Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust
trank.
„Genug, Süße“, murmelte er, aber sie krallte sich in seinen Arm, damit er sich ihr nicht entzog. Jetzt verstand sie, warum er sich nach dem Geschmack sehnte, der Intimität, der Sinnlichkeit. Sie hatte seinen Schwanz in den Mund genommen, aber sein Blut zu saugen war mindestens eine genauso köstliche Intimität.
Sein leises, tiefes und quälendes Stöhnen ließ sie innehalten. Mit halbgeschlossenen Augen lächelte er. Das ist sehr erotisch für mich, Althea .
Sie nahm alles um sich herum so viel deutlicher wahr. Den üppigen, verführerischen Duft der Kerzen. Die feine Struktur seiner Haut, die feinen Härchen auf der Unterseite seines Handgelenks. Das Rauschen ihres Bluts. Das Schlagen ihres Herzens.
Mit einem Stups seiner Hand unterbrach er sie. Ich kann es nicht riskieren, dir mehr zu geben .
Natürlich, es würde ihn schwächen. Sie leckte ein letztes Mal über sein Handgelenk …
Das Bett quietschte.
„Hast du mich gefangen genommen, weil du mich einfach noch mal ficken wolltest?“ Die dunkle, heisere Stimme gehörte zweifellos Bastien. Er war am Leben.
Altheas Herz machte vor Freude einen kleinen Satz. Sie spähte an dem Schrankkoffer vorbei.
Von hier aus hatte sie einen viel besseren Blick auf das massive Bett.
Bastien hatte sich in der Mitte des Betts aufgesetzt. Mit nacktem Oberkörper saß er da, die schwarzen Laken um seine Hüften gewunden. Das goldene Haar hing verworren in sein Gesicht, seine Augen glühten unter schweren Lidern.
Das Wort, das er benutzt hatte, sank langsam in ihr Bewusstsein. Ficken . Sie wusste, was damit gemeint war – der sexuelle Akt.
Und sie sah, dass Bastien nicht allein im Bett war. Eine andere, schlanke Gestalt lag unter den schwarzen Laken. Eine Gestalt, die sich regte, die bei Althea das Gefühl hinterließ, einem Schatten zuzusehen, als sie sich bewegte. Nein, kein Schatten. Ein Mann in dunkler Kleidung, der sich auf seine Arme abstützte.
Bastien hatte ihr ohne ein Zeichen von Scham oder Schüchternheit erzählt, dass er Zayans Liebhaber gewesen war. Aber zwei Männer zu sehen, die das Lager teilten, überwältigte sie.
Zayan – das brutale Monster, das in ihres Vaters Zimmer nach ihr gegriffen hatte. Doch die kalte Böswilligkeit, die sie gespürt hatte, als er ihren Vater angegriffen hatte, war nicht länger da. Er drehte den Kopf in die andere Richtung, der Körper war in Schatten getaucht. Trotzdem strahlte er Macht aus. Eine beängstigende Macht.
Sie hatte erstmals Gelegenheit, ihn in aller Ruhe zu betrachten. Feuerschein zeichnete einen roten Schimmer auf mitternachtschwarzes Haar, das über seine Schultern fiel und fast bis zur Hüfte reichte. Es war dick und gewellt. Eine nachtblaue Seidenrobe bedeckte ihn von den Schultern bis zu den Füßen, und er besaß breitere Schultern als jeder Mann, den sie je gesehen hatte – sogar breiter als bei Yannick oder Bastien.
Zayan drehte sich um, sodass Licht auf seine Gesichtszüge fiel. Der Feuerschein zeichnete sein scharfgeschnittenes Gesicht nach und ließ ihn sowohl attraktiv als auch dämonisch aussehen. Sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden.
Merkte er, wenn sie ihn anstarrte? Sogar ein Sterblicher konnte es spüren, wenn man ihn anstarrte. Ob Yannick ihren Blick ebenso abschirmen konnte wie ihre Körper?
Sie schluckte ein Keuchen herunter, als Zayan nach Bastiens Kinn griff. Sein Griff war sanft, die Berührung eines Liebenden.
Nie hätte sie erwartet, dass in den Berührungen zweier Männer so viel Zärtlichkeit liegen konnte – erst recht nicht, wenn ein brutaler Dämon einen Vampir berührte. Aber Zayans lange Finger strichen über Bastiens Gesicht, und dessen halb geschlossene Augen zeigten seine Leidenschaft.
Althea hielt den Atem an, als sie Bastiens leises, ermutigendes Stöhnen hörte. Plötzlich strich etwas Weiches über ihre Haut. Wärme senkte sich schwer auf ihre Schultern. Pelze. Yannick stopfte die Pelze um sie herum fest, begrub sie darunter bis zu ihren Brüsten. Während sie Zayan und Bastien beobachtete, hatte sie es kaum mitbekommen.
Sie begegnete Yannicks heißen Augen. Überrascht stellte sie fest, dass er mit nacktem Oberkörper neben ihr saß. Ihre Kehle wurde trocken, als ihr Blick hinabglitt zu den weißen, braunen und schwarzen Pelzen, die ihn von der Hüfte abwärts einhüllten. Sie konnte einen Streifen seiner Hose erspähen.
„Warum ziehst du dein Kleid nicht aus, Süße?“
Leidenschaft raubte seiner Stimme die Kraft. Sorge um ihre
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