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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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dachte darüber nach, wie armselig er jetzt aussah, schlecht gelaunt und nach Flusswasser riechend, dann daran, wie er in meiner Kirche gestanden hatte, sauber, anständig angezogen und mit einem Hut auf dem Kopf. Wer trägt schon noch Hut? »Weil ich mich zu dir hingezogen fühle«, flüsterte ich. »Und jeder Mann – oder auch Frau, um ehrlich zu sein –, zu dem ich mich hingezogen fühle, ist gefährlich. Sie betrügen mich oder sterben oder … tun mir irgendwie weh.«
    Mein Herz raste, während er darüber nachdachte. »Das ist eine halbe Wahrheit«, sagte er und ließ eines meiner Handgelenke los.
    Ich rieb mein Gelenk über die Hose, in dem Versuch, seine Berührung abzustreifen. »Ich habe Angst, dass jeder, der über meine Bannung und den Schmutz hinaussehen kann, schlecht ist und man ihm nicht vertrauen kann. Wie du.«
    Gefühle glitten über sein Gesicht, zu schnell, als dass ich sie hätte deuten können. »Das ist die andere Hälfte«, sagte er, ließ mich ganz los und setzte sich gemütlicher neben mich, so dass unsere Schultern sich berührten. »Eine, die ich für Quatsch halte, aber wenn du es glaubst, dann lasse ich es gelten.«
    Ich fühlte mich etwas freier und zog meine Hälfte der
Decke fest um die Schultern. »Ich will wissen, was du getan hast, dass der Hexenzirkel dich getötet hat«, sagte ich, dann zögerte ich. »Und warum du mir immer noch hilfst, obwohl du weißt, dass ich mit Dämonen verwandt bin. Du tötest Dämonen. Oder versuchst es zumindest.«
    Er starrte auf die Steinwand uns gegenüber. »Du weißt nicht, wie man dieses Spiel spielt. Das sind Wünsche, keine Wahrheiten.«
    Meinen Handgelenken ging es gut. Sie waren nicht mal rot, und ich konnte seine Wärme neben mir fühlen, obwohl ein wenig Abstand zwischen uns war. Das war okay. Wir konnten eine Decke teilen. Nahm ich an. »Wie wäre es, wenn wir dann lieber mein Spiel spielen«, schlug ich vor. »Je länger du redest, desto länger werde ich unter deiner Decke bleiben.«
    Darüber musste er lächeln, aber es verblasste schnell. Er starrte mit über den Knien verschränkten Händen auf die Steine und in seine Vergangenheit.
    »Haben sie dich wegen Eleison getötet?«, fragte ich. Bitte, lass es nicht schlimm sein .
    »Eleison war nicht der Grund, aber es war der Anfang meines Untergangs«, sagte er. Seine Stimme war leise. »Du weißt, dass ich die Stadt zerstört habe? Jede lebende Seele? «, fragte er. Als ich nickte, wurde sein Blick wieder unfokussiert. »Sie haben es mir vergeben. Was danach kam …«
    Als er sich bewegte, um eine bequemere Stellung zu finden, rutschte die Decke von meinen Schultern. Ich zog sie wieder nach oben, und zusammen mit der Decke glitt sein Geruch über mich. »Eleison war eine Kleinstadt voller schlechter Magie«, sagte er leise. »Ich war ein junges Mitglied des Hexenzirkels. Neu in meinem Eid. Ich war der Klempner, wie Ivy es nennen würde, unterwegs im Volk, um Dinge ins Reine zu bringen und alles so zu regeln, dass
unsere Spezies nicht entdeckt wurde. Ich wurde nach Eleison geschickt, um die Situation einzuschätzen und dann Bericht zu erstatten, aber als ich einen schwarzen Hexenzirkel fand, der einen Dämon und drei Mädchen in einem Kreis eingeschlossen hatte … Meiner Treu, ihre Furcht war eine mächtige Sache. Es wäre eine Sünde zurück bis zu Moses gewesen, hätte ich nichts unternommen. Der Kreis brach, als ich meine Anwesenheit bekanntmachte, und der Dämon entkam. Ich erwartete meinen Tod, aber er tötete mich nicht. Nicht direkt.«
    Seine Stimme versagte und ich spürte bei der Vorstellung eine Welle von Mitleid.
    »Noch die letzte Person starb, bevor die Sonne aufging, jede grauenvoller als die davor«, hauchte er. »Der Dämon ermordete die drei Mädchen auf furchtbare Art, weil er dachte, sie würden mir etwas bedeuten. Fähige Hexen wurden ins Jenseits geschleppt und Zauberer und Kinder ohne Fähigkeiten … hingemetzelt wie Hühner und mit gebrochenen Gliedern liegen gelassen.«
    Ich musste einfach etwas sagen. »Du hast versucht, den Dämon aufzuhalten.«
    »Natürlich tat ich das. Aber der Dämon gab nicht viel auf meine Versuche, und meine Fähigkeiten retteten nur mich selbst. Nicht einmal ein einziges Kind konnte ich retten. « Sein Blick wurde wütend. »Ein Mitglied des Hexenzirkels, hilflos. Ich war ein volles Mitglied des Hexenzirkels, und ich war vollkommen hilflos. Es war meine üble Unschuld in Bezug auf die wahre Welt, weil ich die Wahrheit ignoriert hatte.

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