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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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geschickt haben? Quasi als Frontsoldaten für neue Projekte?«
    »Das reicht!« Epstein war aufgesprungen.
    »Sie haben Mist gebaut, Reggie. Sie haben Frankie und Logo ins Revier eines anderen Mannes geschickt. Schon mal was von L'il Bud T'eo gehört? Sie haben sie inT’eos Vorgarten geschickt.«
    »Das ist unerhört.« Über Epsteins Kragen breitete sich Röte aus.
    »Sie haben sie in den Tod geschickt, Reggie.«
    »Was soll die Scheiße?« Cumbos Lippen öffneten sich und zeigten eine Zunge, die aussah wie ein verschrumpelter Aal.
    »Die Haie haben nicht viel zum Identifizieren übrig gelassen.«
    Cumbos Mund schloss sich und verzog sich wieder zu einer ekligen Grimasse.
    »Die Richtung, in die Ihre Fragen gehen, ist ungeheuerlich.«
    Zum ersten Mal schaute ich Epstein direkt an. Eins musste man dem Kerl lassen. Er war verdammt hartnäckig.
    »Wenn Sie diese Befragung fortführen wollen, müssen Sie sich ausschließlich auf die Umstände von Xander Lapasas Tod konzentrieren.«
    »Gut. Dann konzentrieren wir uns auf Xander. Ihr Mandant sagt, er will in Bezug auf den Mord reinen Tisch machen. Dennoch lügt er weiterhin, was seine wahre Identität angeht.« Ich wandte mich wieder an Cumbo. »Warum, Reggie?«
    »Hab ich doch schon gesagt. Ich empfinde Reue.«
    »Sie suchen Frieden? Vergebung? Oder versuchen Sie nur, Ihren Hals zu retten?«
    Cumbo schnaubte verächtlich.
    »Wissen Sie, was ich glaube, Reggie? Vielleicht zieht die Polizei die Schlinge um Ihr kleines Geschäft zu. Vielleicht rücken Ihnen die SOS auf die Pelle, weil Sie Frankie und Logo in den Tod geschickt haben. Vielleicht haben Sie herausgefunden, dass T'eo einen Preis auf Ihren Kopf ausgesetzt hat. Was auch immer. Ich glaube, Ihr reines Gewissen ist Ihnen scheißegal. Ich glaube, Sie wollen sich nur mal wieder herauswinden.«
    Ich war jetzt wirklich in Fahrt und improvisierte unterwegs.
    »Ich glaube, Sie merken, dass die Al-Lapasa-Masche langsam nicht mehr zieht. Ich glaube, Sie hoffen, dass John Lowery Sie vor dem Gefängnis bewahrt. Das ist doch Ihre Masche, nicht? Jemandem die Identität stehlen und verschwinden? Aus Reggie Cumbo wird Spider Lowery. Aus Spider Lowery wird AI Lapasa. Jetzt ist es Zeit, wieder Spider Lowery zu werden. Zu verschwinden.«
    Cumbo schob den Kopf so weit vor, dass seine Nase nur Zentimeter von meiner entfernt war. Ich roch seinen Schweiß, spürte seinen ranzigen Atem auf meinem Gesicht.
    Cumbo schaute mir stier in die Augen, verschränkte die Finger und riss die Hände dann auseinander.
    »Puff!«
    Speicheltropfen spritzten mir ins Gesicht. Angewidert wich ich zurück und griff nach meiner Handtasche. Ich suchte nach einem Taschentuch, als die Tür aufging. Ich drehte mich um.
    Langs Gesicht verriet mir, dass etwas nicht stimmte. »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte Schoon. Lang deutete auf mich und zeigte dann mit dem Daumen zur Tür.
    Ich stand auf und eilte in den Gang hinaus.
    Ryan stand vor dem Konferenzzimmer, in dem wir die Befragung beobachtet hatten. Sein Körper wirkte angespannt. Die Staatsanwältin war nicht bei ihm.
    »Wo ist Cotton?«, fragte ich.
    »Nicht mehr da.«
    Lang sagte nichts mehr, bis wir bei Ryan waren. Dann: »Pinky Atoa ist tot.«
    »O mein Gott.« Ich war völlig verblüfft.
    Ryans Miene sagte mir, dass er es bereits wusste.
    »Ein Penner fand ihn vor neunzig Minuten hinter einem 7-Eleven an der Nuuanu. Mit einer Kugel im Kopf und drei in der Brust.«
    Mir wurde übel. Atoa war sechzehn Jahre alt. Gestern hatte er sich noch Sorgen um seinen Hund gemacht.
    »Seine Leiche lag neben einem Müllcontainer.« Lang schluckte. »Seine Zunge war herausgeschnitten und an den Container genagelt.«
    O Gott.
    »Wann wurde er getötet?«
    »Perry schätzt den Todeszeitpunkt auf irgendwann zwischen neun und elf Uhr heute Vormittag.«
    »Der Junge war kaum wieder auf der Straße.« Ich konnte das alles nicht glauben.
    »Ja. Irgendjemand hat auf ihn gewartet.«
    In Langs Augen stand sowohl Schmerz wie Entschlossenheit. Er wusste, was passiert war und was noch bevorstand.
    Ryan und ich hatten bereits einen Bandenkrieg erlebt. Hatten das Blutvergießen gesehen, die sinnlosen Tode. Auch wir wussten Bescheid.
    »Ich weiß nicht, ob dieser Wichser Cumbo was damit zu tun hat, aber Absprache hin oder her, sein Arsch bleibt hier, bis ich es herausgefunden habe.«
    »Er wirkte ehrlich überrascht, als ich ihm sagte, dass Kealoha und Faalogo tot sind.«
    »Ja, er ist unschuldig wie Bambi.« Lang schaute auf die

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