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Pretty Little Liars - Vollkommen

Titel: Pretty Little Liars - Vollkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Shepard
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WER SOLCHE FREUNDE HAT …
    Hast du schon einmal erlebt, dass sich eine Freundin total verändert hat? Plötzlich nicht mehr der Mensch ist, den du in- und auswendig zu kennen glaubtest, sondern … jemand anderes? Ich rede nicht von deinem Freund aus dem Kindergarten, der in der Pubertät linkisch und picklig wird, oder deiner alten Sommerlagerfreundin, der du nichts mehr zu sagen hast, wenn sie dich in den Weihnachtsferien besucht. Auch nicht von dem Mädchen aus deiner Clique, das plötzlich eigene Wege geht und auf einmal Emo wird oder nur noch Birkenstocks trägt. Nein. Ich rede von deiner Seelenverwandten. Dem Mädchen, über das du alles weißt. Das alles über dich weiß. Eines Tages dreht sie sich um und ist ein vollkommen anderer Mensch geworden.
    Na ja, so etwas passiert. Es passierte in Rosewood.
     
    »Pass auf, Aria, dir frieren gleich die Gesichtszüge ein.« Spencer Hastings riss die Verpackung von einem orangefarbenen Stieleis und steckte sich das Süßzeug in den Mund. Ihre Worte bezogen sich auf das verkniffene Ich-konzent rier-mich-Gesicht ihrer besten Freundin Aria Montgomery, die versuchte, ihre Sony Handycam scharf zu stellen.

    »Du klingst wie meine Mom, Spence.« Emily Fields lachte und zupfte an ihrem T-Shirt, auf dem ein Küken mit Schwimmbrille abgebildet war. Die Freundinnen hatten Emily eigentlich verboten, ihre lahmen Schwimm-T-Shirts zu tragen, und als Emily ins Haus gekommen war, hatte Alison DiLaurentis sofort gefrotzelt: »Wer soll das sein? Tweety?«
    »Was? Deine Mom sagt das auch?«, fragte Hanna Marin und warf den grün gefleckten Stiel ihres Eis weg. Hanna aß immer schneller als alle anderen. »Dir frieren gleich die Gesichtszüge ein«, imitierte sie ihre Mutter mit affektierter Stimme.
    Ali musterte Hanna und kicherte spöttisch. »Deine Mom hätte dich lieber davor warnen sollen, dass dir gleich der Hintern abfriert .«
    Hannas Lächeln erstarb und sie zog an ihrem pink-weiß gestreiften, definitiv zu knappen T-Shirt. Sie hatte es sich von Ali geliehen und es rutschte bei jeder Bewegung nach oben und entblößte weiße Haut und Hannas speckigen Poansatz. Alison tippte mit ihrem Flipflop an Hannas Schienbein. »He, war nur ein Witz.«
    Es war ein Freitagabend im Mai gegen Ende der siebten Klasse, und die Busenfreundinnen Alison, Hanna, Spencer, Aria und Emily hatten es sich im luxuriös eingerichteten Wohnzimmer von Spencers Familie mit einer gro ßen Packung Stieleis und einer Riesenflasche Dr. Pepper Cherry Vanilla gemütlich gemacht, auf dem Couchtisch lagen ihre Handys. Vor einem Monat war Ali mit einem brandneuen LG-Klapphandy in die Schule gekommen
und die anderen hatten sich noch am gleichen Tag ebenfalls welche gekauft. Alle steckten in pinkfarbenen Lederhüllen. Allein Arias Handytasche war aus pinkfarbener Mohair-Wolle und sie hatte sie selbst gestrickt.
    Aria drückte den Zoom-Hebel der Kamera und probierte verschiedene Einstellungen aus. »Außerdem frieren mir die Gesichtszüge nicht ein. Ich konzentriere mich nur auf die Szene. Das wird ein Filmdokument für die Nachwelt – wenn wir in Zukunft einmal alle berühmt sind.«
    »Na, ich werde auf jeden Fall groß rauskommen, das ist ja klar.« Alison straffte die Schultern, drehte den Kopf zur Seite und enthüllte ihren Schwanenhals.
    »Warum solltest ausgerechnet du groß rauskommen?«, blaffte Spencer vermutlich bissiger, als sie es meinte.
    »Weil ich meine eigene TV-Show moderieren und eine schlauere, süßere Version von Paris Hilton abgeben werde.«
    Spencer schnaubte verächtlich. Aber Emily schürzte nachdenklich ihre blassen Lippen, und Hanna nickte restlos überzeugt, denn es ging schließlich um Ali . Sie würde Rosewood, Pennsylvania, garantiert bald hinter sich lassen. Rosewood war zwar durchaus glamourös – alle Einwohner sahen aus, als wären sie einer Fotostrecke von Country Living entsprungen -, aber die Freundinnen wussten, dass Ali zu Höherem bestimmt war.
    Ali hatte sie vor anderthalb Jahren aus der Bedeutungslosigkeit gerettet und zu ihren besten Freundinnen erkoren. An ihrer Seite waren sie zu den beliebtesten Girls der Rosewood-Day-Privatschule aufgestiegen. Inzwischen hatten
sie Macht: Sie entschieden, wer cool war und wer nicht, sie schmissen die besten Partys, bekamen die besten Plätze im Studierzimmer und wurden mit überwältigender Stimmenmehrheit zu Klassen- und Schulsprechern gewählt. Okay, okay, Letzteres galt hauptsächlich für Spencer. Von einigen kleinen Ausrutschern

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