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Blut und Silber

Blut und Silber

Titel: Blut und Silber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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auffordern würde, ihn erneut in den Kampf zu begleiten.
    Es klopfte, eine Magd brachte verführerisch duftenden Braten und Brotscheiben, die als Unterlage für das Fleisch dienten.
    »Seid nochmals willkommen und lasst es Euch schmecken!«, sagte der Burgkommandant zu seinen Gästen.
    Gespannt wartete er auf Friedrichs Tischgebet. Würde darin von Gottes Beistand bei bevorstehenden Kämpfen die Rede sein? Doch das Gebet war kurz und unverfänglich, dann wurde kräftig zugelangt. Also fragte Markus direkt.
    »Was führt Euch von Prag aus hierher? Eure Gemahlin wird sicher schon sehnsüchtig auf Euch warten, um die hohen Feiertage mit Euch zu verbringen.«
    »Ja, das wird sie«, sagte Friedrich, und bei dem Gedanken an Elisabeth verspürte er Sehnsucht, sie und den Sohn wiederzusehen, den sie ihm kurz vor seiner Abreise geboren hatte. Doch als er weitersprach, erlosch sein Lächeln. »Ich wollte hier in Freiberg ein Gebet für die Seele meines Freundes Ulrich von Maltitz sprechen und in St. Marien eine Kerze für ihn entzünden. Es schien mir … der richtige Zeitpunkt.«
    »Wir waren heute morgen an seinem Grab«, ließ sich Änne vernehmen. »Gemeinsam mit Nikol Weighart und seiner Frau Katharina.«
    Sie zögerte einen Moment, ehe sie sagte: »Er würde sich freuen zu hören, dass Ihr nun endlich als rechtmäßiger Herrscher über dieses Land anerkannt seid. So lange hat er dafür an Eurer Seite gekämpft …«
    »Ja«, stimmte Friedrich zu und lehnte sich zurück. »Vor fünfzehn Jahren hat es begonnen – mit dem Anschlag von Altenburg. Und jetzt …« Er schien in Erinnerungen zu versinken. Dann sah er Änne an, deren prüfenden Blick er auf sich wusste.
    »Keine Sorge, der Burgkommandant von Freiberg wird hier benötigt«, beantwortete er lächelnd ihre stumme Frage. Er tauchte seine Finger in die Schale, die ihm gereicht wurde, und trocknete sie ab. »Und ich weiß, dass er auf Euern klugen Rat zählen kann. Doch nun berichtet, wie geht es Euch und Euern Kindern?«
    »Unser Ältester möchte an einer Universität die Heilkunst erlernen«, berichtete Änne stolz. »Er wird einmal ein guter Arzt, da bin ich mir sicher.«
    »Er wird das Erbe seiner Mutter fortführen«, ergänzte ihr Mann mit Nachdruck.
    »Und die anderen?«, erkundigte sich Friedrich. »Auf dem Weg über den Burghof sah ich zwei Zwerge, die sich noch kaum auf den Füßen hielten, aber schon mit etwas aufeinander einschlugen, das sie wohl für Schwerter hielten. Der eine ein Rotschopf, dessen Gesicht mir merkwürdig vertraut vorkam, der andere könnte wohl Eurer sein.«
    Er gab sich keine Mühe, seine Belustigung zu verbergen. Erschrocken sprang Änne auf und lief zum Fenster, um hinauszuschauen. Ihr Zweitgeborener und Christians Sohn, die beide fast im gleichen Alter und unzertrennliche Freunde waren, mussten wohl wieder einmal der Kinderfrau entschlüpft sein.
    »Keine Sorge, es standen ein paar Knappen bereit, um im Notfall einzugreifen«, beruhigte Friedrich sie lächelnd und wandte sich wieder dem Kommandanten zu: »Es beruhigt mich zu erleben, dass Ihr hier doch nicht alles seht. Mir wurde es schon fast unheimlich.«
    Die Wärme des Feuers, das gute Essen und der heiße Würzwein taten ihre Wirkung. Entspannt lehnten sich die vier Männer am Tisch zurück, während Änne ihnen nachschenkte.
    »Wenn es an der Zeit ist, nehme ich Euren Jüngsten gern an meinen Hof, um ihn ausbilden zu lassen«, meinte Friedrich zu Markus, der sich für die Ehre bedankte. »Und auch den Nächsten«, fügte der Markgraf an.
    »Diesmal wird es ein Mädchen!«, widersprach Änne und strich mit einem verlegenen Lächeln über die Wölbung ihres Leibes.
    »In diesen Dingen solltet Ihr nicht mit ihr streiten. Ihr hättet keine Chance«, versicherte Markus grinsend.
    Friedrich schenkte Änne ein freundliches Lächeln. Dann wurde sein Gesicht wieder ernst. Er zögerte; es schien, als müsse er sich erst überwinden, die nächsten Worte auszusprechen.
    »Ulrich erzählte mir einmal, dass Ihr manchmal Dinge träumt … Schreckliche Dinge, die sich bewahrheiten.«
    Nun sah er Änne direkt in die Augen. »Habt Ihr diese Träume immer noch?«
    Die Antwort kam ohne Zögern. »Nein. Schon lange nicht mehr.«
    »Die Stadt blüht auf«, sagte Markus und lächelte in sich hinein. »Wer hätte gedacht, dass wir einmal so glückliche und friedliche Zeiten erleben?«
    »Und wer weiß schon, wie lange sie währen«, fügte Änne hinzu. »Genießen wir jeden

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