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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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seiner Probleme.
    Ich nicke und wage zu fragen, ob die Spurensicherung schon Ergebnisse geschickt hat.
    »Die Leiche wurde gestern gefunden.«
    »Die Spurensicherung müsste aber doch …«
    »Ja, die Ergebnisse sind da, in der Akte.«
    Von all denen, die mir hätten einen Fall aufhalsen können, ausgerechnet Leandri!
    Anselmi gibt mir die Akte, ich blättere: Todesursache vermutlich Ersticken (um sicher zu sein, muss noch die Autopsie abgewartet werden). Sie war offenbar schon zwei oder drei Tage tot, was wohl deutlich zu riechen war.
    Wie auch immer, es fehlte die Kuppe des rechten Zeigefingers.
    »Die hat er abgeschnitten und dann an Sie geschickt, Commissario.«
    Bei Anselmis Worten zucke ich die Schultern, diese Idee ist mir auch schon gekommen.
    »Wer hat sie gefunden?«
    »Wen?«
    »Die … die …« Ich brauche einen Moment, um mir den Namen, den man mir schon genannt hat, in Erinnerung zu rufen. »Gualtieri, ja, Gina Gualtieri.«
    »Es steht alles im Bericht, Commissario. Gestern Nachmittag kam der Anruf …« Ja, da war ich in meinem Büro und habe die Kollegen davon sprechen hören. »Aber im Bericht steht alles drin.«
    Ich nehme also das Blatt und lese. Keine neue Geschichte: Eine alleinstehende Frau um die dreißig, die Schwester verheiratet. Jede lebt ihr eigenes Leben, doch telefonieren sie jeden Tag miteinander, um zu hören, wie es so geht. Maura Gualtieri, verheiratete Pongiu, versucht drei Tage lang vergeblich, ihre Schwester anzurufen. Sie ist in Sorge. Obwohl sie ihre Schwester normalerweise nicht besucht und schon gar nicht unangemeldet, beschließt sie, hinzufahren und nachzusehen. Sie hat einen Schlüssel, öffnet die Tür und findet ihre Schwester tot vor.
    Es bedarf keiner Erfahrung, um sofort zu sehen, dass sie keines natürlichen Todes gestorben ist und dass es sich nicht um einen Unfall handelte. Kaum jemand wird sich selbst eine Plastiktüte über den Kopf ziehen und sorgfältig zubinden. Selbstmord vielleicht … Aber das Stück vom Finger … Ich bin kein Gerichtsmediziner, weiß aber genug, um zu erkennen, dass es erst abgetrennt wurde, als die Frau schon tot war.
    »Neben der Leiche lag eine rote Lockenperücke.« Anselmi betont den Satz mit einer Geste, als würde er sich das Haar ordnen. Wie das wohl aussähe: eine schöne rote Perücke über seinem grauen Gesicht?
    Das wird kein einfacher Fall, ich spüre es genau.
    Wie auch immer, man wird sehen, ob der Inhalt des Plastiktütchens wirklich das fehlende Fingerstück ist. Das Tütchen wird untersucht werden, und auch die Blüte.
    Eine Blüte.
    Auf alle Fälle muss ich auch mit Francesca sprechen, um zu erfahren, wie das Päckchen zugestellt wurde. Es sind keine Stempel drauf, das heißt, es wurde persönlich abgegeben.
    Warum ausgerechnet bei mir?
    Als hätte ich nicht schon Ärger und Sorgen genug.
    Gleich ist es eins, um diese Uhrzeit macht Francesca für gewöhnlich Mittagspause. Ich wähle die Nummer, die Sekretärin ist dran und sagt: »Die Chefin ist in einer Besprechung.« Ich glaube, dass ich der einzige Kommissar bin, dessen Frau Ingenieurin ist und besser verdient als er.
    »Ich muss mit ihr sprechen. Es ist dringend.«
    »Einen Augenblick, bitte.« Warteschleifenmusik, Gott, wie ich die hasse.
    »Pronto.«
    »Ich bin’s, Antonio.«
    »Was ist los?« Kein Anzeichen von Sorge in der Stimme - wenn etwas mit Manu wäre, dann würde man sie auch als Erste benachrichtigen.
    »Ich muss mit dir sprechen.«
    »Dann sprich.« Ich sehe sie vor mir, wie sie das Telefonkabel um die Finger wickelt und aus einem Schuh schlüpft, dabei auf einem Bein balancierend wie ein Flamingo. Vom Flamingo hat sie die langen Beine, nur ist sie nicht so dünn.
    »Das geht nicht am Telefon.«
    »Ich habe zu tun.«
    »Es ist dringend, beruflich. Ich könnte dich auch ganz offiziell in die Questura bestellen, aber ich dachte an ein freundschaftliches Gespräch, schließlich bist du meine Frau …«
    »Oh, ich dachte, du hättest das vergessen.« Ich will gerade entgegnen, dass sie es war, die dem ehelichen Bett den Rücken gekehrt hat, da spricht sie schon weiter.
    »In einer halben Stunde etwa bin ich hier fertig. Soll ich zu dir kommen oder kommst du zu mir? Da es dringend ist, komm du doch, dann gewinnst du Zeit.«
    Die Aufforderung, zu ihr zu kommen, muss sie einiges gekostet haben, denn eigentlich hat sie es gar nicht gern, wenn ich in ihr Revier eindringe. »Ich komme«, sage ich.
    Ich informiere Anselmi, dass ich weggehe, ohne ihm zu sagen,

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