Boba Fett 01 - Kampf ums Überleben
gab Jango zurück. „Diese Kampfpanzerung habe ich von den Mandalorianern bekommen. Du wirst eines Tages deine eigene haben. Wenn du ein Kopfgeldjäger bist." „Wirst du mir beibringen, wie ich damit umgehe?", fragte Boba. „Es könnte es sein, dass ich gar nicht mehr da bin, wenn der Tag kommt", sagte Jango. „Du wirst vielleicht auf dich allein gestellt sein." „Aber... "
„Kein aber", sagte Jango. Er versuchte zu lächeln. „Mach dir keine Sorgen. Deine Zeit wird noch kommen." Er streckte den Arm aus und tätschelte Bobas Kopf. Dieses Mal spürte Boba keinen Schauer.
Später am Abend vernahm Boba ein seltsames Geräusch. Es war aber nicht das Donnern, das er zuvor gehört hatte. Und es war auch nicht das Schnarchen seines Vaters vom anderen Bett.
Uuhuuu!
Es war etwas, das weit entfernt und unglaublich einsam klang. Er ging zu dem schmalen Fenster und sah hinaus. Die Nacht auf Geonosis war so hell wie der Tag auf dem bewölkten Kamino. Die orangefarbenen Ringe warfen ein sanftes Licht auf den Wüstensand.
Direkt unter der Stalagmitenstadt lag eine kleines, von rotem Sand bedecktes Wüstenplateau. Es war kreuz und quer von Spuren durchzogen, die glitzerten, so als wären sie mit Diamanten ausgelegt.
Es sah interessant aus, durfte jedoch auf keinen Fall betreten werden. Jango Fett hatte gesagt, dass es dort wilde Bestien namens Massiffs gab, die zwischen den Felsen umher streunten.
Uuhuuuu!
Da war es wieder - dieses sehnsüchtige, traurige Heulen. Ein Massiff, dachte Boba. Es klang eher einsam als böse. Er kannte das Gefühl.
Er hätte diesem Heulen am liebsten geantwortet.
Kapitel 10
Als Boba aufwachte, war sein Vater verschwunden. Auf dem Tisch stand sein Frühstück und es lag eine Notiz da: Wenn ich zurückkomme, bist du noch da.
Boba trat aus der Tür. Er hörte wieder das ferne Trommeln, doch dieses Mal ging er in die andere Richtung, zur Landeplattform. Die Slave I war jetzt nicht mehr das einzige Raumschiff dort. Sie sah im Vergleich zu den anderen Schiffen in allen möglichen Formen und Größen beinahe winzig aus - die meisten Schiffe waren größer.
Boba versicherte sich, dass ihn niemand beobachtete, und ging die Rampe der Slave I hinauf. Er setzte sich ins Cockpit. Der Sitz war ein wenig niedrig, aber abgesehen davon vermittelte er ihm ein gutes Gefühl. Er hatte sich bereits alle Kontrollelemente eingeprägt, sowohl für den Flug im Raum als auch innerhalb der Atmosphäre. Er kannte bereits die Waffensysteme - all die verschiedenen Laser und Torpedos. Sein Dad hatte ihm das meiste davon beigebracht und den Rest hatte er selbst herausgefunden, Boba wusste, wie man das Schiff startete, wie man die Nav-Unit programmierte und den Hyperantrieb zuschaltete. Er war sich sicher, dass sein Vater ihn schon bald einen Start und eine Landung ganz allein durchführen lassen würde. Dafür wollte er bereit sein.
Er stellte sich vor, wie er das Schiff flog, während sein Vater die Feinde mit dem Laser niedermähte.
„Hütet Euch vor dem Zorn der Fetts!", rief er triumphierend, während er im Zickzack zwischen den feindlichen Jägern hin und her flog ... „He!"
Boba setzte sich auf. Er musste eingeschlafen sein! Er musste geträumt haben! „He, Junge!"
Es war eine geonosianische Wache „Alles in Ordnung", sagte Boba. „ Das Schiff gehört meinem Vater."
Er stieg aus der Slave I aus und schloss die Rampe. Der Geonosianer blickte dumm, aber freundlich drein. „Weshalb kann man hier überhaupt nichts unternehmen?", fragte Boba aus reiner Höflichkeit.
Der geonosianische Wachmann lächelte und wirbelte seinen Blaster um den Finger. „Oh, hier kann man viel unternehmen!", sagte er. „Zum Beispiel die Arena! Echt cool!"
„Was passiert in der Arena?"
„Wesen töten!", sagte der Geonosianer.
Interessant, dachte Boba. Das war tatsächlich etwas. „Jeden Tag?", fragte er neugierig, „Oh, nein", gab der Geonosianer zurück. „Nur zu speziellen Anlässen."
Regeln.
Regeln sind dazu da, um gebrochen zu werden.
Das war kein Teil von Jango Fetts Kodex. Aber es ist ein Teil des
Kodex seines Sohnes, dachte Boba. Es sollte es zumindest sein.
Boba redete sich sein schlechtes Gewissen aus. Dabei war er gerade dabei, die Regeln seines Vaters zu brechen.
Er wollte sich aus der Stalagmitenstadt davonschleichen und auf das kleine rote Wüstenplateau gehen.
Er versuchte sich einzureden, dass das in Ordnung wäre, dass es etwas wäre, was er tun musste. Er suchte das Abenteuer. Und er würde es
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