Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept
Unterdrückte Wut und Aggression münden in einer anhaltenden Hochspannung. Der hohe Blutdruck ist dann erst mal eine gesunde Reaktion, weil der Organismus versucht, diese Widerstände mit höherem Druck zu überwinden, um seine Selbstständigkeit weiterhin zu gewährleisten. Hält der Zustand jedoch lange Zeit an, verselbstständigt er sich und wird chronisch; der Organismus kennt es dann gar nicht mehr anders. So wird der hohe Blutdruck zur Krankheit – und produziert lebensbedrohliche Folgeschäden.
Bewegungsmangel, Übergewicht, Diabetes, Rauchen sowie eine erbliche Veranlagung können den Blutdruck zusätzlich in die Höhe treiben. Oft ist es auch eine Mischung aus mehreren Faktoren, die sich gegenseitig verstärken. Manche Menschen kompensieren zum Beispiel Stress, indem sie mehr essen und dadurch übergewichtig werden.
Hoher Blutdruck ist weder ein Problem nur auf der körperlichen Seite noch ein unabwendbares Schicksal. Er ist vielmehr eine Frage der Kultur: Wie schaffe ich es, mein Leben unter den gegebenen Bedingungen so zu gestalten, dass ich seelisch und körperlich im Gleichgewicht bin? Wie kann ich Einseitigkeiten und Schwächen ausgleichen und Stärken so einsetzen, dass sie mir nützen und nicht schaden? Denn Medikamente sind nicht die einzige, sondern nur eine von vielen Therapiemöglichkeiten.
Das sagt die Statistik
Einen zu hohen Blutdruck mit Werten über 140/90 mmHg haben in Deutschland 44 Prozent der Frauen und 51 Prozent der Männer zwischen 18 und 79 Jahren – insgesamt rund 30 Millionen. Betroffen sind vor allem die 50- bis 80-Jährigen. Bei Jüngeren bis 40 Jahre haben doppelt so viele Männer wie Frauen einen hohen Blutdruck.
Ein schleichender Prozess
Bluthochdruck beginnt oft schon bei jüngeren Menschen (unter 50 Jahren) mit erhöhten diastolischen Blutdruckwerten; das heißt, der untere Wert liegt über 90 mmHg. Das ist Ausdruck einer erhöhten Spannung in den Arteriolen, vor allem, wenn der Blutdruck aufgrund von anhaltendem Stress steigt. Da die Blutgefäße enggestellt sind, haben diese Menschen meist eine blasse Hautfarbe (»weißer Bluthochdruck« beim Stress-Typ, siehe > ).
Oder es ist Folge einer recht ausgeprägten Blutfülle, die sich mit roter Gesichtsfarbe, blauroten Ohren, Hämorrhoiden, prallen Beinvenen und Kälteunempfindlichkeit bemerkbar macht (»roter Bluthochdruck« beim Bauch-Typ, siehe > ).
Hohe systolische Werte über 140 mmHg treten vor allem unter akuter körperlicher oder seelischer Belastung auf, zum Beispiel beim Fahrradfahren auf ansteigenden Strecken, beim Bergwandern, bei Streit oder unangenehmen Gesprächen.
Dass so viele Menschen von ihrem hohen Blutdruck nichts wissen, liegt daran, dass er lange Zeit keine Beschwerden verursacht oder solche, die kaum jemand mit einem erhöhten Blutdruck in Verbindung bringt: Kopfschmerzen und Schwindelgefühl in den Morgenstunden. Wer sich selbst gut kennt, wird vielleicht auch ein seltsames Flirren im Kopf wahrnehmen, eine erhöhte Reizbarkeit, eine stärkere innere Unruhe, für die es keine Erklärung gibt.
TIPP
Wenn Sie beim Blutdruckmessen feststellen, dass Ihr Blutdruck die Normwerte übersteigt, wiederholen Sie die Messung mindestens dreimal im Abstand von zwei Minuten – in Ruhe und im Sitzen. Sind die Werte jedes Mal zu hoch, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Die Blutgefäße nehmen Schaden
Ein anhaltend erhöhter Blutdruck schädigt die Arterien auf zweierlei Art: zum einen, indem ihre zarte Innenhaut einreißt, wodurch sich dort Ablagerungen (Plaque) bilden können. Zum anderen, indem die anhaltend hohe Spannung in der Muskulatur dazu führt, dass die Arterien ihre Elastizität verlieren.
Die Ablagerungen in der Arterienwand sind – vor allem in der Anfangsphase – von einem sehr dünnen, verletzlichen Häutchen bedeckt. Reißt es ein, quillt der Inhalt heraus und zieht geradezu magnetisch Blutplättchen (Thrombozyten) an, die sich mit den Bestandteilen der Plaque zusammenlagern und ein Blutgerinnsel bilden. An diesem Hindernis bleiben ständig weitere Blutbestandteile hängen, sodass sich der Pfropf rasch vergrößert, bis er die Ader komplett verschließt oder mit dem Blutstrom weitergeschwemmt wird und in einem kleineren Blutgefäß steckenbleibt. Geschieht das in den Herzkranzgefäßen, die für die Durchblutung des Herzmuskels verantwortlich sind, ereignet sich ein Herzinfarkt. Gerinnsel, die sich in den Halsschlagadern oder Hirnarterien bilden, verursachen einen Schlaganfall.
Ablagerungen
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