Blutige Verfuehrung 3
glaube nicht, dass du Sandwiches essen willst!" Meine Mutter stand plötzlich neben Lucrezia.
"Lass Lucia bitte erst einmal zu sich kommen, bevor du ihr solche Vorschläge machst. Noch haben wir genug Blutreserven, um sie für die nächsten Tage zu versorgen." Sie legte mir ihre Hand auf die Schulter:
"Du hast sehr sehr viel Zeit", sagte sie und lächelte schief.
Ach ja, ich war jetzt unsterblich. Was für ein Wahnsinnswort. Friedhöfe hatte für mich keine Bedeutung mehr. Ich brauchte wirklich Zeit, viel Zeit zum Nachdenken. Mein Vater klopfte an sein Glas. Die Menge verstummte. Er blickte in die Runde, dann sagte er:
"Liebe Clan-Mitglieder, unser neues Familienmitglied: Lucia-Ferite ist zu uns heimgekehrt und ich heiße sie im Namen der Familien Gradara und Visconti herzlich willkommen. Sie wird unsere Clans für immer verbinden und den Anspruch auf unseren Besitz in Gradara wieder besiegeln. So bald sie sich von der Umwandlung erholt hat, werden wir aufbrechen und unseren Familiensitz wieder einfordern." Heftiger Applaus setzte ein und alle Augen waren auf mich gerichtet. Er fuhr fort:
"Ich bitte Euch alle, Lucia in unsere Familie zu integrieren und ihr alle Besonderheiten unseres Lebens beizubringen. Jeder Einzelne ist aufgerufen, sie zu unterstützen in jeder Hinsicht! Die kommende Zeit wird auch viele Herausforderungen an uns stellen und einen engen Zusammenhalt nötig machen." Mein Vater sah mich während dieser Worte eindringlich an:
"Wenn wir unseren Familienbesitz zurückerobert haben, wird eine Zeit des Friedens und Wohlergehens für uns anbrechen." Wieder klatschten alle und mein Vater beendete seine Rede mit:
"Lasst uns anstoßen auf unsere neue Fürstin und Ihre gelungene Verwandlung!" Er kam auf mich zu und küsste mich auf beide Wangen, dann gab er mir ein Glas in die Hand und stieß als erster mit mir an. Die anderen folgten seinem Beispiel. Nur Orlando blieb im Hintergrund.
Ich war noch immer etwas wackelig auf den Beinen und setzte mich nach dem offiziellen Teil auf einen der herumstehenden Stühle. Die anderen standen in kleinen Grüppchen zusammen und sprachen ziemlich erregt miteinander. Nur Orlando kam zu mir, rückte einen Stuhl heran und sah mich interessiert an.
"Wie geht es Dir?", raunte er mir zu und nippte dann an seinem Sektglas.
"Danke", sagte ich etwas reserviert.
"Wie du siehst habe ich es gut hinter mich gebracht. Aber warum habe ich auch noch von Dir Blut bekommen?" fragte ich direkt und versuchte diese Frage nicht zu vorwurfsvoll klingen zu lassen.
"Es war nötig.", sagte er kurz angebunden.
"Das Blut des Dämons ist noch in dir und je mehr echtes Vampirblut du erhältst, desto eher wirst du eine von uns!" Sein Adamsapfel hüpfte aufgeregt auf und ab.
"Außerdem war das nur eine kleine Menge Blut, die ich dir gespendet habe. Bei anderer Gelegenheit werde ich dir noch mehr geben!" Diese Aussage kam für mich sehr überraschend. Ich hatte geglaubt, dass meine Umwandlung perfekt war. Doch Orlando schien anderer Meinung zu sein.
Mein geschlitztes Kleid ließ einen Blick auf meine Beine frei und nicht nur darauf, fiel mir plötzlich ein. Ich hatte keine Unterwäsche an. Ich richtete mich auf und zog den spärlichen Stoff über meine Knie und Oberschenkel.
"Was heißt das konkret?", hakte ich nach.
Orlando blickte verstohlen auf die anderen, bevor er mir antwortete:
"Das heißt, du kannst jetzt deinen Wünschen in jeder Form nachgeben, ohne Reue ohne schlechtes Gewissen und ohne Folgen!" Ich sah ihn noch immer verständnislos an. Orlando ergänzte deshalb:
"Du bist jetzt unsere Fürstin, eine von unserem Blut! Ein Wort aus deinem Mund ist für uns ein Befehl. Jeder aus der Familie di Gradara und Visconti ist verpflichtet, dir zu gehorchen. Nur deine Eltern sind von diesem Gehorsam ausgeschlossen."
Puh, das war etwas viel auf ein Mal. Ich als Befehlsgeberin, das war wohl etwas übertrieben. Wollte er mir damit sagen, dass ich die Macht hatte, alle nach meinem Wünschen tanzen zu lassen? Das war doch lächerlich und entsprach sicher nicht der Wahrheit. Vielleicht wollte sich Orlando nur einschmeicheln, nachdem er kurz vor meiner Verwandlung mich für seine "Wünsche" gefügig gemacht hatte. Sein begehrlicher Blick auf meine hochgepuschten Brüste, die aus dem Ausschnitt des Kleides fast herauszufallen drohten, war mir nicht entgangen. Er legte vertrauensvoll seine Hand auf mein inzwischen wieder nacktes Knie. Ein erneuter Seitenblick auf die anderen Vampire versicherte
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