Blutige Verfuehrung 1
Jungs sahen mich interessiert an. Nach einem weiteren Cocktail spürte ich den Alkohol im Blut und wurde ziemlich ausgelassen. Wir setzten uns an die Bar und tranken weiter. Achim war in Gegenwart der beiden jungen Männer wie ausgetauscht. Er war plötzlich sprachgewandt und lustig. Bruno und Ferdl tranken mir abwechselnd zu und Achim erzählte Ostfriesenwitze. Wir schütteten uns aus vor Lachen. Der Barkeeper wurde zusehends unruhiger. Er sah uns giftig an. Wir gingen ihm auf die Nerven, denn wir waren zu laut und die anderen Leute unterbrachen immer wieder ihre Gespräche um uns zu beobachten. Schließlich sagte der Barkeeper zu den Jungs in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ:
"Ihr geht jetzt bitte, ihr seid keine Hotelgäste und im Hotel ist ab 22 Uhr Nachtruhe." Es war ja schon viel später, aber Bruno und Ferdl, zwei waschechte Münchener, die auch schon ordentlich getankt hatten, ließen sich das nicht sagen. Sie wurden noch lauter und pöbelten den Barkeeper an, dass dieser Verstärkung aus der Küche holte.
Achim versuchte, die beiden zu beruhigen, aber Bruno und Ferdl kamen jetzt erst richtig in Fahrt. Wir zogen uns in den hinteren Teil der Hotelhalle zurück, als die Schlägerei begann. Es flogen Flaschen und Gläser, ein Spiegel ging zu Bruch und der Barkeeper hatte plötzlich eine blutende Nase. Achim mischte sich nun auch wieder ein, weil seine Freunde immer brutaler wurden, doch es war bereits zu spät. Eine handfeste Keilerei war im Gange und Achim bekam einen Schlag ins Gesicht, dass ihm die Wange aufplatzte. Ich zog ihn am Arm zum Aufzug und schob ihn hinein. Ich fürchtete, dass schon bald die Polizei auftauchen würde und wollte nicht in eine solche Sache verwickelt werden.
"Wo ist Dein Zimmer?" zischte ich ihn an.
"Im 8. Stock", gab er kleinlaut zur Antwort und hielt sich die Backe. Das Blut floss zwischen seinen Fingern hindurch und tropfte auf sein T-Shirt. Es roch unglaublich aromatisch. Ich drückte mich im Aufzug an ihn und er sagte:
"Pass auf, Du wirst voller Blut!" Doch in meinem Kopf drehte sich alles. Der Blutgeruch nahm mir fast die Sinne, ich hielt mich an ihm fest wie eine Ertrinkende. Meine Knie gaben beinahe unter mir nach und ich spürte den Alkohol in meinen Venen. Ich hatte einen Schluckauf und Achim lachte trotz seiner blutenden Backe über meine "Hicks", wie er sie nannte. Doch es war nicht allein der Alkohol, der meine Sinne vernebelte, es war der Blutgeruch. So hatte ich das noch nie erlebt. Als wir oben angekommen waren, schob mich Achim vor sich her zu seiner Zimmertüre. Inzwischen tropfte seine Wange so sehr, dass wir auf dem Gang eine blutige Spur hinterließen.
Ich ging ins Bad, um ihm eine Kompresse zu machen, dabei sah ich zufällig in den Spiegel. Ich erschrak. Meine Augen waren blutunterlaufen und die Spitzen meiner Eckzähne gruben sich in meine Unterlippe. Ich ging zurück ins Zimmer und schaltete eine Stehlampe in der Zimmerecke an. Die Deckenlampe löschte ich vorsichtshalber. Achim hatte sich aufs Bett gelegt und sah mich hilflos an. Mit dem nassen Handtuch drückte ich gegen seine Wunde. Bei dem schummrigen Licht konnte Achim meine roten Augen nicht sehen, er sagte:
"Wie liebevoll Du Dich um mich kümmerst." Ich antwortete:
"Ich weiß gar nicht, ob Du das verdient hast!" Achim richtete sich etwas auf und zog mich auf sich. Mit gespreizten Beinen saß ich auf seinem Unterleib und spürte, wie sich unter mir etwas versteifte. Dann ging alles ganz schnell. Meine Jeans flog in die Ecke, mein Top ebenso und trotz der blutenden Wunde, zog Achim sich sein T-Shirt über den Kopf und befreite sich von seiner Hose. Mein Herz pochte wie verrückt, ich spürte den Herzschlag bis in die Fingerspitzen. Achim ahnte nicht wie es um mich stand und in welche Gefahr er sich begab, denn meine Gier nach seinem Blut brachte mich fast um den Verstand. Dann klingelte sein Handy, das er auf dem Nachttisch abgelegt hatte. Ich nahm es und hielt es ihm hin. Er sagte nur mit gequälter Stimme:
"Ach eine SMS von Ingeborg." Ich entriss ihm das Handy und las den Text:
"Hallo Süßer, ruf mich an, wenn die Schlampe weg ist!" Dann legte ich das Handy achtlos, ohne etwas zu sagen zurück. Dieses Miststück, diese hässliche Kröte, dachte ich. Ich hatte also doch richtig vermutet, es war bereits mehr gelaufen mit Ingeborg, als Achim zugegeben hatte. Doch ich war jetzt so scharf auf ihn, dass ich mir das Vergnügen von Ingeborg nicht verderben ließ. Der Blutgeruch erfüllte das
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