Boba Fett 02 - Im Kreuzfeuer
die sich von den Pflanzen ernährten.
Es ist ein gnadenloses Universum, dachte Boba. Ich muss dem Beispiel meines Vaters folgen und ebenfalls gnadenlos werden.
Revol Leap lag am Rande der Stadt. Es war der Rest eines Turmes, der wie ein abgebrochener Zahn über den Rand der Stadt ins Nichts hinausragte.
Und da, plötzlich - ein orangefarbener Punkt, eine schlanke Nasensektion, eine kurze Tragfläche, eine vertraute, geliebte Form Die Slave I. Da war sie! Sie parkte auf einem Deck, das unter dem verdrehten Revol Leap hervorragte. Und neben der Slave I stand Aurra Sing.
Sie sah gefährlich aus, wie immer. Ihre rote Locke leuchtete in dem schwachen Sonnenlicht, das durch die Wolken drang. Wütend auf die Galaxis, dachte Boba. Aber weshalb? Diese Art von Wut erschien ihm eher hinderlich als hilfreich.
Was auch immer passiert, bleib ruhig, war Jangos Credo gewesen. Und meines wird es ebenso sein, dachte Boba.
Als der Wolkenwagen abbremste, näher an Aurra Sing heran schwebte und landete, stellte Boba überrascht fest, dass er erleichtert war, sie zu sehen.
Es war schön gewesen, einen Freund wie Garr zu haben. Aber wozu war ein Freund gut, wenn man die Wahrheit vor ihm verbergen musste?
Aurra Sing war keine Freundin. Im Gegenteil. Aber wenigstens wusste sie, wer Boba war.
„Soll ich warten?", fragte der Pilot, als er landete. Der kleine Wolkenwagen scharrte mit einem üblen Kratzgeräusch am Stahlboden entlang und blieb stehen, „Nein", sagte Boba, nahm seine Reisetasche auf und warf dem Piloten seine letzten Credits zu. „Stimmt so." „He, danke, Kumpel", sagte der Ugnaught. Boba bemerkte, dass er ihm viel zu viel Trinkgeld gegeben hatte. Aber was machte das schon? Die Slave I war wieder da!
Er winkte Aurra Sing zu. Sie winkte natürlich nicht zurück. Zu sehr mit ihrem Groll auf die Galaxis beschäftigt.
Boba fragte sich, was wohl geschehen würde, wenn die Galaxis zurückgrollen würde.
Und plötzlich geschah genau das.
Knack! Knack!
Zwei Laserschüsse schlugen neben Aurra Sing ein. Ein dritter neben dem Wolkenwagen.
Der Ugnaught-Pilot sprang aus seinem Fahrzeug und brachte sich in einem nahen Gebäude in Sicherheit. Aurra Sing blieb einfach stehen und sah nach oben. Boba lief zu ihr und folgte ihrem Blick. Ein Luftpatrouillenboot von Bespin kam aus den Wolken geschossen und feuerte auf die Slave I.
„Du hast mich verraten!", schrie Aurra Sing. Sie griff unter ihre Robe und holte einen Blaster hervor. Dann zog sie sich zur Slave I zurück.
„Warte!", rief Boba und lief ihr hinterher. „Weshalb seid Ihr so sicher, dass es die Jedi sind?"
Aurra Sing grinste, als sie das Cockpit öffnete. „Wer sonst würde wohl versuchen, mich umzubringen? Und dann auch noch so jämmerlich versagen?"
Boba krabbelte ihr hinterher. „Jetzt können wir abhauen." „Tut mir Leid, Junge", sagte Aurra Sing. „Der Handel ist geplatzt! Du hast ihn verpatzt, weil du den Jedi unseren Treffpunkt verraten hast."
„Ich habe überhaupt niemandem irgendetwas erzählt! Ich war es nicht!" Boba warf seine Reisetasche an Bord des Schiffes. Der Antrieb lief bereits. Aurra Sing griff nach Boba und stieß ihn vom Schiff weg. Er schlug so hart auf den Stahlboden der schwebenden Stadt auf, dass ihm der Atem aus der Lunge entwich. Und noch bevor er wieder auf die Beine kam, schloss sie die Rampe, schaltete die Tur- bos ein und flog davon.
Boba schaffte es gerade noch, wegzuspringen und den glühend heißen Abgasströmen zu entkommen.
„Komm zurück!" Er sah nach oben. Die Slave I stieg in die Wolken, das Flugzeug der Luftpatrouille dicht dahinter. Der Kampf hatte begonnen. Jetzt feuerten beide Schiffe ihre zielgesteuerten Strahlen in den Himmel.
Boba wollte bei diesem Kampf dabei sein. Er wollte wieder am Steuer eines Schiffes sitzen. Aber wie?
Den Blick zum Himmel gerichtet, wich er mit geballten Fäusten zurück.
Und dann fiel ihm der Wolkenwagen ein.
Ziehen für HOCH, drücken für HINUNTER. Ein Klacks.
Boba hob ab und heftete sich an die Fersen der Luftpatrouille, die wiederum der Slave I folgte. Wenn sie erst einmal im Weltraum wären, hätte er keine Chance mehr, sie einzuholen. Doch in der dichten Atmosphäre von Bespin waren alle Flugzeuge relativ langsam.
Der Wolkenwagen war für ihn geradezu lächerlich einfach zu fliegen. Und gut manövrierbar. Boba spürte, wie sein Herz aufgeregt klopfte. Es war ein großartiges Gefühl, wieder an den Kontrollen eines Schiffes zu sitzen, auch wenn es nur ein kleiner
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