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Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
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Deshalb stünde jetzt an oberster Stelle, sich diesen Überblick zu verschaffen. Sie müssten in Grønland von Tür zu Tür gehen, um Zeugen für die Schlägerei, die Schussszene und den Mord zu finden.
    »Kollegen, die eventuell am Samstagabend im Asylet gewesen sind, müssen sich melden, sodass wir hundertprozentig abklären können, ob Killi dort war oder nicht. Außerdem bitten wir die Pressestelle, die übliche Pressemeldung rauszuschicken, mit der Aufforderung an eventuelle Zeugen, sich bei uns zu melden.«
    Erneut breitete sich Stille aus, nur unterbrochen von einem zischenden Laut, als jemand eine Colaflasche öffnete.
    Gunnarstranda fuhr fort: »Hier ist die Hölle los, wenn die Presse erfährt, dass Killi einer von uns war, egal, ob krankgeschrieben oder nicht.« Er räusperte sich und wiederholte, was der Abteilungsleiter schon ausgeführt hatte: »Jeglicher Kontakt mit den Medien muss also über die Pressestelle laufen.«
    Die Tür ging auf. Alle Blicke richteten sich auf die Wachhabende Ingrid Kobro, die in der Türöffnung erschien. Sie war ebenso betroffen wie die anderen und sprach mit leiser Stimme:
    »Habe gerade eine Meldung aus Halden reingekriegt. Sie haben auf der E6 einen Wagen gestoppt, der zu schnell fuhr – drei junge Männer in einem Lexus mit Osloer Kennzeichen.« Sie warf einen kurzen Blick auf das Fax. Ihre Hand und das Papier zitterten leicht. »Offensichtlich gehören alle drei zur Kategorie Unsere neuen Landsleute .«
    Die Wachhabende sah Gunnarstranda an, während sie sprach, und sparte sich weitere Erklärungen.
    Er fragte: »Norwegische Staatsbürger?«
    Ingrid Kobro nickte. »Nach eigener Aussage, ja.« Sie sah wieder auf das Fax und las vor: »Khan, Fares und Sharif. Geben an, sie seien Sozialhilfeempfänger – fahren aber einen Lexus – und auch nicht gerade das billigste Modell, soviel ich verstanden habe.« Sie hielt inne.
    »Welcher Fares?«
    Emil Yttergjerde hatte die Frage gestellt. Aber mehrere andere teilten sein Interesse. Es wurde gemurmelt.  
    Kobro sah auf das Fax. »Darak Fares.«
    Das Gemurmel wurde lauter. Der Name war bekannt.
    Kobro hob die Stimme: »Keine Waffen beschlagnahmt, keine Drogen, die Frage ist nur, wie wir darauf reagieren sollen.«
    »Wem gehört der Wagen?«
    Diesmal war es Petter Bull, der durch das Stimmengewirr gerufen hatte. Alle drehten sich zu ihm um. Bulls Gesichtsausdruck war hitzig, fast fiebrig.
    Die Wachhabende zuckte mit den Schultern. »Der Wagen wurde von einer Firma geleast: Fixit Kfz-Werkstatt .«
    Noch ein bekannter Name. Es schien, als würde ein Damm brechen. Alle redeten durcheinander.
    Gunnarstranda ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Er verstand die plötzliche Aufregung, aber er teilte sie nicht. Als Gunnarstranda Kobros Blick spürte, sah er auf. Sie sahen sich an.
    Das Gerede verstummte.
    Kobro fragte: »Soll ich darum bitten, dass sie die drei hierhertransportieren, damit sie bei uns verhört werden können?«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf. »Warum? Die Polizei in Halden hat gegen den Fahrer des Wagens etwas in der Hand. Außerdem können sie die drei auch dort fragen, wo sie heute Nacht zwischen Mitternacht und ein Uhr gewesen sind.«
    »So ein Quatsch!« Es war Yttergjerde, der die Stille brach, und er sprach im Namen von vielen: »Alle hier wissen, dass diese Autowerkstatt reine Fassade ist. Wir haben drei Schwerstkriminelle, auf der Flucht nach Schweden, kurz nachdem jemand unseren Kollegen erschossen hat. Was sagt uns das?«
    Gunnarstranda schwieg. Er nippte an seinem Kaffee, der kalt geworden war und fürchterlich schmeckte.
    Die Stimmung im Raum war immer noch geladen. Gunnarstranda nahm wahr, dass die Leute ihn unverwandt anstarrten. Er begegnete wieder Kobros Blick. Sie fragte:
    »Und was jetzt?«
    Eine Stimme aus dem Raum rief hitzig: »Was für eine Frage! Darak Fares ist ein verdammter Krimineller.«
    Es wurde für ein paar Sekunden still.
    »Er ist dem Typen nicht unähnlich, den das Bierfräulein beschreibt«, sagte Lena Stigersand. »Er ist ungefähr dreißig, trägt den Schädel glatt rasiert und hat eine Tätowierung.«
    »Rasierte Schädel und Tätowierungen gibt es bei Dreißigjährigen ungefähr so häufig wie zehn Zehen bei Neugeborenen«, sagte Gunnarstranda trocken.
    »Diese Werkstatt hat nie ein Auto repariert«, sagte Emil Yttergjerde. »Alle, die da arbeiten, sind entweder arbeitsunfähig oder dauerkrank geschrieben. Da ist es doch wohl keine Frage, was mit den drei Jungs in dem

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