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Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Blut vergisst nicht: 13. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Stein auf dem Grund verbunden. Er schätzt, dass der Teich an der Stelle, wo er den Kerl fand, ungefähr zweieinhalb Meter tief ist.«
    »Wo war das Kanu?«
    »Neben dem Opfer. Gripper sagt, das ist der Grund, warum sich das Seil in seinem Außenborder verhedderte.«
    Ryan wandte sich nun an Bandau: »Prüfen Sie nach, ob es schon eine Rückmeldung wegen der Fingerabdrücke gibt.«
    »Jawoll, Sir.«
    Ryan und ich sahen Bandau zu seinem Streifenwagen latschen.
    »Wahrscheinlich zu viele Copserien gesehen«, sagte Ryan. »Nicht die richtigen.«
    Ryan schaute flüchtig zu der Leiche, dann wieder zu mir. »Was denkst du?«
    »Komische Sache«, sagte ich. »Selbstmord? Unfall? Mord?«
    Ich breitete die Hände aus, was »Keine Ahnung« heißen sollte.
    Ryan grinste. »Deshalb nehme ich dich ja mit.«
    »Das Opfer hatte das Kanu wahrscheinlich am Teich und fuhr mit dem Moped hin und her.«
    »Hin und her von wo?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ja. Was würde ich nur ohne dich machen?«
    Über uns trällerte eine Walddrossel. Eine andere antwortete. Der fröhliche Austausch stand in starkem Kontrast zu der grimmigen Unterhaltung darunter.
    Als ich nach oben sah, verscheuchten eilige Schritte den Vogel.
    »Hab ihn.« Bandaus Pilotenbrille hing nun an einem Bügel an seiner Brusttasche. »Volltreffer in den Staaten. Übereinstimmung an dreizehn Punkten.«
    Kann sein, dass Ryans Brauen noch höher schnellten als meine.
    »John Charles Lowery. Geburtsdatum 15. August 1950.«
    »Nicht schlecht, Bandau.« Diesmal sagte ich es laut. »Es gibt nur ein Problem.«
    Bandaus bereits tiefe Stirnfurchen wurden noch tiefer. »John Charles Lowery starb 1968.«

2
    »Wie kann Lowery heute eine Wasserleiche sein, wenn er vor vier Jahrzehnten den Löffel abgegeben hat?« Ryan sprach die Frage aus, die ich mir ebenfalls gestellt hatte. Ich hatte keine Antwort.
    Wir fuhren auf der Fifteen nach Norden. Der Transporter des Coroners war irgendwo hinter uns. Pomerlau und Lauzon würden ihren triefenden Passagier in die Leichenhalle bringen, wo er in der Kühlung warten würde, bis ich ihn am nächsten Morgen auswickelte.
    »Vielleicht war der Treffer ein Fehler.«
    »Bei dreizehn übereinstimmenden Punkten?« Mein Ton verriet meine Skepsis.
    »Kannst du dich noch an diesen Anwalt in Oregon erinnern?«
    Brandon Mayfield. Das FBI hatte ihn aufgrund von Fingerabdruckindizien mit dem Bombenanschlag auf den Zug in Madrid in Verbindung gebracht. Wie sich herausstellte, war die Übereinstimmung falsch gewesen.
    »Das war ein Patzer«, sagte ich. »Glaubst du, dass die Abnahme der Fingerabdrücke am Fundort Konsequenzen haben wird?«
    »Für den guten Herrn Beamten schon. Eine hirnrissige Aktion, hat aber wahrscheinlich nicht viel geschadet.«
    »Er hat's nur gut gemeint.«
    Ryan schüttelte ungläubig den Kopf.
    Einige Meilen lang herrschte Schweigen im Jeep. Ryan beendete es.
    »Willst du nach Hause?« Ich nickte.
    Minuten später überquerten wir den St. Lawrence auf der Champlain Bridge. Unter uns floss kalt und dunkel der Strom. Auf der einen Seite zwinkerten winzige Gärten und Rasenflächen zwischen den Wohnanlagen mit frischem Grün.
    Hier in der Stadt bewegte sich der Verkehr wie Schlamm durch einen Strohhalm. Der Jeep ruckte und zuckte, während Ryan immer wieder zwischen Gas und Bremse wechselte.
    Freundlich, ja. Witzig, positiv. Großzügig, absolut. Geduldig, auf gar keinen Fall. Reisen mit Ryan war oft eine Prüfung.
    Ich schaute auf die Uhr. Zehn nach fünf.
    Normalerweise hätte Ryan mich inzwischen nach meinen Plänen fürs Abendessen gefragt. Hätte ein Restaurant vorgeschlagen. An diesem Abend tat er es nicht.
    Machte es mir etwas aus?
    Ich kurbelte mein Fenster herunter. Der Geruch von öligem Wasser wehte in den Jeep. Von warmem Zement und Auspuffgasen.
    Ja. Es machte mir etwas aus. Würde ich fragen?
    Auf gar keinen Fall. Seit unserer Trennung hatten wir uns auf eine neue, bilaterale Balance geeinigt. Berufliche Beziehung: So wie immer. Private Beziehung: Nichts fragen, nichts sagen.
    War eigentlich meine Entscheidung gewesen. Obwohl Lutetia wieder einmal Geschichte war, tat es immer noch weh, dass Ryan mich wegen seiner Ex sitzen gelassen hatte.
    Das gebrannte Kind scheut das Feuer.
    Und da gab es ja auch noch Charlie Hunt.
    Schnappschuss. Charlie auf der Dachterrasse seines Backsteinhauses in den Außenbezirken von Charlotte. Zimtfarbene Haut. Smaragdgrüne Augen. So groß wie sein Daddy, der in der NBA gespielt hatte.
    Nicht schlecht.
    Ich

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