Blutrubin Trilogie - Band 3: Das Vermächtnis (German Edition)
ich deutlich das Rattern von Rotoren vernehmen. Der Helikopter war also schon im Anflug. Aiden stand an der Tür und machte eine fuchtelnde Handbewegung.
»Nun mach schon, Claire. Alle warten nur noch auf dich«, rief er über den Lärm hinweg und ging nach draußen. Ich beschleunigte meinen Schritt und hielt inne, als jemand meinen Namen rief. Suchend sah ich mich um und entdeckte Pater Finnigan in der Küchentür.
»Ich muss los«, rief ich und deutete nach draußen. Finn kam auf mich zugeeilt.
»Nur einen kurzen Augenblick, Claire.« Er reichte mir einen kleinen Samtbeutel. Als ich nicht sofort reagierte und ihn stattdessen nur fragend ansah, sagte er:
»Mein Geburtstagsgeschenk für dich.« Im ersten Moment stand ich sprachlos vor ihm und starrte den Beutel an, den er auf meine Handfläche gelegt hatte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Finn mir etwas schenken würde. Vorsichtig öffnete ich die Schlaufe und sog scharf die Luft ein, als ich den Inhalt erblickte.
Es handelte sich um ein wunderschönes, silbernes Bettelarmband, an dem bereits fünf Symbole baumelten. Ein Kreuz, bestehend aus acht Saphiren. Ein Smaragd, der zu einem Halbmond geschliffen war, eine Sonne aus Bernstein, ein Pentagramm aus Onyx und ein blutroter Tropfen, der wie ich annahm, ein Rubin sein musste. Finn räusperte sich.
»Es sind Schutzsymbole und Glücksbringer. Ich dachte es könnte nicht schaden, jetzt wo du wieder menschlich bist«, erklärte er etwas unsicher. Ich fiel ihm spontan um den Hals.
Finn machte einen Ausfallschritt, sonst wären wir beide gestürzt, dann erwiderte er meine Umarmung und lachte zufrieden. Anschließend half er mir, das Armband anzulegen.
»Du nimmst es aber nicht ab, sobald du zur Tür hinaus bist, oder?«, wollte er wissen. Ich legte die Stirn in Falten.
»Nein, natürlich nicht. Wie kommst du denn darauf?«, antwortete ich brüskiert. Er schüttelte den Kopf.
»Ich wollte nur sichergehen, dass du es auch wirklich trägst«, entgegnete er und machte eine wegwerfende Handbewegung.
»Ich werde es ganz sicher nicht abnehmen«, versprach ich und warf einen Blick zur Eingangstür. Wenn ich noch länger herumtrödeln würde, käme Aiden sicher bald zurück, um mich eigenhändig zum Helikopter zu schleifen. »Ich muss los«, sagte ich hastig, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte Finn einen Kuss auf die Wange, dann eilte ich nach draußen.
Mit weit aufgerissenem Mund stand ich in der Tür und aus meiner Kehle stahl sich ein erfreutes Quieken. Ich machte einen großen Schritt in die Suite und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Als ich mich halbwegs beruhigt hatte, warf ich meine Handtasche auf eine der zahlreichen Kommoden und begann, jedes Zimmer genau zu inspizieren.
Es war einfach unglaublich, wie groß und geschmackvoll diese Suite war. Aiden folgte mir und war sichtlich zufrieden, dass sein Geschenk bei mir wahre Lobeshymnen auslöste.
In jedem Zimmer hingen prunkvolle Kronleuchter von den Decken und die Einrichtung war ein absoluter Traum. Edles Designermobilar, gepaart mit der modernsten Bang & Olufsen Technik, verschlugen mir fast die Sprache. Die Suite verfügte über drei Schlafzimmer, also genug Platz für uns alle.
Mein ganz persönlicher Favorit war das Hauptbadezimmer. Es verfügte über ein Dampfbad und eine Erlebnisdusche. Das Highlight jedoch war die Badewanne, die im Zentrum des Zimmers stand. Über ihr war ein moderner Glasfaser-Kronleuchter angebracht, der den Eindruck von herunterfallenden Wassertropfen vermittelte.
Ich musste mich sehr zusammenreißen, um mir nicht auf der Stelle die Kleider vom Leib zu reißen und mir ein Vollbad zu genehmigen.
Ich bemerkte James erst, als er mein Haar zur Seite strich und mich sanft im Nacken küsste.
»Wenn wir heute Nacht zurückkommen, werden wir zusammen ein Bad nehmen«, raunte er leise in mein Ohr. Ich schloss die Augen und für einen kurzen Moment sah ich uns zusammen in der großen Badewanne. Sofort beschleunigte sich mein Puls. James lachte heiser und drehte mich langsam zu sich. Plötzlich war seine Miene wieder ernst und sorgenvoll. Er fasste mich an den Schultern und sah mich eindringlich an.
»Wir fahren jetzt los«, teilte er mir mit. »Bitte versprich mir, dass du immer in Gabrielas oder Silles Nähe bleibst, wenn ihr unterwegs seid.« Ich nickte gehorsam.
»Ich verspreche es. Außerdem bezweifle ich, dass sich die Ubour in Londons Discos herumtreiben.«
»Sobald wir alles erledigt haben, rufen wir an
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