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Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers

Titel: Shadowdwellers - Frank, J: Shadowdwellers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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Prolog
    Ashla Townsend hatte Angst, am Silvesterabend Auto zu fahren. Weil das allgemein bekannt war, fragte sie sich nun ungefähr zum sechzigsten Mal fassungslos, wieso man sie trotzdem für diesen Abend als Fahrerin bestimmt hatte.
    Nicht, dass sie sich unbedingt betrinken wollte, doch sie schreckte zurück, wenn sie sich vorstellte, dass sie mit zahllosen Zechern auf der Straße unterwegs war, die sich nicht die Zeit genommen hatten, einen fähigen Fahrer zu bestimmen.
    »Ashla, Süße, entspann dich!«, schalt Diana Quaid sie verständnisvoll vom Beifahrersitz aus. Mit den Fingerspitzen berührte sie beruhigend die Hand, mit der Ashla das Lenkrad umklammerte.
    »Ich entspann mich, wenn wir gesund und munter wieder zu Hause sind«, bemerkte Ashla mit einem nervösen Blick in den Rückspiegel des SUV auf die vier anderen Mitfahrer. Sie hatten sich schließlich von der aufgekratzten Stimmung auf der Party, die sie besucht hatten, wieder erholt, und Cristine, ihre jüngere Schwester, war sogar an der Brust ihres mit einem Smoking bekleideten Freundes eingeschlafen. »Wir hätten an Silvester nicht so weit rausfahren sollen. Oder wir hätten uns zumindest ein Zimmer in dem Hotel nehmen sollen.«
    »Ach, komm schon!«, stöhnte Diana und verdrehte die Augen. »Wie hätten wir denn da nicht hingehen können? Das war eine einmalige Gelegenheit! Im Theodore Hotel mit lauter fürchterlich reichen Menschen zu feiern? Das ist eine der heißesten Partys im Dreiländereck. Und der Typ, der dir die Einladungen gegeben hat, steht total auf dich. Er hat so oft mit dir getanzt, dass du deine Schuhe einsargen lassen kannst.«
    »Pass auf, was du sagst!« Ashla musste trotzdem grinsen. »Die haben dreihundert Dollar gekostet.«
    »Und sind jeden Cent wert.« Diana kicherte. »Du hast total heiß ausgesehen. Der Typ hat dich um Mitternacht einfach gepackt, damit er dich küssen kann.«
    Ashla wurde rot bei der Erinnerung und hielt den Blick starr auf die Straße gerichtet, als sie an die besitzergreifenden Hände von Samuel Benson um ihre Taille dachte und wie er sie an sich gezogen hatte, um sie zu küssen. Das mitternächtliche Ritual hatte es ihm erlaubt, die üblichen Regeln für Dates zu brechen, und er hatte das gnadenlos ausgenutzt. Ashla war überrascht gewesen von ihrer Bereitschaft, ihm nachzugeben. Sams Kuss war intensiv und äußerst geschickt gewesen. Kein vollkommen unangenehmes Erlebnis, und jetzt, wo sie darüber nachdachte, eines, das zu wiederholen sie nicht abgeneigt war.
    »Es war nur ein Kuss«, bemerkte sie laut und zuckte mit einer Schulter. »Ein sehr netter Kuss. Es ist nicht so, dass die Erde deswegen gebebt oder die himmlischen Chöre gesungen hätten.«
    »Mein Gott! Ashla, also wirklich, du bist so … so…!«
    Diana kam nicht mehr dazu, die Frustration über ihre Freundin in Worte zu fassen. Der entgegenkommende Lastwagen, der plötzlich auf ihre Fahrspur geriet, stieß frontal mit neunzig Meilen die Stunde mit ihnen zusammen und tötete sie auf der Stelle.

1
    Ashla stand zitternd in den dunklen Straßen des Times Square.
    Sie hatte sich schon beinahe an das fehlende Licht gewöhnt, und sogar an die gespenstische Stille in einer Stadt, die stets von Lärm erfüllt gewesen war, doch woran sie sich nicht gewöhnen konnte, war, dass es überhaupt keine Menschen gab.
    Wie lange war sie schon in dieser surrealen, postapokalyptischen Version von New York? Eine Woche? Oder drei? Sie hatte den Überblick verloren. Eine der bevölkerungsreichsten Städte Amerikas, und sie war noch keiner Menschenseele begegnet.
    Ashla hatte nur noch eine vage Vorstellung davon, wann das alles angefangen hatte und wie und warum die Welt sich in eine so bizarre und öde Landschaft verwandelt hatte, doch sie erinnerte sich noch daran, dass ihre erste Reaktion nackte Panik gewesen war. Sie wusste noch genau, wie sie überallhin gerannt war, wo eigentlich Kollegen, Freunde oder auch Verwandte sein sollten.
    Queens. Die Bronx. Östliches Long Island. Und schließlich Manhattan.
    Doch da war niemand.
    Oh, alles funktionierte. Die U-Bahn. Autos. Maschinen. Alles war so, als würden die normalen Bewohner jeden Augenblick zurückkommen und weitermachen wie vorher. Nur dass ein paar Dinge fehlten. Es gab keinen Fernsehempfang. Glühbirnen, Neonlichter und überhaupt jede Art von Beleuchtung funktionierte nicht. Das hatte sie am Anfang wirklich verrückt gemacht. Das fehlende Licht hatte die großen Plätze in der Stadt irgendwie

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