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Blutlinie

Blutlinie

Titel: Blutlinie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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erweichte.
    Welche Überraschungen erlebte ich noch? Einen Bluthandel? Oh je.
    „Wer hat meine Eltern auf dem Gewissen?“
    „Der Mörder wurde nie gefunden, aber wir vermuten, dass es die Dunklen waren. Wer sonst?“
    „Sie wurden wegen mir umgebracht“, schlussfolgerte ich.
    Rafael atmete tief durch.
    „Das ist leider wahr. Man wollte dich töten und räumte sie dabei aus dem Weg. Es gelang mir, dich zu retten.“
    „Du hast mir das Leben gerettet?“, fragte ich.
    „Ja.“
    Er schien weit abgerückt zu sein, verschlungen in den Erinnerungen, die ihn schon so lange begleiteten.
    „Wenn es dir besser geht, wird Darius dir zeigen, was sich damals abgespielt hat, und du wirst auch deine Eltern sehen können.“
    Ich sah zu Darius, der kurz nickte.
    Ich würde sie sehen…oh Gott…
    „Und wie…“
    „Alles zu seiner Zeit“, wies er mich schon zurecht.
    Finster sah ich ihn an. Woher nahm ich auf einmal diesen Mut? Ach ja, ich war ja so wertvoll!
    „War ich ein Wunschkind? Wieso denkt ihr, dass ich die Lösung für alles bin?“, fragte ich und wandte mich wieder an Rafael.
    „Natürlich, die beiden haben sich sehr geliebt. So ein Wesen, wie du es einmal sein könntest, Virginia, und bitte entschuldige diese Formulierung, hat durch die menschlichen und vampirischen Fähigkeiten alleinig den Einfluss, die Dunklen zu beseitigen. Du könntest Frieden schaffen, denn sie sind wahrlich eine Plage. Durch sie fallen wir auf. Sie nehmen sich, was sie wollen und hinterlassen Spuren. Wir haben eine Eliteeinheit, die gute Erfolge verzeichnet, aber in dieser großen Stadt ist es schwierig, jede einzelne Laus zu finden.“
    Vor meinem geistigen Auge sah ich die Männer aus dem Speisesaal, die sicher diese Kämpfer waren.
    Ich fühlte mich abgekämpft und müde, obwohl es erst Nachmittag war. Mein Kopf dröhnte. Ich atmete so tief ein, dass ich den Druck davon im Magen spüren konnte.
    Meine Eltern hatten sich inzwischen hingesetzt, lächelten mich immer wieder an und Darius stolzierte aufgeregt durch das Zimmer. Er schien als Einziger gutgelaunt zu sein und sah aus, als verstand er die ganze Hysterie nicht im Geringsten. Für ihn war nur wichtig, dass ich mich verwandelte. Und gnade mir Gott, wenn nicht.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte Mom und drückte mir die Hand.
    „Als wäre alles unreal, als wäre das alles nur ein Traum.“
    „Du bist so stark“, sagte Dad anerkennend. „Andere wären schreiend hinausgerannt.“
    „Das kommt noch“, erwiderte ich und versuchte zu lächeln, aber es gelang mir nicht.
    „Entschuldige, Virginia, aber ich habe mit deinem Vater ein Hühnchen zu rupfen.“
    Darius stand unverhofft neben mir und ich zuckte zusammen.
    „Wieso haben Sie Brandon angewiesen, Sie anzurufen? Sie wussten genau, dass telefonischer Kontakt aus Sicherheitsgründen verboten war.“
    Anklagend baute sich Darius vor meinem Vater auf.
    „Wir wollten mit unserer Tochter reden, wenn sie nicht mitfahren würde oder es ihr schlecht ging.“
    „Ein Fehler, wie sich herausstellte. So hat man sie überhaupt erst gefunden.“
    Wieso sprach Darius ihn darauf an? Wenn er mich verraten hatte, wie ich es vermutete, schnitt er sich doch gerade ins eigene Fleisch und machte so auf sich aufmerksam. Ablenkungstaktik?
    „Niemand wäre jemals auf die Idee gekommen, dass Virginia in Gefahr schweben könnte, zumal Brandons Nummer nur hier bekannt war. Ist das nicht auffällig?“
    Darius trat einen Schritt auf meinen Vater zu, der augenblicklich aus seinem Sessel hochschnellte.
    Dad hatte Mut, alle Achtung!
    „Was wollen Sie damit sagen?“, drohte Darius ihm.
    Rafael erhob sich.
    „Es bringt nichts, wenn wir gegeneinander arbeiten“, sagte er beschwichtigend. „Wir kümmern uns bereits um die Sache und werden sehen, was wir herausfinden.“
    Die Spannung, die sich zwischen den beiden aufgebaut hatte, flaute ab.
    „Es tut mir leid, mein Schatz“, sagte mein Vater an mich gewandt, „es war dumm, das von Brandon zu verlangen. Du hättest im Motel getötet werden können.“
    Ich lächelte ihn dankbar an. Meine Eltern würden niemals so etwas wollen, sie hatten es nur gut gemeint und sich Sorgen um mich gemacht.
    „Ich möchte gern mehr über alles erfahren, nicht nur, was die angebliche Prophezeiung aussagt.“
    Hatte ich das wirklich gesagt? Wollte mein Gehirn mich austricksen und es Schwarz auf Weiß sehen, damit ich es auch wirklich glaubte?
    „Das werden Brandon und Maggie übernehmen“, informierte mich

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