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Blutlinie

Blutlinie

Titel: Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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dieser Typ war so Furcht erregend, dass ich lieber meine große Klappe hielt.
    Seine eh schon kleinen, tückischen Augen verengten sich zu Schlitzen.
    „Das Speisezimmer befindet sich zwei Etagen tiefer. Du kannst es nicht verfehlen.“
    Und mit diesen Worten rauschte er ab. Die Tür des Fahrstuhls wollte sich fast geräuschlos schließen, doch ich schaffte es noch, hineinzuspringen. Nicht einmal ein Danke war über meine Lippen gekommen, so durcheinander war ich. Warum konnte er mich nicht leiden? Mochte er überhaupt jemanden? Ich drückte den Knopf für das 18. Stockwerk.
    Darius hatte recht, ich musste überhaupt nicht suchen. Auf dieser Etage gab es linkerhand eine zweiflügelige Tür, gegenüber befand sich eine geräumige Küche, aus der verführerische Düfte drangen. Ich hörte, wie mit Töpfen geklappert wurde.
    Schritt für Schritt näherte ich mich dem Speisezimmer, aus dem reges Stimmengewirr drang. Ich straffte die Schultern und ging hinein. Fast zeitgleich erstarben die Gespräche. Alle Augen richteten sich auf mich. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Der Raum war so groß wie meine Buchhandlung, glich schon fast einem Saal. Überall lose verteilt standen verschieden große Tische mit weißen Decken darauf. Mal Zweierplätze, dann wieder einer, an den vier Leute passten. Rechts erblickte ich eine lange Tafel, auf der Speisen und die Getränke standen. Mein Blick schweifte zurück. Ich sah fast nur Männer, ein paar Frauen konnte ich unter ihnen ausmachen, aber das war es auch schon. Die Männer waren durchweg stattlich, viele hatten lange Haare, wirklich hübsche Gesichter, außer ein paar, die eher finster dreinschauten. Leder dominierte ihren Kleidungsstil, verbunden mit schweren Stiefeln. Ich schluckte hart. Darius hatte genau gewusst, dass er mich in die Höhle des Löwen schicken würde. Dieser Mistkerl!
    Gerade als ich mich umdrehen wollte, hörte ich meinen Namen. Die Stimme kannte ich doch…
    Brandon war von einem Tisch aufgestanden und kam auf mich zu. Schlagartig ging es mir besser.
    „Hey, ausgeschlafen?“, flüsterte er mir zu.
    „Ja, einigermaßen.“
    „Und wie geht es dir?“
    „Besser.“
    „Deine Eltern sind in einer Stunde hier. Willst du bis dahin frühstücken?“
    Ich sah zu dem Buffet, auf dem ich mehrere Thermoskannen entdeckte.
    „Kaffee wäre nicht schlecht“, sagte ich.
    „Komm.“
    Er ging mit mir zu der Tafel, gab mir eine Tasse und schenkte den dampfenden Kaffee ein. Milch nahm ich mir selbst, und entschied, ein paar Cornflakes zu essen, auch wenn mir der Appetit aufgrund der extremen Musterungen vergangen war. Aber um durchzuhalten, brauchte ich etwas im Magen.
    „Mach dir keinen Kopf“, sagte Brandon, „die kriegen sich schon wieder ein.“
    „Aber warum starren die mich alle so komisch an?“, wisperte ich.
    „Weil sie lange nicht mehr so ein hübsches Weib gesehen haben.“
    Er setzte ein freches Grinsen auf. Gegen meinen Willen musste ich lächeln.
    „Ach, du!“, sagte ich nur.
    Wir begaben uns zu Brandons Tisch zurück, an dem Sebastian saß, der mich freundlich begrüsste
    Endlich hatten die Gespräche wieder eingesetzt, aber ich ahnte, dass ich das Gesprächsthema war. Ich kam mir vor wie eine Kuriositätenattraktion: Das Mädchen mit den zwei Köpfen, meine Damen und Herren! Sie wurde schon so geboren!
    „Na, ist alles klar bei dir?“
    Sebastian sah mich mitfühlend an, während ich mir fast die Zunge an dem heißen Kaffee verbrannte. Ich verzog das Gesicht.
    „Mir ging es schon mal besser, danke. Ich habe keine Wahl, fürchte ich und muss mich dem stellen.“
    Sebastian nickte wissend.
    „Das stimmt, aber du wirst es schaffen. Hast ja Brandon.“
    Er grinste ihn verschmitzt an.
    Oh nein, hatte er ihn etwa über seine Spanneraktivitäten aufgeklärt?
    Brandon verdrehte die Augen. He, das war mein Part!
    Sebastian nahm sein Geschirr an sich und stand auf.
    „Ich muss los. Wir sehen uns sicher auf der Party. Du kommst doch, oder?“
    Er sah mich abwartend an.
    „Mir ist überhaupt nicht nach feiern“, sagte ich ehrlich.
    Wer weiß, was ich heute noch erfahren würde.
    „Das verstehe ich vollkommen.“
    Er nickte mir zu, dann brachte Sebastian sein Tablett weg.
    Ich stocherte in den Flakes herum, goss noch mehr Milch darüber und war mir der Blicke bewusst, die an mir klebten, als hätte ich mich mit Honig eingeschmiert.
    „Ich werde noch wahnsinnig, wenn ich nicht endlich erfahre, was hier vor sich geht“, informierte ich Brandon

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