Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition)

Titel: Blutfeinde: Norwegen Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Ola Dahl
Vom Netzwerk:
Wagen passiert.«
    Gunnarstranda sah ihn scharf an. »Was stellst du dir eigentlich vor? Willst du dein Pferd satteln, ein Lasso mitnehmen und Ku Klux Klan spielen? Der Fahrer des Wagens ist zu schnell gefahren. Der Fall untersteht der Poli-zei in Halden. Darüber hinaus müssen die drei aussagen, wo sie sich befanden, als Killi erschossen wurde. Wir brauchen unsere kostbare Zeit nicht mit so was zu verschwenden.«
    Es wurde wieder gemurmelt.
    »Keine Zeit verschwenden? Hältst du es für Zeitverschwendung, die Typen zu verhören, die Ivar auf dem Gewissen haben?«
    Gunnarstranda frage sich, was eigentlich mit den Leuten los war. Er betrachtete Petter Bull über den Rand seiner Brille hinweg und sagte: »Du und ich und alle hier wissen, dass diese drei Typen eine klare Strategie verfolgen werden, und zwar die Schnauze zu halten. Was wir brauchen, sind Leute, die uns erzählen können, was passiert ist, als der Schuss fiel.«
    »Und das sagst du, obwohl drei Männer schon gefasst sind?«
    Gunnarstranda schüttelte den Kopf und sagte: »Der Täter ist also schon gefasst? Ohne dass wir wissen, wer geschossen hat und mit welcher Waffe? Diese Jungs fuhren einen Lexus. Wir suchen drei Männer in einem Audi. Die einzige Übereinstimmung ist bis jetzt die Zahl drei und die Tätowierung. Hier geht es darum, Ressourcen zu verteilen und das Richtige zu tun –«
    »Das Richtige zu tun? Und das sagst ausgerechnet du?«
    Die Worte kamen von Lena Stigersand. Sie schlugen wie ein Blitz ein. Es wurde vollkommen still.
    Gunnarstranda drehte den Kopf in ihre Richtung. Diese dumme Diskussion über die Methodenwahl war eigentlich ein Meinungsaustausch über ihn gewesen. Naiverweise hatte er das nicht sofort begriffen, sondern angebissen. Er wurde langsam alt.
    Sein Blick wanderte durch den Raum. Obwohl Lena Stigersand die Katze aus dem Sack gelassen hatte, war deutlich, dass alle ihre Verachtung und Wut teilten. Die Missstimmung war massiv zu spüren.
    Schließlich setzte die Wachhabende Ingrid Kobro einen Punkt. Sie nickte Gunnarstranda nachdrücklich zu. Er stand auf und ging zu ihr auf den Flur. Sie schloss die Tür, betrachtete ihn ausdruckslos und flüsterte: »Das ist ja, wie über ein Minenfeld zu laufen. Hab so was noch nie erlebt.«
    Gunnarstranda sagte: »Es gibt mindestens fünfzig Wohnungen mit Blick auf den Tatort. Smalgangen, Grønlandsleiret, Tøyenbekken, Tøyengate und Motzfeldts Gate, überall wohnen Leute. Es wird einige geben, die auf ihrer Terrasse gesessen und in der Sommerhitze einen Weißwein getrunken haben. Einige der Nachbarn waren Gäste im Asylet . Mehrere haben garantiert an der Schlägerei teilgenommen, bevor Killi erschossen wurde. Wir stehen hier und quatschen, während die Zeit vergeht, und die Zeit arbeitet gegen uns. Die einzige Zeugin ist bis jetzt die Kellnerin, die hinter dem Mann hergelaufen ist, der abhauen wollte. Wie wahrscheinlich ist es, dass der Mann eine Schusswaffe hatte? Er hat ein Glas nach ihr geworfen, als er sauer wurde. Dann kamen zwei seiner Freunde, die ihn mit einem Schlagstock versorgt haben. Wir brauchen Leute, die von Tür zu Tür gehen, um rauszufinden, was in der Zeit vor und nach dem Schuss passiert ist.«
    Kobro zögerte, als suche sie nach Worten. Dann sagte sie: »Können wir sicher sein, dass in dieser Situation die Vernunft der richtige Ratgeber ist? Ivar Killi war beliebt. Da drinnen sitzen seine Freunde. Du musst berücksichtigen, dass dieser Fall Gefühle weckt.«
    Gunnarstranda antwortete: »Eine so dünne Spur zu verfolgen, und das so früh, ist völlig idiotisch! Die drei können von den Kollegen abgeklopft werden, die sie verhaftet haben.«
    »Sie gehören zu einer Bande, garantiert«, wandte Kobro ein.
    »Sicher. Aber wenn das so ist, wird niemand es schaffen, auch nur ein Wort aus ihnen rauszupressen – weder unsere Leute noch andere. Und was wir brauchen, ist ein Überblick über das, was heute Nacht auf dem Platz passiert ist.«
    »Das verstehe ich«, sagte Kobro leise. »Aber mein Bauchgefühl sagt, dass die drei auf dem Weg nach Schweden waren. Wenn die jetzt mit einer Vorladung davonkommen, dann sind sie in no time über die Grenze.«
    Gunnarstranda dachte nach. »Die Kellnerin«, sagte er. »Ist die schon nach Hause gegangen?«
    Kobro schüttelte den Kopf. »Sie wartet drüben bei mir.«
    »Halt sie noch ein paar Stunden fest. Finde raus, wer von den dreien im Lexus vorbestraft ist. Konfrontiere die Frau mit Fotos von ihnen. Das muss reichen.«
    Kobro

Weitere Kostenlose Bücher