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Blutorks 2 - Blutorks 2

Blutorks 2 - Blutorks 2

Titel: Blutorks 2 - Blutorks 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Berge wies. Gemeinsam rannten sie los, ohne noch ein Wort zu verlieren. Im Schutz der Dunkelheit kehrten sie auf ihren alten Weg zurück und rannten weiter, als wäre der Dritte an ihrer Seite gestolpert und einfach liegen geblieben. Schweiß glänzte auf ihren grimmigen Mienen, doch der scharfe Wind, der die Wolken über den Himmel trieb, kühlte auch ihre erhitzten Gesichter.
    Im gleichen Moment, da der Mondschein zurückkehrte, durchschnitt ein dutzendfaches Zischen die Nacht, ein Signal, das die Lindwürmer veranlasste, ihr Tempo weiter zu erhöhen. Donnernd holten sie hinter ihnen auf.
    »Wir müssen uns trennen!«, rief Urok, als die Tiere so nahe heran waren, dass der Boden unter seinen Sohlen zu beben begann. »Lass ihre Lanzen an deinem Schild abgleiten, und zerschlag den vorbeistürmenden Lindwürmern die Vorderläufe, dann sind auch ihre Reiter hilflos.«
    Rowan und er spritzten nach links und rechts auseinander und liefen jeder gut zwanzig Schritte, bevor sie sich der anstürmenden Meute stellten. Beide lachten in Vorfreude auf den bevorstehenden Kampf, obwohl sie genau wussten, wie gering ihre Chancen waren, mit heiler Haut davonzukommen.
    Doch verdammt noch eins, bei Vuran und dem Blut der Erde! Sie würden dem Schlangengezücht auf den Lindwürmern einen derart blutigen Kampf liefern, dass die Kunde davon sogar bis an König Gothars Ohren drang. Die Orks würden noch an Arakias Feuern davon singen, wenn die Gebeine all jener, die zwischen Frostwall und Nebelmeer lebten, längst zu Staub zerfallen waren.
    Grimmig zog Urok den rosskopfförmigen Schild an den Körper und senkte das Wellenschwert, bis dessen Spitze neben ihm die Grashalme berührte. Die dicht gedrängte Formation aus Stahl und Lindwurmmuskeln, die in rasendem Tempo auf sie zuhielt, wirkte groß und übermächtig, doch er reckte furchtlos das Kinn. Ein Blick zu den Baumstümpfen zeigte ihm, dass Torg inzwischen hinter den aufragenden Splittern kniete, sodass ihn die Schädelreiter erst im letzten Augenblick sehen würden. Da sich die Linie, wie erwartet, vor dem Hindernis teilte, erhielt das alte Moorauge tatsächlich die Möglichkeit, dem Feind in den Rücken zu fallen.
    Die schnabelförmigen Lindwurmköpfe waren nur noch zwei Steinwurflängen entfernt, als Urok plötzlich ein Zittern in den Beinen verspürte. Es war so stark, dass es nicht von den Erschütterungen stammen konnte, die die anrückenden Tiere verursachten. Einen schamvollen Moment lang dachte er schon, von ehrloser Angst übermannt zu werden, bis er ein noch stärkeres Vibrieren verspürte – und gleichzeitig sah, dass einige der Lindwürmer scheuten und sie in vollem Galopp aneinanderstießen.
    Bei Vuran! Was da an seinen Sohlen kitzelte, war etwas viel Gewaltigeres als bloße Furcht, die einem Krieger die Knie weich werden ließ. Es war …
    »Die Hüter vom heiligen Hort!«, rief Rowan neben ihm erschrocken. »Dabei ist es noch viel zu früh, das Blut der Erde anzurufen!«
    Damit hatte er zweifellos recht, doch wer waren sie schon, dass sie die Priester anzweifeln durften? Einer plötzlichen Eingebung folgend, riss Urok beide Arme in die Höhe, hielt Schild und Schwert dabei empor, und schrie der herandonnernden Meute entgegen: »O Blut der Erde! Fege unsere Feinde vom Antlitz dieser Ebene!«
    Drüben klang zischendes Gelächter auf – und erstarb umgehend, als der Boden unter ihnen von einem so gewaltigen Schlag erschüttert wurde, dass es selbst Urok von den Beinen riss. Obwohl er nach vornüberfiel, konnte er deutlich sehen, wie das Gelände unter den Lindwurmtatzen aufbrach. Reiter und Tiere wirbelten wie trockenes Laub in einer Windhose empor, während sich die Erde immer stärker in die Höhe warf. Die erdbraun und grasgrün vermengte Welle rollte regelrecht unter ihnen hinweg und jagte auf Urok und Rowan zu.
    Wegen des starken Bebens war an Flucht nicht zu denken. Aufzuspringen und davonzulaufen war einfach unmöglich. Alles, was sie tun konnten, war, ausgestreckt liegen zu bleiben und ihrem Schicksal furchtlos entgegenzublicken.
    Erst kurz bevor die Woge sie erreichte, ebbte sie schlagartig ab.
    Triumphierend taumelten sie wieder in die Höhe und stürmten, laute Kriegsschreie ausstoßend, dem vor ihnen tobenden Chaos entgegen. Viele Lindwürmer waren auf die Seite gestürzt, andere in der unter ihnen aufgebrochenen Erde versunken. Von dem flammenden Inferno, das Urok zuerst befürchtet hatte, war zum Glück nichts zu sehen. Trotzdem drehten sich die

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