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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schluck Kaffee. »Mein Gott.«
    »Er ist ein Teil von dir.« Justine nahm ihren Sohn in den Arm und hielt ihn fest. »Oder von uns allen. Und er hat jemanden gebraucht, der ihr erzählt, was geschehen ist. Es bricht einem das Herz.«
    »Hör auf.« Ryder wischte eine Träne von der Wange seiner Mutter und fügte in rauem Ton hinzu: »Es ist so schon schwer genug, ohne dass ihr alle heult.«
    »Keine Tränen mehr.« Mit einem Mal stand eine lächelnde Eliza neben Hope.
    »Heilige Mutter Gottes.« Willy B. ließ sich mit seinem Mops neben Clare auf einen Hocker fallen.
    »Ihr habt ihn gefunden.«
    Ryder wünschte sich, sie hätte jemand anderen mit diesen Augen angesehen und zum Sprechen aufgefordert. »Er liegt ein paar Meilen außerhalb der Stadt begraben«, erklärte er ihr, »auf einem Friedhof, der früher zur Farm seiner Familie gehörte. Zwischen seinen Brüdern.«
    »Er hat sie geliebt, und als er von Joshuas Tod erfuhr, fing er an davon zu reden, sich zur Armee zu melden. Aber es geht weniger darum, dass ihr Billys Grab gefunden habt …« Sie griff sich ans Herz. »Viel wichtiger ist für mich zu wissen, dass er bis zuletzt an mich dachte. Indem ihr mir seine Gefühle, seine Gedanken offenbart habt, weiß ich jetzt endlich mit letzter Gewissheit, dass er zu mir kommen wollte. Dafür danke ich euch. Als es mit uns zu Ende ging, haben wir uns bis zum letzten Atemzug an dem Bild des anderen festgehalten. Beide träumten wir von einem kleinen Haus und einer Familie, doch vor allem wollte ich meinen Billy haben. Wollte ihm all meine Liebe schenken und hoffte, dass er mir seine schenkt. Wie es sich anfühlte, von ihm geliebt zu werden, diese Empfindung war beinahe verblasst – und jetzt spüre ich sie wieder wie am ersten Tag.«
    Sie hob ihre Hand und drehte sie vor ihren Augen hin und her. »Ich kann nicht nur meinen Körper klar sehen, sondern auch ihn, meinen Billy. Weil ihr ihn gefunden habt. Und er weiß zudem, wo er mich finden kann, und wird bestimmt zu mir kommen. Du bist ein Teil von ihm«, sagte sie zu Ryder und wandte sich an Hope. »Wie du ein Teil von mir bist. Und ich werde nie vergessen, welches Geschenk mir durch euch beide zuteilwurde.«
    »Hinter seinem Grab wächst Geißblatt«, sagte Hope.
    »Meine Lieblingspflanze. Er hat mir versprochen, dass wir wildes Geißblatt hinter unserem Haus wachsen lassen. Er ist als Soldat gestorben und wurde als ein anderer wiedergeboren. Und er hat selbst in der letzten Minute seines Lebens an mich gedacht. Mein Billy. Er hat mir gezeigt, dass wahre Liebe nie verblasst.«
    »Lizzy.« Beckett trat auf sie zu.
    »Du warst der Erste, der mit mir gesprochen und mir seine Freundschaft angeboten hat. Nur dank euer aller Hilfe konnte ich wieder Gestalt annehmen, bekam ein Zuhause, wo ich darauf warten darf, dass mein Liebster zu mir zurückkehrt.«
    »Liebe kann tatsächlich Wunder wirken«, stellte Justine fest und blickte dorthin, wo der Geist der jungen Frau einen Augenblick zuvor noch zu sehen gewesen war. »Und ich werde einfach glauben, dass sie recht hat und er zu ihr findet.«
    »Sie ist glücklich, und das ist das Einzige, was zählt.« Mit feuchten Augen lehnte Avery sich an Owens Schulter, bevor sie sich grinsend ihrem Vater zuwandte, der nach wie vor stocksteif auf seinem Hocker saß und sich von dem kleinen Hund das Gesicht ablecken ließ. »Was ist los, Dad? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.«
    »Heilige Mutter Gottes«, entfuhr es ihm erneut, während er nach einem süßen Brötchen griff.
    Clare musste trotz aller Rührung lachen und schlang ihre Arme um den Riesenkerl, den sie noch sie so fassungslos erlebt hatte.
    Bevor alle wieder ihres Weges gingen, nahm Ryder Hope beiseite. »Ich konnte dir nicht gleich davon erzählen, sondern musste mir selbst erst etwas klarer werden.«
    Sie sah ihn mit einem sanften Lächeln an. »Ist doch selbstverständlich bei einem derart seltsamen Erlebnis. Es muss für dich ja gewesen sein, als hättest du die Schlacht miterlebt.«
    »Ja, und das hat mir gezeigt, welche Hölle der Krieg wirklich ist. Bücher und Filme können das volle Ausmaß des Grauens nicht wiedergeben.«
    »Ich versteh vollkommen, dass du Zeit brauchtest. Ich möchte zwar, dass du über alles, was dich beschäftigt, mit mir sprichst, doch das bedeutet nicht unbedingt, dass es immer sofort sein muss.«
    »In Ordnung, auf dieser Basis sollten wir uns verständigen können.« Er schaute sie liebevoll an. »So, und jetzt muss ich wieder

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