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Blutsäufer (German Edition)

Blutsäufer (German Edition)

Titel: Blutsäufer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trash Thompson
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Nachttisch stand ein schwerer
metallener Kerzenleuchter. War ihm bisher gar nicht aufgefallen, der
Kerzenleuchter. Funkelte so schön scharfkantig.
    In seinem Kopf fand eine unvorhergesehene
Planänderung statt. War nicht ganz ungefährlich, seine Planänderung.
    Franz musterte die Gestalt der Gräfin, wie
sie sich ihm von hinten darbot: maximal einen Meter siebzig groß, schmale
Schultern, etwas breitere Hüften, kräftige, feste Gesäßmuskulatur und darunter
stramme, dennoch schlanke Schenkel, die Arme waren dagegen eher dünn. Woher
nahm diese insgesamt zierliche Frau ihre Kraft? Und wie mochte es vergleichsweise
um ihre Nehmerqualitäten bestellt sein?
    Angenommen, er würde ihr den schweren
Kerzenständer mit großer Wucht über den Schädel ziehen, was würde passieren?
    Versuch es doch!
    Finde es heraus.
    Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
    Wenn es nicht klappt, kannst du immer noch zu
Plan A zurückkehren, oder?
    Nein, wenn es nicht klappt, wird sie dich
wahrscheinlich umbringen.
    Korrigiere: nein, nicht wahrscheinlich,
sondern …
    Er schluckte.
    Mach es! Mach es jetzt! Sie wird nicht ewig
mit dem Rücken zu dir stehen. Sie kann sich jeden Augenblick wieder zu dir
umdrehen. Willst du untätig bleiben, bis es zu spät ist?
    Nein!
    Dann hatte er den Kerzenständer endlich in
der Hand. Mit beiden Händen würde es noch besser gehen, fiel ihm ein, und er umfasste
unten das glatte Metall.
    Wog ihn.
    Zögerte.
    Sie sieht dich nicht. Du kannst bedenkenlos ausholen.
Wenn du weit genug ausholst und mit aller Kraft zuschlägst, wird ihr die scheiß
Schädeldecke wegfliegen und ihr Hirn in einer breiigen Masse gegen die Wände
spritzen! Wird ein tolles Malheur!
    Tu es!
    Tu es jetzt!
    Schlag zu! Schlag zu!
    Und er schlug zu …
    Die gusseisernen Arme des Kerzenständers
mochten kaum noch einen Millimeter von ihrem Kopf entfernt gewesen sein, als plötzlich
der ganze Raum in Bewegung zu geraten schien. Wie von einem Wirbelsturm herumgerissen,
drehte sie sich, schon hatte sie seine Handgelenke in einem eisernen Griff.
    Sie stieß sich vom Boden ab, als wollte sie
davonfliegen. Doch sie flogen beide. Er rücklings auf das Bett und sie mitten auf
ihn. Ihre Beine zwischen seinen Beinen, seine Handgelenke immer noch in ihrem
eisernen Griff, ihr geöffneter Mund über seinem Gesicht. Er fürchtete, dass sie
ihm die Gelenke brechen würde, aber als sie zu fauchen und zu geifern begann
und er die langen, spitzen Eckzähne unter der hochgezogenen Oberlippe sah,
fürchtete er mehr, dass sie ihm mit einem Biss eine Wange zerfetzen oder die
Nase abbeißen würde.
    In seiner Schockstarre spürte er keinen
Schmerz. Weder an seinen Handgelenken noch an seinem Rumpf, in den sie während
des Aufpralls ihre spitzen Ellenbogen gestoßen hatte. Dass ihm die Luft aus den
Lungen gepresst wurde, ja, das fühlte er. Er japste und rang nach Atem. Und ihr
verdammtes Gebiss, das – auch abgesehen von den besonders scharfen Eckzähnen – auf
einmal aus lauter kleinen Dolchen zu bestehen schien, kam seinem Gesicht nun
bedrohlich nah. Dann hörte er ein Knacken wie von brechendem Holz, und als er
wieder Luft bekam, kehrte auch seine Empfindung für Schmerz zurück.
    Er schrie in ihr Fauchen hinein. Er schrie so
lange, bis kein anderes Geräusch mehr da war und ihr Gewicht längst nicht mehr
auf seinem Oberkörper lastete. Schließlich verstummte er und schloss die Augen.
Vielleicht hoffte er, dass mit dem Schließen seiner Augen irgendwann auch das
Böse in Gestalt dieser grausamen Frau verschwinden würde. Aber das Böse
verschwindet nicht einfach. Das Böse bleibt. Das Böse bleibt immer!
    Seine Augenlider hoben sich langsam, und er
sah sie nun wie einen bösen Dämon auf seinen Schenkeln hocken. Ihre teuflische Fratze
war der kühlen, stolzen Schönheit ihres schmalen Gesichts gewichen, aber ihr
Blick blieb finster und grausam.
    „Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich
dich noch brauche, mein lieber Franz!“, sagte sie leise.
    Er suchte nach Worten, mit denen er sie
besänftigen konnte, und fand lediglich ein armselig gewinseltes „Es tut mir
leid, Gräfin!“
    Ein dunkles, tiefes Lachen kam aus ihrer
Kehle. So lachte der Hohn, der mit den nachfolgenden Worten aus ihr sprach: „Weißt
du, wie es sich anfühlt, wenn ich einmal richtig nach deinen Hoden
packe, wenn ich sie quetsche und zusammenpresse, bis ihr Inneres klebrig über
meinen Handteller läuft? Möchtest du, dass ich dir ein solch unvergessliches

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