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Blutleer

Blutleer

Titel: Blutleer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Kaffke
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am Zungenbein oder den Halswirbeln geben«, warf Barbara ein.
    »Möglich. Wir haben sie nicht näher in Augenschein genommen, das ist Sache der Gerichtsmediziner.« Erhard schob sie näher zu dem Gebäude. »Seht ihr die Mulde da? Die muss der Mörder gegraben haben, um die Leiche dort abzulegen. Wir sieben alles durch.«
    »Mich würde interessieren, ob hier nicht auch Blut geflossen ist.« Der Gedanke beschäftigte Barbara seit dem Verhör von Hirschfeld. Bei allen anderen Fällen war ungewöhnlich viel Blut geflossen.
    »Bis jetzt deutet nichts darauf hin. Aber wir bleiben dran.«
    »Die Mulde ist nicht tief, vermutlich hatte er nicht viel Zeit«, meinte Jakubian.
    Erhard nickte. »Das dachte ich auch zuerst. Aber wir sind bei der Bodenuntersuchung an einigen Stellen auf Beton gestoßen. Vielleicht gibt es ein Fundament, das größer ist als der Schuppen. Er hat dann wohl aufgegeben und lieber die Fässer darüber gestellt. Es wäre natürlich gut gewesen, wenn wir hätten nachvollziehen können, wie er es gemacht hat.«
    »Max, gestern Nacht war es wichtiger, überhaupt erst einmal diese Leiche zu finden.«
    »Ja, es gibt immer Gründe, gute Spuren zu vernichten.«
    Barbara lächelte Jakubian an. »Max ist der Meinung, man sollte immer erst das Spurenteam hinschicken, und Polizisten sollten sich tunlichst gar nicht in der Nähe von Tatorten aufhalten.«
    »Tatort ist ein gutes Stichwort«, meinte Jakubian. »Ist das hier auch der Tatort?«
    »Bisher deutet nichts darauf hin.« Erhard sah, wie einer seiner Leute die Erde durchsiebte. »Hast du da was?«, fragte er.
    »Nur Steine«, antwortete der Mann.
    »Laut Hirschfelds Aussage hat er sie auf diesem Gelände erwürgt, aber nicht an dieser Stelle hier.« Barbara drehte sich nochmals um, um das Gelände in Augenschein zu nehmen. »Jetzt, nach mehr als einem Jahr, noch Spuren des eigentlichen Tathergangs zu finden, ist mehr als unwahrscheinlich.«
    »Es war doch noch von einer weiteren Leiche die Rede, oder?«, fragte Erhard.
    Jakubian nickte. »Da sind die Duisburger dran.«
    »Die möchte ich dann als Erster sehen.« Erhard wies mit der Hand über das Gelände. »Wenn wir zwei Tatorte haben, werden wir nicht in der Lage sein, dieses Gelände hier wirklich gründlich abzusuchen. Ich habe einfach nicht so viele Leute.«
    »Dann soll das ein Team der Ortspolizei machen«, entschied Jakubian. »Schließen Sie die Arbeit am Fundort ab, bis dahin wird Heyer wohl die andere Leiche gefunden haben.«
    »Und hoffentlich noch nicht herumgegraben haben.«
    »Ich teile ihm mit, dass er auf Sie warten soll, wenn Hirschfeld ihnen die Stelle gezeigt hat. In Ordnung?«
    Erhard nickte zufrieden.
    Barbara und Jakubian verabschiedeten sich und gingen zurück zum Auto.
    »Haben Sie Lust zu fahren?«, fragte er, wartete aber Barbaras Antwort gar nicht ab, sondern warf ihr den Schlüssel zu, den sie geistesgegenwärtig auffing. »Ich muss ein paar Telefonate führen.«
    Während Barbara den Wagen durch den samstäglichen Einkaufsverkehr auf der A 40 steuerte, telefonierte Jakubian mit Heyer, der gerade mit Hirschfeld und einigen Beamten auf dem Firmengelände angekommen war, wo angeblich die Leiche der Prostituierten versteckt war. Dann führte er ein längeres Gespräch mit seinem Büro in Düsseldorf, das nicht sehr freundlich klang. Offensichtlich liefen die Dinge nicht ganz so, wie er sich das vorgestellt hatte.
    »Verdammt!«, fluchte er, und es hätte Barbara nicht gewundert, wenn er das Handy gegen die Windschutzscheibe geworfen hätte.
    »Spuren sie nicht?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ich hatte darum gebeten, dass heute Nachmittag alle an den bekannten Morden arbeitenden Sokos ins Duisburger Polizeipräsidium kommen sollen, dazu noch jemand von der Bundespolizei. So könnten wir uns am schnellsten ein Bild über die laufenden Ermittlungen machen und sehen, ob Hirschfeld in das eine oder andere Täterbild passt.«
    »Aber?«
    Jakubian verstellte die Stimme: »Herr Jakubian, in Dortmund habe ich niemanden erreicht, es ist ja auch Wochenende. Von Düsseldorf kann nur einer kommen, alle anderen gehen wichtigen Spuren nach. Und die Mülheimer haben viel zu wenig Leute, um sich einen ganzen Nachmittag um die Ohren zu schlagen.« Er ahmte trefflich eine gelangweilte Sekretärin nach.
    »Liefers Team«, sagte Barbara trocken.
    »Und hinzu kommt noch, dass nach dem, was Max über Liefers erzählt hat, es keiner bei den Ortspolizeien für nötig hält, sofort zu springen, nur weil das

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