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Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition)

Titel: Bobbie Faye: Alles wird gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni McGee Causey
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Geschäfte übernehmen. Diese nichtsnutzigen Vollidioten kapierten einfach nicht, was Familie bedeutete.
    Lonan hatte mit Bobbie Faye noch eine Rechnung offen – und im Zurückzahlen war er sehr, sehr gut.
    »Zweiundsiebzig Dutzend Nippelringe«, verkündete Gilda, was Nina dazu veranlasste, vom ebenhölzernen Foyertisch aufzusehen. Dort lag ganz diskret ihr SM -Magazin Branded aus. »Geben wir die irgendwo als Preise ab, und wenn ja, warum weiß ich dann nichts davon?«
    Nina musterte ihre Assistentin. Sie sah schick aus mit ihrem grauen Armani-Anzug und ihrem rabenschwarzen Haar, das sie zu einer eleganten Knotenfrisur zurückgebunden hatte. »Ist das etwa dieselbe Firma, die uns letzten Monat sechsunddreißig Dutzend Buttplugs geschickt hat?«
    Gilda nickte. »Alle in XL .«
    » XL ? Das verrät aber einiges darüber, was die für eine Vorstellung entweder von den Südstaaten im Allgemeinen oder von uns im Speziellen haben. Wie auch immer, ich glaube, ich bin beleidigt.«
    »Soll ich sie zurückschicken?«
    »Hast du die Kartons schon überprüft?« Damit meinte Nina, ob sie schon nach Wanzen abgesucht worden waren – also nach elektronischen Wanzen. Der relativ neue, kleine SM -Club, ein Ableger ihres Magazins, war eine Tarnung und streng geheim. Die Regierungsbehörde, für die sie arbeiteten, würde sich in dem Fall, dass irgendjemand zwei und zwei zusammenzählte, natürlich zutiefst angewidert zeigen und jegliche Kenntnis von der Existenz dieses getarnten Clubs oder des Magazins weit von sich weisen. Und in einem Geschäft wie diesem war es ihren Widersachern durchaus zuzutrauen, dass sie versuchten, die Unterhaltungen abzuhören, die in diesen ultraprivaten Räumlichkeiten geführt wurden. Aber ein Buttplug als Abhörsender? Das wäre einfach seltsam .
    »Alles klar.«
    Nina folgte Gilda durch das opulente Foyer mit seinen cremefarbenen Wänden und den schwarzen Granitböden ins Wohnzimmer, das in warmen Honigtönen gehalten war. Der Chagall an der Wand hatte stets eine beruhigende Wirkung auf Nina. Er hing nun schon die ganzen drei Jahren dort, in denen sie ihr Magazin betrieb, und ihr gefiel der Kontrast zwischen der Klasse des Gemäldes und den Machenschaften, die sich jetzt, da sie vor vier Monaten den Club eröffnet hatten, direkt darunter abspielten, ziemlich gut.
    »Was soll ich damit machen?«, fragte Gilda und ließ ihren Stift dabei über dem Clipboard schweben.
    »Schick sie zurück. Und sag ihnen, dass sie es vorher mit dir absprechen sollen, wenn sie mir unbedingt zusätzliches Werbematerial für den Club oder für das Magazin schicken wollen.«
    Gilda hakte dieses Thema auf ihrer Liste ab und ging gleich zum nächsten Tagesordnungspunkt über.
    »Wegen Laveys Schwester … «
    »Nein.«
    Gilda verzog das Gesicht ein wenig über diese abrupte Abfuhr, doch das leichte Stirnrunzeln fiel in ihrem runden, kindlichen Gesicht kaum auf. Nina strich ihren Anzug von Versace glatt. »Auf gar keinen Fall. So rüde wie sie mit unseren Angestellten umspringt, nehme ich sie nicht mehr zurück.«
    »Aber Lavey bietet nun das Doppelte.« Zweihunderttausend Dollar, um Ninas Gunst für seine Schwester zurückzukaufen.
    »Sag ihm: nein danke. Nicht mal für den zehnfachen Betrag. Ich brauche das Geld nicht.« Sie betrieb kein gewöhnliches Geschäft. Die elitäre Kundschaft kam nur in den Club hinein, wenn sie Empfehlungen vorweisen konnte, eine hohe Mitgliedsgebühr bezahlte und Nina sie dort auch haben wollte. Insbesondere wegen eines ganz bestimmten Mannes , den Nina unbedingt zu ihren Gästen zählen wollte und der glauben musste, dass der Club echt war, dass es neben ihm auch noch andere Kunden gab und dass alles fürchterlich exklusiv war.
    Aber vor allem musste er davon überzeugt sein, dass er hier nicht Gefahr lief, erpresst zu werden.
    Sie war heute extra seinetwegen in den Club gekommen, denn sein Termin stand in fünfzehn Minuten an. Es war schon sein Dritter, und sie machte sich Sorgen, dass ihnen langsam die Zeit davonlief.
    Das Handy, das Gilda in derselben Hand hielt wie das Clipboard, begann zu zirpen. »Ein Anruf für dich«, informierte Gilda Nina. Sie warf einen Blick aufs Display und reichte Nina das Telefon. »Deine Freundin.«
    Gilda wusste, dass dies der einzige Mensch auf der ganzen Welt war, dessen Anrufe sie während der Geschäftszeiten entgegennehmen durfte.
    »Hallo B«, sprach Nina ins Telefon. Gleichzeitig summte die Klingel der Vordertür – der Kunde war früh dran – , und

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