Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept
in den Arterien entstehen, wenn der Blutdruck anhaltend erhöht ist.
Schäden an Organen
Nehmen die Blutgefäße durch den hohen Blutdruck Schaden, besteht nicht nur ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, auch Herz, Gehirn, Nieren und Augen können geschädigt werden. Hier die wichtigsten Folgekrankheiten:
Herzschwäche: Wenn die linke Herzkammer aufgrund des hohen Blutdrucks jahrelang das Blut gegen einen hohen Widerstand in den Kreislauf pumpen muss, nimmt ihre Muskelmasse durch den erhöhten Kraftaufwand zu. Doch schon bevor man die verdickte Herzwand im Ultraschall erkennen kann, verliert das Herz an Elastizität. Vor allem kann sich die Herzkammer nicht mehr so gut aufdehnen. Das »Ausatmen« des Herzens – die widerstandslose Füllungsphase – ist gestört. Als Folge nimmt die Kammer weniger Blut auf und weniger Blut fließt in den Kreislauf. Dann muss das Herz schneller schlagen, um den Kreislauf aufrechtzuerhalten. So entsteht mit der Zeit ein Teufelskreis, bei dem das Herz immer schwächer wird.
Herzrhythmusstörungen: Häufig kommt es infolge der Herzschwäche zu einer bestimmten Form von Herzrhythmusstörung: dem Vorhofflimmern. Wenn die Kammer sich nicht mehr ausreichend füllt, versucht der Herzvorhof, mehr Kraft zu entfalten, und pumpt gegen die steife Herzkammer an. Weil diese sich aber nicht richtig mit Blut füllen lassen will, erschöpft sich der Vorhof und weitet sich. Das stört das Gefüge der Muskelfasern, welche die elektrischen Impulse für den Herzschlag weiterleiten. Die Folge: Die Erregung breitet sich nicht mehr gleichmäßig aus, sondern in chaotischen, kreisenden Sprüngen und Salven, und lässt den Vorhof »flimmern« – er zieht sich mit 500 Schlägen oder noch mehr pro Minute zusammen. Dann steht er so gut wie still und die Kammer wird erst recht nicht mehr gleichmäßig mit Blut gefüllt. Ein bereits geschwächtes Herz ist jedoch darauf angewiesen, dass der Vorhof gut arbeitet, sonst sinkt die Füllungsmenge der Kammer noch weiter ab. So kommt es, dass die Herzleistung durch das Vorhofflimmern um weitere 20 Prozent nachlassen kann. Zudem besteht eine erhöhte Gefahr für einen Schlaganfall. Denn in einem Zipfel des Vorhofs, dem Herzohr, entstehen beim Vorhofflimmern Zonen eines Strömungsstillstandes, in denen sich leicht Blutgerinnsel bilden. Sie landen dann mit dem strömenden Blut meist im Gehirn, weil sie mit dem aus der linken Kammer ausgeworfenen Blut nach oben geschleudert werden – direkt in die von der Aorta nach oben abgehenden Schlagadern zum Kopf.
Hirnblutung: Wenn brüchige Arterien im Gehirn platzen, entsteht eine Hirnblutung, die zweite Form des Schlaganfalls (die erste besteht darin, dass ein Blutgerinnsel eine Hirnarterie verstopft und somit die nachfolgenden Bereiche von der Sauerstoffversorgung abschneidet).
Demenz: Gefürchtet sind Hirnleistungsstörungen in Form einer Demenz, die ebenfalls auf eine schlechtere Durchblutung in Folge einer Arteriosklerose zurückgehen. Auffällige Vergesslichkeit und erheblich nachlassende Konzentrationsfähigkeit, verbunden mit Orientierungslosigkeit, sind Anzeichen dafür.
Nachlassende Nierenfunktion und Nierenversagen: Können die Nieren ihre Filterfunktion nicht mehr richtig erfüllen, scheiden sie zu viel Eiweiß aus. Anfangs ist der Eiweißverlust noch relativ gering (Mikroalbuminurie), später nimmt er zu (Proteinurie) und führt zu einer deutlich nachlassenden Nierenfunktion bis hin zum Nierenversagen.
Veränderungen der Netzhaut, Sehstörungen: Enggestellte Arterien in der Netzhaut des Auges führen auf Dauer zu Sehstörungen oder gar zu dauerhaften, irreparablen Netzhautschäden.
Wussten Sie …
… dass nur 50 Prozent der Hypertoniker in Deutschland über ihren erhöhten Blutdruck Bescheid wissen? Nur bei jedem Vierten wird der Blutdruck regelmäßig vom Arzt kontrolliert, jeder Fünfte hat sich noch nie darum gekümmert, jeder Zehnte geht hin und wieder zum Messen in die Apotheke und nur knapp vier Prozent überprüfen den Blutdruck selbst zu Hause.
WICHTIG
Wenn Sie merken, dass Ihr Herz immer wieder Aussetzer hat und längere Zeit sehr unregelmäßig schlägt, sollten Sie sich vom Hausarzt zum Kardiologen überweisen lassen. Möglicherweise handelt es sich um ein durch Herzschwäche und hohen Blutdruck bedingtes Vorhofflimmern, das ärztlich behandelt werden muss.
Worauf Frauen achten müssen
Im Alter bis zu 35 Jahren haben nur 1,5 bis 2 Prozent der Frauen einen hohen Blutdruck – nach den
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