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Boeses Blut

Boeses Blut

Titel: Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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an die Arbeit. Ich glitt aus unserer Tischnische und ging mit meinem Drink hinüber zu den nahe gelegenen Toiletten. Ich schüttete den Inhalt des Glases in die Toilette und ersetzte ihn mit dem Blut aus der Konserve, die ich meiner Jacke deponiert hatte.
    Als Parker mit der Karte und meinem Schlüssel zurückkehrte, saß ich bereits wieder am Tisch und schlürfte glücklich und zufrieden mein frisches Glas Hämoglobin.
    » Ein Frühstück für Champions«, meinte Parker, als ich meinen Drink hinunterkippte.
    » Besser als Speck.«
    » Nichts ist besser als Speck. Außer ein Kuss im Regen.«
    » Du bist zu jung, um romantisch zu sein«, sagte ich.
    » Und du tust so, als wärst du eine Million Jahre alt.«
    » Nein, nur ein paar Hundert.«
    Ich grinste und sie sah mich kurz an, entschied dann aber, dass sie es als Witz verbuchte.
    » So«, sagte ich und breitete die Karte vor uns auf dem Tisch aus. »Jetzt zeig mir, wo Cloudland ist.«

 
     
    12. Kapitel
     
     
    Mithilfe der Karte und der Informationen, die ich bei der Registrierung für meinen Aufenthalt auf Cloudland erhalten hatte, fand ich heraus, dass sich das Anwesen ein Stück südlich der Stadt in einem Hügelland namens McCloud befand. Wolken über Wolken. Es rankten sich Wolken um den Berg, und es war sogar eine wolkige Nacht. Die »Antwort« war also nicht besonders originell, was die Namensfindung für ihre kleine Spielwiese betraf. Wahrscheinlich verwendete er all seine kreative Energie dafür, Pläne zur Ermordung junger Mädchen auszuhecken.
    Dass man Cindy das komplette Blut ausgesaugt hatte, ging mir immer noch nicht aus dem Kopf und sorgte dafür, dass mir das Ganze Unbehagen bereitete. Die Tatsache, dass ich gerade ein Glas von dem Zeug geleert hatte, erinnerte mich nur noch mehr daran, wie seltsam das alles war. Klar, nach all der Zeit war es für mich zu einem »natürlichen« Zustand geworden. Trotzdem war mir noch immer bewusst, dass ich eine Laune der Natur war.
    Zum ersten Mal fragte ich mich, ob ich hier vielleicht in eine Situation geriet, die sehr viel merkwürdiger war, als sie zunächst den Anschein gemacht hatte. Und das sollte etwas heißen.
    » Fahren wir einfach vors Tor?«, fragte Parker. »Soll ich ein bisschen Dekolleté zeigen und uns so rein bringen?«
    » Erstens hast du nicht besonders viel Dekolleté und zweitens bin ich ein offiziell angemeldeter Gast von Cloudland. Also werde ich allein reingehen.«
    Sie machte große Augen. »Du hast mich den ganzen Weg hierher geschleppt und lässt mich dann einfach außen vor? Es geht hier um meinen Vater, falls du dich erinnerst. Ich bin es Cindy schuldig, der Sache auf den Grund zu gehen. Außerdem muss ich meine Schwester retten.«
    Ich hielt eine Hand nach oben. »Jetzt bleib mal ganz ruhig. Und komm von deinem Märtyrertrip runter.«
    Ihre braunen Augen funkelten vor Wut. »Ich will Rache.«
    » Das ist nicht gerade eine gesunde Einstellung, und wenn du die Beherrschung verlierst, machst du Fehler.«
    » Meine Güte, Spider, ich verstehe dich nicht. Nichts funktioniert bei dir. Ich flirte, zeig ein bisschen Haut, versuche, dich aus der Reserve zu locken. Ich habe alles gemacht, außer mich an diesen hübschen Typen am Ende der Bar ranzuschmeißen.«
    Ich machte mir nicht einmal die Mühe, sie anzusehen, was sie nur noch wütender machte. »Was ist denn los mit dir?«
    Ich zuckte die Schultern. »Du hast mich um Hilfe gebeten.«
    » Und was springt für mich dabei heraus?«
    Ich tippte mit dem Fingernagel an mein leeres Glas. »Ein bisschen Nervenkitzel und ein paar neue Erfahrungen.«
    Die Kellnerin kam an unseren Tisch und fragte, ob ich noch ein Glas wollte. Ich dachte darüber nach, noch eins zu bestellen, um den Anschein von Normalität zu wahren, doch die Bar füllte sich bereits und es wurde laut. Es sah ganz so aus, als wären New-Age-Anhänger doch nicht so anders als alle anderen.
    Nachdem ich die Kellnerin mit einem hohen Trinkgeld entlassen hatte, lehnte ich mich zu Parker hinüber. »Wieso glaubst du eigentlich, dass deine Schwester hier ist?«
    » Ich habe sie vier Mal angerufen, als du geschlafen hast. Keine Antwort. Und sie ruft mich immer zurück.«
    » Hast du ein Foto von ihr?«
    Parker schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Ich zeige dir das Foto und dann lässt du mich eiskalt hier stehen.«
    » Genau genommen will ich, dass du mitkommst. Aber wir machen es so, wie ich es sage. Vertraust du mir?«
    Einen Moment lang zog sie einen Schmollmund, nickte dann

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