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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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die Ork Inome zu.
    Völlig überrascht darüber, dass dieses Weib tatsächlich sprechen konnte, starrte Inome sie an, doch ihre Füße und Hände bewegten sich von ganz allein.
    Sie hatte gerade mal einen kleinen Spalt aufgezogen, als der Bewusstlose auch schon an ihr vorbeiflog und draußen mit dem zerschmetterten Gesicht voran zu Boden klatschte. Dragan und der Junge keuchten überrascht auf.
    Drinnen beugte sich die Ork so weit zu Inome herab, dass die wulstigen Lippen beinahe das Ohr der jungen Frau berührten: »Geh raus, und mach ihnen Angst!«
    Inome kam der Aufforderung umgehend nach, nur um der Nähe dieses Untiers zu entkommen. An den weit aufgerissenen Augen der beiden wie angewurzelt vor ihr stehenden Männer konnte sie erkennen, dass sie tatsächlich glaubten, sie hätte Gorim so zugerichtet. Ihre langen, feingliedrigen Hände fest zusammengeballt, hob sie die Fäuste bis zur Kinnlinie und fragte: »Wer ist der Nächste?«
    Der blatternarbige Junge stürzte schon davon, noch ehe sie ausgesprochen hatte. So plötzlich allein gelassen, folgte ihm Dragan auf dem Fuß.
    Inome sah den beiden überrascht hinterher.
    »Die werden dich von jetzt an in Ruhe lassen«, versprach die Ork, die hinter ihr aus der Speisekammer trat. Grindel war ihr Name, das hatten zumindest die Gardisten behauptet.
    Grindel blieb neben Gorim stehen und stupste ihn ein paar Mal prüfend mit der Stiefelspitze an. Als er ein leises Röcheln von sich gab, packte sie ihn am Rücken und trug ihn mühelos zum nächsten Fenster, durch das sie ihn mit einer achtlosen Bewegung hinauswarf.
    Inome hielt sich rasch die Ohren zu, um nicht mit anhören zu müssen, wie er draußen auf die Platten schlug. Zum Glück befand sich die Küche im Erdgeschoss, sonst hätte sie wirklich Mühe gehabt, dem Herzog zu erklären, was aus seinem Stallknecht geworden war. Aber auch so kamen zu seinen bisherigen Blessuren noch etliche weitere Schrammen und Abschürfungen hinzu.
    »Warum hast du das getan?«, fragte sie bestürzt.
    Grindel sah sie überrascht an. »Weiß du denn nicht, was der von dir wollte?«, fragte sie stirnrunzelnd.
    »Doch, schon, aber …« Ärgerlich brach Inome ab. »Seit wann kannst du eigentlich sprechen?«
    Grinsend kam Grindel auf sie zu. »Die größte List meines Volkes ist, dass ihr Menschen uns alle für dumm haltet.«
    Inome schluckte nur trocken, denn wie das riesige Monstrum so vor ihr stand, wurde ihr ganz angst und bange. Statt auf sie einzuschlagen, sah die Ork sie jedoch nur prüfend an.
    »Du hast mich gesund gepflegt«, sagte sie plötzlich überraschend weich. »Und du hast mir nie von diesem Mohntrank gegeben. Verabreiche ihn mir auch zukünftig nicht, dann wird dir im Hause des Herzogs nichts mehr passieren.«
    Inome nickte verstehend, atmete aber erst wieder auf, als sich die Ork erneut von ihr abwandte. Unter anderen Umständen wäre Inome schreiend aus dem Haus gelaufen, doch um Tarrens willen musste sie so lange aushalten, wie es nur ging. Denn nur hier, im Zentrum der Macht, konnte sie etwas für ihren Gefährten tun.

29
    n einem der Lagerräume, hinter einigen Brennholzstapeln verborgen, gab es einen geheimen Zugang zu den Abwasserschächten. Skork brauchte nur einen in der Wand eingelassenen Eisen-ring zweimal zu drehen und daran zu zerren, dann erklang ein Knirschen, als ob Stein über Stein schabte, und zu ihren Füßen schwenkte eine rechteckige Platte herum. Von einer stählernen Achse gehalten, stand sie senkrecht in der Luft, zur einen Hälfte in die Höhe ragend, zur anderen in einen lichtlosen Schacht abfallend.
    Einige Stufen, die im Dunkeln versanken, deuteten eine Treppe an, die in unbekannte Tiefen führte. Dem leisen Plätschern des Kanals nach zu urteilen, ging es aber nur zwei bis drei Orklängen hinab.
    Urok und die anderen staunten nicht schlecht über die Konstruktion. Seilzüge und Gegengewichte sorgten dafür, dass sie auch von schwächlichen Menschen mühelos bedient werden konnte. Am meisten faszinierte sie aber die Oberfläche der Platte, auf der sich ein Mosaik aus weißen, gelben und roten Keramikquadraten nahtlos in den umliegenden Boden einpasste.
    Skork war so stolz auf die gute Tarnung, dass er die Platte noch einmal zurück in die Waagerechte gleiten ließ. Geschlossen und eingerastet ließ sich der bewegliche Teil tatsächlich nicht vom übrigen Muster unterscheiden.
    »Ein Relikt aus alten Schmugglertagen«, erklärte der König der Diebe mit einem feinen Lächeln. »Die Stadtwache

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