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Blutorks 3 - Blutorks 3

Blutorks 3 - Blutorks 3

Titel: Blutorks 3 - Blutorks 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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überlegen, dass es dafür keinen Maßstab gibt. Seit Generationen existiert kein Wesen mehr, das mir gleichkommt, und es wird auch kein solches geboren werden, solange ich lebe!«
    Urok und Benir fühlten sich beide in die Luft gehoben und gegen eine Marmorwand geschleudert, wobei ihnen der Atem aus den Lungen gepresst wurde. Verzweifelt versuchten sie die Kontrolle über ihre Körper zurückzuerlangen, bis …
    Ja, bis der Maar vor Schmerzen aufschrie und sich zwischen Boden und Decke schwebend zu winden begann. Unsichtbare Krallen zerrten an ihm, warfen ihn herum und stülpten buchstäblich sein Innerstes nach außen.
    Die silberne Maske flog ihm vom Gesicht. Einen kurzen Herzschlag lang sahen sie den widerlich glänzenden Stumpf, der seinen Kopf darstellte, und im nächsten Augenblick bog er sich schon auf widernatürliche Weise in sich hinein, bis sich das vorgewölbte Gesicht eines Schlangenkriegers zeigte.
    Es war ein ganz und gar nacktes Reptil, das sie nun sahen, ohne jegliche Schleierfortsätze, nur mit gefleckter Schuppenhaut versehen.
    »Was ist das?«, schrie der Maar und starrte auf seine Hände. »Warum bin ich wieder Raam? Was ist mit dem Frostwall geschehen?«
    Er stürzte nicht abrupt ab, doch er sank bis auf den Boden der Halle und fand keine Möglichkeit mehr, sich wieder mit dem Atem des Himmels emporzuschwingen. Oder sich irgendwie zu verteidigen.
    Das Wellenschwert fest umklammert und inzwischen am ganzen Körper lodernd, marschierte Urok auf ihn zu. Die Kleidung, die er getragen hatte, sprang ihm verkohlt von den Gliedern.
    »Siehst du, wie wütend du mich gemacht hast?«, fragte er die zeternde Schlange, die immer noch lauthals beklagte, was mit ihr geschehen war.
    Bis zu dem Moment, an dem das Wellenschwert sie in zwei Teile schlug.
    Eine Weile wanden sich die beiden Körperhälften noch auf dem Boden, dann erstarben die Bewegungen.
    »Bei allen fünf Winden«, staunte Benir und trat vorsichtig heran, sorgsam darauf bedacht, Uroks flammenden Leib nicht zu nahe zu kommen. »Wie hast du das denn hingekriegt?«
    Urok zuckte mit den Schultern. »War nicht schwer, hab ihm einfach die Klinge durchgezogen.«
    »Das meine ich nicht!« Benir fixierte ihn misstrauisch, unsicher darüber, ob Urok ihn wirklich nicht verstanden hatte. »Wie du ihn in einen Schlangenmenschen verwandelt hast, will ich wissen.«
    Uroks Stirn legte sich in Falten. »Ich dachte, du hättest einen entsprechenden Zauber gewirkt.«
    Je mehr der Flammenteppich auf seiner Haut versiegte, desto deutlicher spürte er die Prellungen, die von dem Schlag gegen die Marmorwand herrührten.
    Benir erging es nicht viel besser. Humpelnd und die schmerzenden Stellen massierend, gingen sie auf den Ausgang zu. Sie hatten den obersten aller Lichtbringer getötet, mehr gab es nicht für sie zu tun, sonst hätte Urok weitergelodert.
    Sie waren auf das Schlimmste gefasst, als sie die bogenförmige Einflugsöffnung erreichten, doch statt des zu erwartenden Schlachtengetümmels blickten sie auf eine riesige Sturzflut, die sich von der Eiskluft aus in Richtung Arakia ergoss. Auf einen Schlag entfesselt, schossen die Wassermassen durch das tief im Erdreich eingegrabene Flussdelta.
    Aber nicht nur das, von Reifhorn bis zur Eiskluft glühten die Gletscher auf seltsame Weise von innen heraus, platzten zu großen Stücken auseinander, und auf seiner ganzer Breite geriet der Frostwall ins Rutschen. Überall gab es Überschwemmungen, aber dort, wo bereits natürliche Schmelzwasserabflüsse verliefen, brachen sie sich besonders heftig Bahn.
    Die vendurischen Pfahlbauten wurden von turmhohen Wellen verschlungen, die alles unter sich begruben. Schlamm und Geröll mit sich reißend, bauschte sich die Wasserwand immer höher auf, und schäumend und gischtend wälzten sie dem Schlachtfeld entgegen. Die widerstreitenden Parteien wirkten geradezu winzig im Vergleich zu dem Inferno, das auf sie niederbrach. Alle Kampfhandlungen kamen auf einen Schlag zum Erliegen. Selbst dort, wo die Klinge schon an der Kehle saß, wirbelten die Kontrahenten auseinander.
    Zahllose Strudel entstanden, wo Freund wie Feind in den Fluten versanken. Vor den Gewalten, die dort unten alles niederwarfen, gab es kein Entkommen. Keine noch so mächtigen Beinmuskeln vermochten dem tödlichen Sog zu trotzen, der an Menschen, Orks und Elfen gleichermaßen zerrte. Aber auch die Reihen der Gepanzerten wurden wie Spielfiguren umhergeschleudert und von der Strömung mitgerissen. Hütten, Bäume oder

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