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Boardwalk Empire

Boardwalk Empire

Titel: Boardwalk Empire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson Johnson
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neue Blütezeit erfahren.
    119 Zitate und Informationen über Fred Trump sind hier entnommen: Blair, G.: The Trumps: Three Generations That Built an Empire. Simon and Schuster, New York 2000.
    120 Über Trumps erste Jahre in Atlantic City berichtet der Journalist Daniel Heneghan in persönlichen Gesprächen.
    121 The New Baedeker: Casual Notes of an Irresponsible Traveller. September 1909.
    122 King Of Craps. Barron’s (Magazin), August 1999.
    123 Statistiken von Daniel Heneghan, beruhend auf Daten der Casino Control Commission.

Nachwort
    Wesley Hanna wusste seit Wochen von dem Abriss des Sands Casino Hotel . Wes war eine entwaffnende Mischung aus Genie und Exzentriker, jemand, dem die Sprengung eines 21-stöckigen Hotels mit 500 Zimmern eine wahre Freude bereitete. Als frisch gebackener Absolvent der Rutgers Law School verbrachte Wes den Großteil seines Tages als Referendar am Gericht. Das führte ihn täglich nach Atlantic City, und er war begeistert von der kuriosen Stadt. Besonders die starken Kontraste und unterschiedlichen Realitäten faszinierten ihn oder, wie er es formuliert: »Das Stadtbild zeigt die nackte Wahrheit, während sich in den Kasinos die Wahrheit unter Schichten von Lippenstift und Rouge verbirgt.«
    Wes strich sich den 18. Oktober 2007 dick im Kalender an, denn die Sprengung eines Kasinos versprach ein großer Spaß zu werden. Als er am Donnerstagabend ankam, herrschte eine geradezu festliche Atmosphäre. Horden von Einwohnern, Hotelangestellten, Straßenhändlern und Touristen strömten auf den Boardwalk in der Hoffnung, einen historischen Augenblick mitzuerleben:
    »Das waren Menschen auf der Suche nach Zerstreuung. Zwischen ihnen wurden VIPs herumgeführt, und Straßenkünstler gaben ihr Bestes. Am meisten Beachtung fand ein Frank-Sinatra-Imitator, dennoch merkte man, dass die Leute hier waren, um ein Hotel einstürzen zu sehen.«
    Es war eine bunte Mischung aus Jungen, Alten, Schwarzen, Weißen, Geschäftsleuten, Fabrikarbeitern, Anzugträgern und Menschen in abgeschnittenen Jeans. Manche hatten Staubschutzmasken angelegt, die auf der Straße verkauft wurden. Bis auf die Mitarbeiter des Sands-Kasinos schienen sich alle bestens zu amüsieren.
    Pinnacle Entertainment nannte sich das Unternehmen, das an dieser Stelle ein neues Mega-Kasino errichten wollte, und es spendierte auch das gigantische Feuerwerk, das der Sprengung vorausging. Über dem Boardwalk zuckten grelle Blitze, während Sinatras »Bye Bye, Baby« durch die Lautsprecher dröhnte. Kurz nach 21:30 Uhr legten Gouverneur Jon Corzine und Pinnacle-Vorstand Daniel Lee, der an dem Tag seinen 51. Geburtstag feierte, den Hebel um, der über ein Kabel mit den Sprengladungen im Gebäude verbunden war. Achtzehn ohrenbetäubende Detonationen folgten in kurzen Abständen aufeinander, und nur zehn Sekunden nach der letzten Explosion ächzte das Gebäude noch einmal kurz auf, bevor es in sich zusammenfiel. Die einstürzenden Massen aus Stahl, Beton und Glas grollten in die Tiefe und wirbelten eine riesige Staubwolke auf, die sich in alle Himmelsrichtungen verbreitete.
    Wes’ Ausflug nach Atlantic City hatte sich mehr als bezahlt gemacht:
    »Zunächst erschien es wie eins der üblichen Feuerwerke, aber dann war plötzlich alles anders. Es war real. Die Explosion war echt, das Gebäude stürzte wirklich in sich zusammen. Die Skyline war plötzlich eine andere. Das Sands war weg, und die Menge, die eigentlich nichts mehr beeindrucken konnte, war wie erstarrt. Dann verzogen sich die Leute und der Rauch, und Atlantic City ging wieder zur Tagesordnung über.«
    Mit Tagesordnung waren das Beseitigen des Schutts und die Reinigung der angrenzenden Gebäude gemeint. Danach standen Dan Lee und seinem Unternehmen fast acht Hektar Fläche direkt am Meer zur Verfügung. Mitten im Herzen des Boardwalks sollte etwas Aufsehenerregendes und Neues entstehen. Geplant war ein Luxushotel im Las-Vegas-Stil im Wert von 1,5 Milliarden Dollar, das es mit dem Borgata Hotel Casino and Spa aufnehmen sollte, das 2003 am Hafen eröffnet worden war. Joe Weinert von der Wirtschaftszeitung Gaming Industry Observer erhob den Plan zum »Stadtgespräch« und prophezeite, dass sich in weniger als vier Jahren ein »meisterlich geplantes Kunstwerk vom Boardwalk bis zur Atlantic Avenue hin erstrecken würde«. Die Glücksspiel-Experten sagten schon den nächsten großen Bauboom voraus.
    Nur wenige Monate nach der Implosion des Sands »spielte die Wall Street uns einen Streich«,

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