Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)
stürzen, übte einen gewissen Reiz auf mich aus. Zum einen wäre ich in James Nähe und zum anderen hätte ich auch noch meinen Spaß. Nicht, dass ich sonst keinen hatte, aber manchmal war es auf der Burg doch ziemlich öde.
»Was sagst du dazu Claire?«, wollte sie wissen und sah mich erwartungsvoll an.
»Ja, klar. Etwas Abwechslung würde mir sicher guttun«, erwiderte ich und strahlte sie an. Je mehr ich darüber nachdachte, desto größer wurde meine Vorfreude.
»Das kommt überhaupt nicht infrage«, erklang James Stimme hinter uns. Gabriela und ich drehten uns fast gleichzeitig zu ihm um. Er stand etwa einen Meter entfernt und funkelte uns böse an. Ich legte den Kopf zur Seite und kniff die Augen zusammen.
»Was hast du denn jetzt schon wieder für ein Problem?« James trat einen Schritt näher und baute sich vor uns auf. Plötzlich wirkte er noch größer, als er ohnehin schon war. Er konnte wirklich einschüchternd wirken, das musste ich zugeben.
»Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich dich in die Nähe eines Ubour Unterschlupfes mitnehme. Anscheinend hast du vergessen, dass du jetzt wieder ein ganz normaler Mensch bist«, erklärte er aufgebracht. Ich spürte, wie mein Gesicht zu glühen begann.
»Ich hab wohl was an den Ohren? Nur weil ich wieder ein Mensch bin, heißt das noch lange nicht, dass ich von nun an keinen Schritt mehr nach draußen machen darf. Wenn das deine Vorstellung von unserer Beziehung ist, dann kannst du mich gleich in den Kerker sperren. Ich entscheide immer noch selbst, was ich tue und was nicht«, konterte ich patzig. Gerade als James etwas entgegnen wollte, drängte sich Aiden zwischen uns.
»Hört auf. Alle beide«, sagte er und sah abwechselnd von James zu mir. Dabei schüttelte er genervt den Kopf. Anschließend wandte er sich an James.
»Ich sehe keinen Grund, warum Claire nicht mit nach London kommen sollte. Schließlich halten sich die Ubour nicht in der Stadt auf. Während wir uns um diese Kreaturen kümmern, kann sie doch ein wenig Spaß haben. Außerdem ist Gabriela bei ihr und du weißt genauso gut wie ich, dass sie niemals zulassen würde, dass Claire etwas geschieht.« Gabriela nickte zustimmend und ich warf James einen herausfordernden Blick zu.
Er verzog den Mund und dachte kurz über Aidens Worte nach, dann gab er sich geschlagen.
»Na gut, aber du bleibst immer in Gabrielas Nähe und machst keine Dummheiten«, brummte er. Es war ihm deutlich anzumerken, dass er nur widerwillig zustimmte, aber er schien einzusehen, dass er keine andere Wahl hatte. Ich nickte sichtlich zufrieden und versuchte ein triumphierendes Grinsen zu unterdrücken. Gabriela klatschte unterdessen erfreut in die Hände.
»Dann lass uns mal nach oben gehen und heraussuchen, was wir morgen anziehen«, schlug sie vor, packte mich am Arm und zog mich mit sich.
Kapitel 2
Fast den ganzen restlichen Nachmittag waren Gabriela und ich damit beschäftigt, meine komplette Garderobe auf dem Bett auszubreiten und ein Teil nach dem anderen, anzuprobieren. Als es draußen schließlich dunkel wurde, hatten wir endlich ein passendes Outfit gefunden.
Es hatte mich eine geschlagene Stunde gekostet, Gabriela davon zu überzeugen, dass ein "Kleines Schwarzes" nicht infrage kam. Hin und wieder zog ich gerne einmal ein elegantes Kleid an, aber für die Disco war mir eine Hose erheblich lieber.
Ich hatte mich für eine schwarze Lederhose und eine edle Spitzenbluse entschieden, unter der ich ein cremefarbenes Top tragen würde. Zuerst hatte Gabriela bei dieser Auswahl ungläubig die Nase gerümpft, doch als ich ihr die Kombination vorführte, hatte sie ihre Meinung geändert und zustimmend genickt. Danach brauchte ich etwas Ruhe und Gabriela war in ihr Zimmer gegangen, um ihr eigenes Outfit zusammenzustellen.
Ich saß auf dem Bett und sah ihr nach, als sie den Raum verließ. Gabriela sah immer fantastisch aus, egal was sie anhatte. Selbst wenn sie einen Kartoffelsack tragen würde, wäre sie noch ein Blickfang und alle Männer würden sich nach ihr umsehen.
Die ganze Klamottenaktion war ziemlich anstrengend gewesen und so beschloss ich, ein kleines Nickerchen zu machen. Später wollte ich dann noch ein wenig in die Bibliothek gehen und weiter in den alten Büchern lesen. Einen Wecker stellte ich mir nicht, denn ich war sicher, dass ich nach einer oder zwei Stunden von ganz alleine wieder aufwachen würde. Ich kuschelte mich auf James Bettseite und vergrub mein Gesicht tief in seinem
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