Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte
möglich deinen Umzug in die Wege leitet. Ich beabsichtige nämlich nicht, zu dir ins Hotel zu ziehen.«
»Oh.« Schon wieder ein Detail, das sich jedoch regeln lassen würde. Glücklich schlang sie ihm die Arme um den Hals. »Ich wette, Carolee wird nichts lieber tun, als in meine Wohnung zu ziehen und die Stallwache im Hotel zu übernehmen.«
»Dann sollte es da keine Probleme geben, oder?«
»Nein«, stimmte sie ihm zu, »aber darüber können wir später reden. Lass uns jetzt diese Nacht genießen. Sie ist genauso wunderbar wie alles andere, was im letzten Jahr geschehen ist.«
Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter, genoss ihr Glück, als sie plötzlich zusammenschrak und auf das andere Ende des Balkons deutete. »Ryder. O Gott, Ryder, sieh nur.«
Eng umschlungen standen sie im Licht der Sterne. Statt einer zerfetzten, blutbefleckten Uniform trug er die grobe Kleidung eines Handwerkers. Und seine Hand lag so auf Lizzys Rücken, wie Ryder es oft bei ihr tat.
»Er hat sie gefunden. Billy ist zu ihr gekommen. Jetzt sind sie zusammen.«
»Fang bloß nicht an zu heulen.«
»Ich heule, wenn mir danach ist. Daran solltest du dich lieber gleich gewöhnen. Aber diesmal sind es Tränen der Rührung. Da stehen sie nach all der Zeit, nach dem langen Warten. Du siehst ihm übrigens ein bisschen ähnlich.«
»Vielleicht. Ich weiß nicht.«
»Doch, das ist so. Und ich denke, du hast ihm den Weg hierher gewiesen. Zu ihr. Wie das funktioniert, keine Ahnung, und es spielt auch keine Rolle. Nur das Resultat zählt.«
Für einen flüchtigen Moment begegneten sich ihre Blicke, und Hope erkannte das Glück in Lizzys Augen, das sie selbst empfand. »Dann ist also endlich jeder dort, wo er schon lange hingehört.«
Epilog
An einem strahlenden Frühlingsabend spielte Avery mit ihrem Plastikring, und Clare und Hope zupften an ihrem Hochzeitskleid herum.
»Ich bin nicht aufgeregt.«
»Natürlich nicht.«
»Okay, vielleicht ein bisschen. Seh ich auch wirklich gut aus?«, fragte sie zweifelnd.
»Du bist eine echt tolle Braut. Dreh dich um und überzeug dich selbst«, meinte Clare.
Avery betrachtete sich in dem großen Spiegel, der im Schlafzimmer des Penthouse hing, und ein Strahlen glitt über ihr Gesicht. »Tatsächlich, ich hätte gar nicht gedacht, dass ich so gut aussehe.«
»Es könnte nicht besser sein. Dein Kleid ist einfach perfekt für dich. Da hattest du von Anfang an das richtige Gespür.«
Glücklich drehte Avery sich einmal um sich selbst, sodass der mit Perlen bestickte Rocksaum um ihre Beine schwang. »Ehrlich, Mädchen, ich finde mich echt schön.«
»Du strahlst heller als das Licht von tausend Kerzen«, sagte Clare und rückte das strassbesetzte Diadem zurecht.
»Ein Glas Sekt! Macht schnell! Sonst brech ich in Tränen aus, und das Make-up, das Hope so mühsam aufgetragen hat, zerfließt.«
»Also dann, ein Schlückchen für die Braut, eins für die Brautjungfer und ein kleines für die junge Mutter«, meinte Hope und schenkte ihnen ein.
»Das macht meinen Zwillingen bestimmt nichts aus«, sagte Clare. »Luke und Logan sind unglaublich robust.«
»Seht uns nur an. Ehefrau, Braut und zukünftige Braut.« Avery stieß mit den Freundinnen an und fügte an Hope gewandt hinzu: »Du bist schließlich im September dran.«
»Ich kann’s kaum erwarten. Doch darüber reden wir später. Heute ist dein großer Tag, und ich versprech dir, dass alles rundherum perfekt wird.«
»Wie sollte es anders sein? Schließlich heirate ich den Mann, in den ich schon als Kind verliebt war, und alle, die mir etwas bedeuten, sind dabei: ihr beide, mein Dad, Justine, die für mich stets wie eine Mutter war, und meine Ersatzbrüder Ryder und Beckett. Und dann findet das Fest zudem am schönsten Ort auf Erden statt. Was könnte ich mehr wollen?«
Hope kümmerte sich um die Organisation und überwachte die Einhaltung des Zeitplans und koordinierte alles. Gab dem Fotografen Bescheid, scheuchte alle auf, die mit aufs Foto sollten, und inspizierte kritisch ein letztes Mal die Festtafel und den Blumenschmuck.
Auch Ryder musste sich eine Musterung gefallen lassen, denn seine Krawatte saß schief. Sie rückte sie zurecht und nahm das als Vorwand, ihn zu küssen.
»Warum heiraten wir nicht einfach jetzt?« Er sah sie fragend an. »Schließlich sind alle gerade im Sonntagsstaat, und dem Pfarrer ist es bestimmt egal, wie viele Trauungen er vornimmt.«
»September. Dieser Tag gehört allein Avery und Owen«, antwortete sie und gab
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