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Bodyfinder - Das Echo der Toten

Bodyfinder - Das Echo der Toten

Titel: Bodyfinder - Das Echo der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Derting
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Freunde die Verbände unter dem Stoff bemerkten und Violet von ihrem morgendlichen Unfall berichten musste.
    Jay freute sich jedes Mal, wenn sie die Geschichte erzählte, und konnte es nicht lassen, sich einzumischen und seine Rolle bei dem Vorfall auszuschmücken. In seiner Version war er der kühne Ritter, der sie aus dem Wald nach Hause getragen und sie durch eine Art Wunderheilung vor der Amputation beider Beine bewahrt hatte.
    Gegen ihren Willen musste Violet lachen, genau wie die anderen Mädchen in Hörweite, wie sie verärgert feststellte.
    Violet verdrehte die Augen und wandte sich Grady Spencer zu. »Glaub ihm kein Wort!« Sie gab Jay einen Schubs. »Hey, du Superheld, hörst du jetzt mal damit auf! Du machst dich ja zum Affen.«
    Jay lachte nur, und Violet verschränkte die Arme vor der Brust und ging zu Chelsea und ein paar anderen, die sich auf der Wiese sonnten.
    Chelsea bot Violet auf ihrem großen farbenfrohen Strandhandtuch sofort einen Platz an. »Was ist los? Ich hab gehört, dass du dir heute Morgen fast beide Beine gebrochen hast.«
    Violet setzte sich neben ihre Freundin, die mit ihrem sonnengebräunten Körper in dem lila Bikini umwerfend aussah. »Haha«, murmelte sie und verzog den Mund. »Das war überhaupt nichts.« Sie schob kurz ihre Shorts nach oben und zeigte Chelsea ihre verbundenen Knie. »Sieht schlimmer aus, als es ist. Nur ein paar Schrammen.«
    »Wenn man den Gerüchten Glauben schenken soll, hat Jay dir praktisch das Leben gerettet.«
    »Na klar«, erwiderte Violet spöttisch und schaute zum See.
    Chelsea stützte sich auf die Ellbogen und folgte ihrem Blick. »Drehst du heute eine Runde mit dem Wetbike?«
    Eins der knallbunten Fahrzeuge steuerte gerade auf den Anleger zu. Es gab zwei Wetbikes, die beide Gabrielles Eltern gehörten. Sie ließen sie den Sommer über am Haus, wo sie jederzeit benutzt werden konnten. Violet fuhr liebend gern damit raus und jagte den Wellen hinterher, während ihr der Wind ins Gesicht peitschte.
    »Vielleicht später. Kann ich erst mal hier bei euch bleiben?«
    »Klar«, sagte Chelsea, »aber ich denke, du solltest dir das mit dem Wetbike noch mal überlegen. Es sieht ganz so aus, als würde dein Freund jetzt schon rausfahren.«
    Jay lief mit einer Schwimmweste in der Hand auf den Anleger zu. Doch er war nicht allein. Einige Mädchen von einer anderen Highschool folgten ihm. Violet hattesie schon auf der einen oder anderen Party gesehen. Es wunderte sie nicht, dass sie heute auch am See waren. Alle waren heute hier.
    Eines der Mädchen hatte sich offenbar getraut, Jay zu fragen, ob sie gemeinsam rausfahren könnten. Als sie hinter Jay auf das Wetbike stieg und seine Taille umfasste, strahlte sie über das ganze Gesicht.
    Schnell wandte sich Violet ab. Sie konnte es nicht ertragen, Jay mit einem anderen Mädchen zu sehen. »Na und? Außerdem ist er nicht mein Freund, jedenfalls nicht so.«
    Chelsea ging auf Violets Bemerkung nicht weiter ein. Sie lehnte sich wieder zurück und setzte die Sonnenbrille auf. »Wenn du es sagst.«
    Violet folgte Chelseas Beispiel: Sie streckte sich auf dem Handtuch aus, das mehr als groß genug für sie beide war, und schloss die Augen. Sie war erschöpft. Die schlaflose Nacht hing ihr noch immer nach, und es dauerte nicht lange, da dämmerte sie weg, und die Geräusche um sie herum vermischten sich mit ihren Träumen.
    Etwas kitzelte sie am Arm und riss sie aus dem Schlaf. Sie dachte, ein Käfer wäre auf sie gekrabbelt, und sie versuchte, ihn mit geschlossenen Augen abzuschütteln. Doch als sie den Arm wieder über ihren Bauch legte, spürte sie erneut etwas auf ihrem Handgelenk.
    Sie blinzelte mit einem Auge und hob halbherzig den Kopf, um zu sehen, was es war, und schaute in das Gesicht von Jay.
    Ruckartig zog er den Grashalm weg, mit dem er gerade noch über ihren Arm gefahren war, und grinste. »Hi, ich dachte schon, du wirst nie mehr wach.«
    Violet setzte sich auf. »Wie lange hab ich geschlafen?«
    Jay schüttelte den Kopf. »Nicht lange, nicht mal eine Stunde, schätze ich. Ich wollte dich fragen, ob du Lust auf eine Runde mit dem Wetbike hast.«
    »Und was ist mit deinen Freundinnen? Ich dachte, sie stehen auf dem Anleger schon Schlange.« Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, schämte Violet sich für die spitze Bemerkung.
    Doch Jay lachte nur. »Nein, Savannah war die Einzige. Ich sollte ihr zeigen, wie man so ein Ding fährt.« Violet räusperte sich. »Und, kann sie es jetzt?«
    Jay zuckte die Achseln.

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