe. Bitte nehmen Sie
mich.“ Geschafft. Er holte tief Luft und sah die beiden erwartungsvoll an.
Peter grinste in sich hinein. Das läuft ja wie geschmiert. Hervorragend.
Aber ich lasse ihn noch ein bisschen zappeln. Nur so. Zum Spaß . Laut sagte
er: „Das klingt alles äußerst interessant. Vielen Dank, Alexander. Wir melden
uns bei dir wegen der medizinischen Tests, falls wir uns für dich entscheiden
sollten. Deine Unterlagen haben wir ja.“
    Pauline warf ihrem Vorgesetzten einen erstaunten Blick zu. Was tat er
denn da? Der Junge war das perfekte Studienobjekt und er schickte ihn weg?
Peter ignorierte ihren Blick, stand auf und streckte dem
    Jungen die Hand hin. „Auf Wiedersehen.“
    „Tschüss“, murmelte Alexander enttäuscht und verließ mit hängenden
Schultern das Büro.
    „Sag
mal, spinnst du?“, fuhr Pauline ihren Chef an, sobald die Türe ins Schloss
gefallen war.
    „Jetzt
entspann dich mal. Ich habe mir nach den ganzen Nieten ein wenig Spaß verdient,
findest du nicht?“
    „Nein.
Finde ich nicht. Wir suchen bereits seit Wochen nach einem passenden Objekt und
dann finden wir eins und du schickst ihn weg? Geh und hol ihn zurück und zwar
sofort!“ Pauline funkelte Peter wütend an. Der machte eine beruhigende Geste in
ihre Richtung und gab ihr zu verstehen, dass er Alexander morgen früh anrufen
würde. Er meinte, dann hätten sie eine bessere Verhandlungsbasis, was das
Honorar anginge. Kopfschüttelnd zeigte sie ihm den Vogel und schickte sich an,
das Zimmer zu verlassen. „Mit dir zu arbeiten wird immer schwieriger, Peter,
ehrlich.“
    „Aha.“
Er nahm sie in seine Arme. „Aber der Sex mit mir ist doch noch gut, oder?“ Mit
einem verschmitzten Lächeln küsste er sie auf den Mund.
    „Lass
das, mir ist nicht nach Späßen zumute.“ Sie schob ihn weg.
    „Reisende soll man nicht
aufhalten!“ Lachend ließ er Pauline gehen. Er machte sich daran, die Papiere
der heutigen Kandidaten einzusammeln. Sie würden allesamt im Reißwolf landen.
Alle, mit einer Ausnahme. Morgen würde er ihn zu den Tests wie Belastungs-EKG,
CT, MRT und so weiter einladen und dann konnte man weitersehen. Nur schade,
dass bisher keine passende Frau dabei gewesen war. Doch Peter war
zuversichtlich, dass sie auch die noch finden würden, und so

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