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Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust

Titel: Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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bewaffnen . Sie öffnete die Schleife ihrer Haube und riss sich das nasse Ding vom Kopf. Es würde sie nur behindern. Dann kniete sie nieder und öffnete ihren Handkoffer. Zwei Pflöcke steckte sie in ihr Mieder, die scharfen Enden ragten zwischen ihren Brüsten hervor. Sie öffnete ihre zusammenklappbare Armbrust und streckte sie, bis es klickte. Perfekt. Die Armbrust war zwar klein, aber durch den Schnellspannhebel war sie im Vorteil. Es gab nicht viel Licht, und den Bolzen nach Gefühl in die Armbrust einzulegen, war eine Herausforderung. Die Spitze des Bolzens stach sie in die Fingerkuppe. Sie saugte sogleich daran. Zum Glück schmeckte sie kein Blut. Keine frische Fährte, die die Aufmerksamkeit eines Vampirs hätte erregen können.
    Sie betete, dass die Armbrust sich abfeuern ließ, wenn die Zeit dafür kam. Und sie hasste es, nur einen Bolzen zu haben. Sie hatte nur eine Chance.
    Bist du jetzt bereit, meine Jägerin? Leise Belustigung lag in Yannicks Stimme, die sie durch die Dunkelheit erreichte.
    Es stimmte, eine Armbrust und ein Pflock konnten kaum seine Macht ersetzen, aber sie war stolz, dass sie auf sich selbst achten konnte.
    Ja .
    Dann komm , er zögerte bei dem Wort, komm mit mir .
    Gräber. Althea hatte noch mehr davon erwartet – mehr weiße Marmorsärge, die sterbliche Überreste bargen. Doch der Raum erwies sich als kleine Kammer und hier stand lediglich ein Sarg. Ein aufwendig gearbeiteter, nicht ganz so endgültiger Ruheort, der aus Eiche geschnitzt war und mit üppigen goldenen Intarsien verziert war. Kerzen leuchteten in großen Eisenständern, die Flammen flackerten. Der schwere, würzige Duft schien sich von ihnen zu ergießen wie dicker Rauch. Sie hatte nie gesehen, dass Kerzen so stark rauchten, selbst billige nicht. Aber der Geruch war nicht erstickend. Er war berauschend und geheimnisvoll. Sie holte tief Luft, um so viel wie nur möglich von diesem Duft in sich aufzunehmen.
    Sex kann genauso süchtig machen wie Opium …
    Der Geruch dieser Kerzen war suchterzeugend. Je mehr sie davon einatmete, desto mehr dürstete sie danach … Und der weiße Rauch, der im Raum hing, ließ ihn wirken, als wäre er direkt einem Traum entsprungen.
    Samt in üppigen Farben hing an den Wänden, wie schwere Vorhänge, nur dass es hier keine Fenster gab, lediglich glattes Mauerwerk. Weiche, helle Teppiche mit komplizierten Orientmustern bedeckten den Boden.
    Das hier war keine kalte Krypta. Es war nicht, was sie erwartet hatte. Nie hatte sie ein so sinnliches Versteck betreten. Exotisch. Elektrisierend. Sie wünschte sich, den Finger über die polierte Oberfläche des Sarges gleiten zu lassen. Zwei weitere Ausgänge führten aus dem Raum – und gaben ihr das Gefühl, noch tiefer in Sünde zu versinken, falls sie durch eine der Türen traten. Die Türen waren golden und standen offen, sodass sich das Licht aus den hinteren Zimmern in ihnen spiegelte.
    Sie hatte noch nie ein so aufwendiges Mausoleum gesehen. Welchen Weg nehmen wir?
    Den rechten. Aber du musst hinter mir bleiben und alles tun, was ich tue. Wir müssen uns einen Platz suchen, an dem wir uns direkt hinter der Tür verstecken können .
    Verstecken? Werden wir Zayan nicht angreifen?
    Es gibt etwas, von dem ich glaube, du möchtest es dir erstmal ansehen .
    Und was ist das?
    Sei still. Vertrau mir, Süße .
    Aber sie ertrug es nicht, einfach herumzusitzen und zu warten, während er durch die geöffnete Tür rechterhand spähte. Noch mehr Rauch drang aus dem Raum und sie wünschte sich, den intensiven Duft einzuatmen. Sie drängte sich zwischen Yannicks Körper und die Wand und riskierte einen Blick.
    Dieser Raum war größer und rechteckig. Auch hier hatte jemand Veränderungen vorgenommen. An der gegenüberliegenden Wand brannte ein Feuer in einem riesigen, von Marmor eingefassten Kamin, der Licht und Wärme spendete. Genug Licht, um die meisten Dinge zu erkennen.
    Was ist das?
    Schhhh , warnte er. Sag nichts, auch nicht in meinen Gedanken, bis ich es zuerst tue .
    Sie blinzelte. Tatsächlich, es war ein Käfig. Ihr erster Gedanke hatte sie nicht getäuscht. Ein überdimensionaler Vogelkäfig – groß genug, dass ein Mann darin Platz fand. Er stand direkt neben der Tür. Aus stabilem Eisen geschmiedet, reichte der Käfig bis zur Decke der Krypta und schwebte über dem Boden. Kissen mit Quasten aus bunter Seide lagen auf dem Boden, ausgebreitet in verschwenderischer Dekadenz. Das Türchen des Käfigs war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Der

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