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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Zeit in der Schänke vertreiben, während meine Knechte eure Arbeit übernehmen. Seht nur, ich habe sogar Flammenpeitschen besorgt, sodass sie euch in nichts nachstehen.« Auf seinen Wink hin hielten mehrere der Hageren gehorsam ihre aufgerollten Lederriemen in die Höhe.
    Grinsend stießen sich die Gardisten gegenseitig an und verschwanden, kräftig mit den Münzen klimpernd, durch das Tor, nachdem sie versprochen hatten, zurück zu sein, bevor das rote Rund der untergehenden Sonne die Stadtmauer berührte.
    Kaum dass sie verschwunden waren, schlossen die Knechte die Doppelflügel des Tors und sicherten es mit einem großen Querbalken. Danach waren sie völlig unter sich. Kein Nachbar hatte die Möglichkeit, über die zwei Stockwerke hohen Mauern zu ihnen hereinzusehen.
    Obwohl er ein schattiges Plätzchen aufgesucht hatte, stand Ogus plötzlich kalter Schweiß auf der Stirn. Verlegen an der goldenen Spange spielend, die sein Gewand zusammenhielt, sah er sich zu dem Mann um, der gerade aus dem Wohnhaus trat.
    »Gut gemacht«, lobte der Bärtige, gekleidet in feste Stiefel, Wildlederhose und eine ärmellose Weste, die einen guten Blick auf seine dicht behaarte Brust freiließ. Was ihm dort und an den unmöglichsten Stellen seines übrigen Körpers wucherte, fehlte ihm allerdings auf dem Kopf; oberhalb der hohen Stirn fraßen sich bereits zwei kahle Kreise in die schwarzen Naturlocken.
    »Kann ich jetzt gehen?«, fragte Ogus vorsichtig.
    »Jetzt schon?« Der Bärtige schüttelte tadelnd den Kopf. »Was ist denn, wenn die Wachen vorzeitig zurückkommen? Dann musst du doch hier sein, um ihre Zweifel zu zerstreuen. Das begreifst du doch, nicht wahr?«
    Bei der abschließenden Frage hatte seine Stimme einen lauernden Klang angenommen, der den Holzhändler erschauern ließ, bevor er hastig nickte.
    »Es ist ja auch in deinem Interesse, dass niemand von unserer Abmachung erfährt, richtig?«, setzte der Bärtige trotzdem nach.
    Das ohnehin schon kräftige Nicken fiel noch eine Spur heftiger aus, und auf einmal quollen Tränen aus den Augenwinkeln des Holzhändlers. »Meine Frau«, jammerte er. »Ihr tut ihr doch nichts an?«
    »Natürlich nicht.« Unversehens schlug der Bärtige ihm mit dem Handrücken auf den Mund, um Ogus zum Schweigen zu bringen. »Und jetzt hör auf zu flennen! Sei lieber froh, dass du deine Alte für ein paar Tage los bist.«
    Der Händler zuckte zusammen wie unter einem Peitschenhieb, obwohl er nur einen Klaps erhalten hatte. Zitternd blieb er an Ort und Stelle stehen, während sich der Bärtige den Knechten zuwandte. Auf seinen scharfen Befehl hin wurden zwei volle Wasserkübel herangetragen und vor den Orks abgestellt. Mittels einer Holzkelle schöpfte man daraus und hielt das erfrischende Nass den Sklaven an die Lippen.
    Urok und die anderen waren wie betäubt, doch ihre Instinkte reagierten noch. Der ständige Durst, der in ihren Eingeweiden brannte, trieb sie dazu, mit großen Schlucken zu trinken. Sie fragten nicht, warum man ihnen Wasser gab, es war ihnen schlichtweg egal. Zumindest bis zu dem Moment, in dem sich der allumfassende Nebel, der ihren Verstand umschleierte, zu lichten begann.
    »Na?«, fragte der Bärtige. »Endlich wieder klar im Schädel?«
    Obwohl er ihnen nur mit wenigen Männern gegenüberstand, schien er keine Angst zu spüren. Wohl wegen der ganzen Bogenschützen, die auf den umliegenden Innendächern erschienen und mit gespannten Sehnen auf die Orks anlegten.
    »Du da!«, wies er auf Tabor. »Du siehst anders aus als die übrigen.« Damit meinte er wohl die beiden abrasierten Kopfhälften, zwischen denen sich nur noch ein schmaler Streifen Haare befand. »Scheint so, als wärst du der Anführer dieser Bande.«
    Tabor stierte verständnislos auf den Schwätzer hinab. »Wer bist du?«, brachte er nach einiger Zeit mühsam hervor. »Und was willst du von uns?«
    »Ihr könnt also tatsächlich reden!« Der Bärtige atmete erleichtert auf. »Das macht vieles einfacher.«
    Tabor sah weiterhin auf ihn hinab, schweigend, aber von dunklem Grimm erfüllt.
    »Skork«, sagte der Bärtige plötzlich. »Mein Name ist Skork. Der König der Diebe, die Geißel Sangors oder der Großmeister aller dunklen Gilden, ganz wie es beliebt. Was ich von euch will, möchtet ihr wissen? Ganz einfach. Ihr sollt mich wieder zu dem machen, der ich einmal war: der gefürchtetste Mann von ganz Sangor!« Er kratzte sich am Kopf, bevor er lächelnd fortfuhr: »Es gab mal eine Zeit, da habe ich über jedes

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