Boba Fett 02 - Im Kreuzfeuer
da; sie lag sauber zusammengefaltet am Fuße seines Bettes. Er war froh, die raue Tunika los zu werden und zog sein Sachen gleich an.
Seine Reisetasche stand ebenfalls auf dem Bett. Sie enthielt alles, was Boba besaß - abgesehen vom Schiff seines Vaters, der Slave I. Boba war wild entschlossen, sie zurückzubekommen. Doch bis dahin war sein wichtigstes Hab und Gut in der Tasche:
Ein Helm und ein Buch.
Als Boba seinen Vater in dessen Panzerung auf Geonosis begraben hatte, hatte er den zerkratzten und verbeulten Helm bewahrt. Es war ein Mandalorianischer Helm. Boba holte ihn aus der Tasche und betrachtete ihn lange. Das Gesicht des Helmes war ihm so vertraut und sah ihn so streng und liebevoll an wie sein Vater es einst getan hatte.
Bob hatte Angst, er würde das Gesicht seines Vaters vergessen. Das Gesicht des Helmes würde ihm vertrauter werden - dieser kalte Ausdruck, wie ein T, dessen oberer Balken ein Sehschlitz war.
Boba legte den Helm weg und holte das Buch hervor.
Es beinhaltete die letzten Mitteilungen Jango Fetts an seinen Sohn. Manchmal waren es jeden Tag dieselben. Manchmal veränderten sie sich.
Die letzten Mitteilungen hatten sich alle um Count Dooku gedreht, um Credits und um Unabhängigkeit. Boba öffnete das Buch, um zu sehen, ob sich etwas verändert hatte. Die Mitteilung hatte sich tatsächlich ein wenig verändert. Heute stand da:
Von Dooku wirst du Unabhängigkeit lernen.
Manchmal war das Buch wirklich keine große Hilfe. Wie sollte er Unabhängigkeit von Dooku lernen, wenn der nicht einmal an einer Unterhaltung mit ihm interessiert war?
Boba hatte eine Menge Fragen. Weshalb war Dooku so kalt und so wenig Vertrauen erweckend? Wonach grub er? Boba war klar, dass er die Antwort selbst finden musste, wenn er eine haben wollte auch wenn Spazierengehen laut Prax nicht gestattet war.
Er schloss sein Buch und schob es wieder in die Reisetasche zurück.
Boba ballte eine Hand zur Faust, hielt sie vor sein Gesicht und schwor sich etwas. „Unabhängigkeit bedeutet, dass du alles selbst tun musst!", murmelte er. Er nahm den Helm seines Vaters, denn der war seine einzige mögliche Verkleidung, falls er eine brauchte. Vorsichtig und so leise wie möglich öffnete er die Tür.
Kapitel 4
Boba sah nach rechts.
Boba sah nach links.
Kein Cydon Prax. Gut - die Luft war rein!
Er begann seinen Erkundungsgang, wobei er sich immer dicht an der Wand hielt, um in Deckung gehen zu können, falls es notwendig werden würde. Er folgte dem Korridor bis zum Ende und bog um eine Ecke. Dann um noch eine - immer auf die entfernten Geräusche und den Trubel zu.
Die Gänge um sein Zimmer herum waren leer gewesen, doch in den etwas weiter entfernten ging es laut und geschäftig zu. Boba war bald nicht mehr allein. Droiden in allen Formen und Größen liefen umher und trugen Ausrüstungsteile aus kleinen Lagerräumen und in andere hinein. Ihr Klicken und Surren klang beinahe wie eine eigene Sprache.
Es gab noch andere Kreaturen. Boba sah in der Ferne einen geonosianischen Krieger, der mit einem Ultraschall-Blaster bewaffnet war; ein Neimoidianer in einer bunten Robe stand da und sah ärgerlich und genervt drein.
Das Ganze wirkte provisorisch, wie eine Baustelle. Der Boden war dreckig und die Wände waren zerkratzt. Ein beißender Gestank lag in der Luft, entweder von der Luft draußen oder vom Öl auf den Gliedern der Droiden, das wie Schweiß glänzte.
Die Ausrüstungsteile in ein paar der Räume sahen aus, als wären es Bohrgeräte. Die meisten waren verschmutzt, ein paar der Teile glänzten hingegen wie neu.
Und überall ging es geschäftig zu. Boba hörte, wie zwei Neimoidianer über „die Grabungen" und den „Harvester" sprachen, doch sie bogen um eine Ecke und waren verschwunden, noch bevor er mehr erfahren konnte.
Boba ging die Korridore entlang, bog um Ecken und versuchte dabei, so wenig wie möglich Aufsehen zu erregen. Er hatte schon erfahren, dass keiner auf einen Zehnjährigen achtete, wenn der nur niemandem im Wege stand.
Die Droiden und die Arbeiter waren mit ihren Aufgaben beschäftigt. Und niemand interessierte sich für Boba - außer Prax. Er musste also nichts weiter tun, als ihm aus dem Weg zu gehen.
Die Luft in dem Korridor wurde kälter, der giftige Gestank stärker. Vor sich sah Boba eine große Öffnung, die nach draußen führte. Droiden und Arbeiter kamen und gingen.
Ein paar von ihnen trugen seltsam aussehende Werkzeuge, andere saßen auf viereckigen Geländefahrzeugen.
Er
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