Blutrotes Wasser
als neugotischer Palast erbaut, direkt an der Donau gelegen und oft fotografiert. Das größte Parlamentsgebäude Europas ist zugleich das größte Haus Budapests und ganz Ungarns. Das architektonische Vorbild steht ganz augenscheinlich in London.
Petzen:
Laut einer alten Legende schläft König Corvinus im Innern des Berges Petzen, eines Gebirgszugs zwischen Kärnten und Slowenien. Merkwürdig, wie sich Mythen und Sagen in der Welt gleichen: Von schlafenden Kriegern gibt es unzählige Geschichten. Kaiser Friedrich Barbarossa etwa soll im Kyffhäuser (das liegt im Harz) schlafen; Endymion träumt auf dem Berge Latmos; im bayrischen Fichtelberg soll gar König Salomon selbst schnarchen; und die ägyptischen Pharaonen erbauten sich ihre eigenen Berge – die Pyramiden – als Ruhestätte. Schön verrückt, oder?
Plattenbau, sozialistischer:
Tja, wer diese Hoch- und Breithauskästen nicht kennt, von Berlin her etwa, kann sich kaum vorstellen, wie hässlich sie einem heute vorkommen. In den 60er- und 70er-Jahren gebaut, galten sie damals aber als heldenhafte Leistung, als Wohnungen für alle, preiswert, mit Zentralheizung, Aufzug und toller Aussicht. Heute gehen die Meinungen da, gelinde gesagt, auseinander …
Red Bull Air Race:
Ich weiß, ich weiß, die letzten Jahre fand dieses besondere Luftrennen in Budapest nicht statt, auch wenn es fest eingeplant war. Auch 2011 wird es wohl, so der letzte Stand der Dinge, nichts damit werden. Aber spätestens 2012 sollten die tollkühnen Männer und Frauen in ihren klappernden Luftkisten wieder unterwegs sein.
Schwarze Armee:
Ein Söldnerheer, das der ungarische König Matthias Corvinus aufstellte, auch Schwarze Schar genannt. Die Fekete Sereg bestand seit 1460, eine schlagkräftige Truppe von knapp 10 000 Soldaten. Der berühmteste Heerführer dieser Armee war kein anderer als Fürst Vlad Tepes, der grausame Feldherr, der das Vorbild für den Grafen Dracula abgab.
Skulpturenpark:
Auch
Memento
- oder
Szoborpark
genannt. Etwa 10 Kilometer südwestlich vom Zentrum lohnt sich der Ausflug an diesen merkwürdigen, 1993 eröffneten Ort. Ein Denkmalfriedhof – wirklich mal was Ausgefallenes. 42 Kolossalstatuen und Reliefs aus der kommunistischen Zeit wurden hier zusammengetragen – in den Zeiten des Eisernen Vorhangs standen sie auf Budapests Straßen: Marx, Lenin und Co gucken streng und groß, sowjetische Helden lassen ihre Fahnen wehen. Man spaziert staunend und ungläubig an ihnen vorbei, auf sandbestreuten Parkwegen übrigens, die eine liegende Acht darstellen und die Unendlichkeit symbolisieren sollen …
Stephanskrone:
Ein prächtiges Schmuckstück, das zusammen mit Reichsapfel und Zepter die ungarischen Krönungsinsignien bildet. Der untere Teil, der Reif, stammt aus den Jahren 1047–1077, der obere Teil (die beiden sich kreuzenden Bügel) ist später hinzugefügt worden – wahrscheinlich um 1180 herum. Da Ungarns erster König, eben der heilige Stephan I., bereits 1038 starb, handelt es sich logischerweise nicht um seine eigene Krone, sondern die eines Nachfolgers. Macht aber nix – alt und schön ist sie trotzdem. Und wird erst seit dem Jahr 2000 im Budapester Parlament ausgestellt.
Szervusz:
Unglaublich, aber wahr – das einzige ungarische Wort, das ich auf Anhieb verstanden habe :-). Wird auch noch genauso ausgesprochen wie bei uns: Das ungarische »sz« ist tatsächlich ein s, will sagen ein scharfes »ß«.
Turul:
Der mythische Vogel Ungarns, eine Mischung aus Adler, Geier und viel Geheimnis.
Ungarisch:
siehe Mama
Váci utca:
Die bekannteste Einkaufsmeile der Stadt, Fußgängerzone und sehr touristisch. Mein Fall ist sie nicht – da gefällt mir der großartige Boulevard
Andrássy út
(siehe dort) wesentlich besser …
Westbahnhof:
Auf Ungarisch
Nyugati pályaudvar
, unter Eiffels Aufsicht in den Jahren 1874–1877 gebaut, also ein paar Jahre vor dem Eiffelturm in Paris. Der Name ist irreführend, liegt der Bahnhof doch im Norden von Pest. Früher fuhren hier aber fast nur Züge in Richtung Westen, z. B. nach Wien – deshalb die Bezeichnung.
Zweite Stufe:
Wer vom Tauchen keine Ahnung hat, dem sei hier kurz die Funktion eines Atemreglers erläutert. In der Flasche auf dem Taucherrücken befindet sich kein Sauerstoff, wie man manchmal hört und liest, sondern Pressluft, also ganz normale, zusammengedrückte Luft. An diese Flasche werden zwei Schläuche drangeschraubt: der eine führt zur Tarierweste, auch Jackett genannt. Die kann man mit Pressluft aus
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