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Boeses Blut

Boeses Blut

Titel: Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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Erkenntnis hatte lange auf sich warten lassen.
    Viele waren durch meine Hand gestorben. Durch meinen Mund.
    Doch das würde nicht noch einmal vorkommen.
    Zumindest hoffte ich das .
    Als der Himmel im Osten langsam heller wurde und meine Kräfte allmählich schwanden, erschien in der Ferne am Horizont der eindrucksvolle Mount Shasta. Der Berg mit Präsenz , wie ich ihn nannte, und da war ich nicht der einzige. Seit vielen Jahrhunderten schrieben ihm die Leute besondere Kräfte zu. Zahlreiche Legenden rankten sich um ihn, und das aus gutem Grund. Der Berg thronte über einzelnen Vorläufern wie ein weißer Gott. Seine kargen, steilen Hänge erschlugen seine Betrachter mit ihrer Reinheit, hallten auf einer Ebene der Seele wieder, die man erlebt haben musste, um sie fühlen zu können.
    Selbst in der Dunkelheit, während die Sonne im Osten aufging, glühten die Felsen mit einer Kraft, die übernatürlich erschien, und während sich der Mount Shasta vor uns auftürmte, fuhren wir in die gleichnamige Stadt ein – und auf den Parkplatz des ersten Motels, das ich finden konnte.

 
     
    11. Kapitel
     
     
    Wir hatten Glück.
    Als wir ankamen, fand gerade ein New-Age-Festival zur Huldigung des Berges statt, doch das Motel hatte kurz zuvor eine Stornierung erhalten, so dass wir ein Zimmer mit zwei Betten mieten konnten. Und nicht nur mit zwei Betten, sondern sogar gleich mit zwei Schlafzimmern.
    Ich war nicht zurück auf die Highschool gegangen, um Schülerinnen flachzulegen. Ehrlich gesagt hatte ich an derlei Aktivitäten überhaupt kein Interesse. Jegliches körperliche Verlangen in mir war schon vor langer Zeit gestorben. Nein, die Abendschule besuchte ich einfach nur, weil es mir Spaß machte. Alles, was ich so machte, tat ich nur aus ein und demselben Grund: weil ich Lust darauf hatte.
     
    Ich wurde vor langer Zeit in sehr jungem Alter zum Vampir, und es ist einfach unglaublich, was es für die Haut bewirkt, wenn man sie nicht der Sonne aussetzt. Das, und die Unsterblichkeit natürlich. Hätte ich ein wenig älter ausgesehen, hätte ich mich am College eingeschrieben, doch ich sah aus wie ein Achtzehnjähriger, so alt wie ich in der Nacht gewesen war, als sich meine Welt für immer veränderte.
    Und das meine ich nicht nur im übertragenen Sinne.
    Doch das ist eine andere Geschichte, die zu einem anderen Zeitpunkt erzählt werden soll. Auch wenn körperliche Aktivität mich noch nie ermüdet hatte, brachte ich die Ausrede an, dass ich die ganze Nacht durchgefahren war und ein wenig Schlaf bräuchte. Das entsprach sogar zum Teil der Wahrheit. Ich musste auf jeden Fall schlafen. Und zwar tief und fest. Obwohl ich weniger schlief als ich … auf meine Zeit wartete, wie ich es zu nennen pflegte. Man konnte sich wohl darüber streiten, ob ich wirklich schlief oder nicht. Ich selbst betrachtete es als eine Art katatonischen Zustand, irgendwo zwischen Leben und Tod, während mein Körper darauf wartete, dass die Sonne unterging.
    Ja, ich bin ein seltsamer Typ.
    Und Parker musste von all dem nichts wissen. Darum kroch sie auch nach unserer Ankunft im Motel, ohne auch nur ein bisschen zu flirten, sofort unter die Decke des Bettes im vorderen Zimmer, während ich im Hinterzimmer verschwand, die Vorhänge zuzog und auf den Tagesanbruch wartete.
    Es dauerte nicht lange. Schon bald war ich der äußeren Welt entglitten. Oder vielleicht war ich auch tot für diese Welt, in die ich kaum hineingehörte.
     
     
    * * *
     
    Es war nicht einfach, mich von den dunklen Orten zurückzuholen, in die ich mich tagsüber zurückzog, und Parker hatte meinen Wunsch, während des Tages zu schlafen, gnädigerweise akzeptiert. Erst am Abend, kurz bevor die Sonne unterging, kam sie mich wecken.
    Ich tauchte aus den dunklen Tiefen auf und sah ihr lächelndes Gesicht über mir schweben.
    »Mensch«, sagte sie. »Es ist fast unmöglich, dich zu wecken.«
    Ich setzte mich auf. Die Rückkehr in den Wachzustand war immer ein wenig unangenehm. Ich fühlte deutlich, dass ich mich aus meinem Körper entfernt hatte. Wo ich gewesen war, wusste ich nicht, aber irgendwo war ich … und es war definitiv nicht dieses Zimmer gewesen.
    » Ja, ich habe einen sehr festen Schlaf.« Die Untertreibung des Jahres.
    » Du gibst absolut keine Geräusche von dir, kein Schnarchen, nichts. Ich meine, du lagst einfach nur da … wie eine Leiche. Ich konnte dich nicht einmal atmen hören.«
    Wahrscheinlich war das der Grund, warum es die meisten Vampire vermieden, zusammen mit

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