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Althars Wolkenhort

Althars Wolkenhort

Titel: Althars Wolkenhort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Horst Hoffmann
    ALTHARS WOLKENHORT
    Die Herbstnebel hatten sich aufgelöst. Ein neuer Tag brach an, in einem Land, das auf den ersten Blick ohne Leben war.
    Hier, einen Tagesmarsch südlich von Lockwergen, war er bereits deutlich spürbar, der Hauch jener lebensverachtenden magischen Vorgänge, die tiefer im Süden ihren Ursprung hatten, dort, wo Caer und die anderen Stätten der Finsternis lagen .
    Der leise Wind schien es allen, die sich hierher verirrten, zuzuflüstern: Kehrt um! Hier ist kein Platz für euch zum Leben! Kehrt um und kommt nie wieder zurück!
    Noch war Caer weit, doch tatsächlich schien das Leben hier weitgehend gelähmt zu sein. Das Land war so gut wie nicht besiedelt. Nur längst überwucherte Pfade zeugten davon, dass hier früher reger Verkehr geherrscht hatte. Die Menschen hatten es vorgezogen, sich in die relative Sicherheit von Städten zurückzuziehen, vor allem nach Lockwergen, wo es nach dem Einfall der schwarzen Wölfe nun keine lebende Seele mehr gab .
    Es gab verschiedene Gerüchte über die Gegend zwischen Lockwergen und der geheimnisvollen Elvenbrücke, die die Zaghaften von vornherein davon abhielten, hierher vorzudringen. Nur Männer und Frauen, die weder Tod noch Dämonen fürchteten, hatten alle Warnungen missachtet .
    Niemand von ihnen war jemals wieder in den Städten oder Dörfern gesehen worden, von denen aus sie aufgebrochen waren.
    Und doch gab es Leben in den dichten, dunklen Wäldern. Keine Vögel sangen in den Wipfeln und Spitzen der Bäume.
    Kein Wild äste friedlich auf den Lichtungen. Aber tief in den Wäldern hausten andere Kreaturen. Diejenigen, die bis hierher gelangt waren, hatten ihre Geräusche gehört und in der Nacht die glühenden Augen gesehen.
    Mancher hatte noch die seltsame Melodie gehört, die auf einer Panflöte geblasen wurde, bevor ihn sein Schicksal ereilte, und das helle, wahnsinnige Lachen, wenn die Melodie verklungen war.
    »Zwei Tage«, knurrte Nottr mit finsterem Blick, während er mit dem Krummschwert eine Bresche in das Dickicht aus Dornengestrüpp schlug, das an dieser Stelle des Waldes ein Durchkommen fast unmöglich machte. »Zwei Tage sind wir nun unterwegs, und allmählich beginne ich mich zu fragen, wonach wir eigentlich suchen.«
    Die Erfolglosigkeit der letzten Tage lastete schwer auf den Gemütern der Freunde. Nur die Auskunft des Bauern, bei dem sie nach dem ersten Tagesmarsch seit der Flucht aus den Katakomben übernachtet hatten, trieb sie unermüdlich voran. Von ihm war der vielleicht wichtigste Hinweis darauf gekommen, wo Althars Wolkenhort zu finden sei.
    »Geht nicht weiter nach Süden!« waren die Worte des Bauern gewesen. »Das Land dort ist verhext, und jeder, der den Zorn der Götter herausforderte, musste es mit seinem Leben bezahlen.«
    Die Warnung des alten Mannes war vage gewesen. Aber seine Auskunft war ein Anhaltspunkt. Was immer Althars Wolkenhort war, von ihm musste eine Magie ausgehen, vielleicht ähnlich jener, der Mythor in der Gruft hinter den Wasserfällen von Cythor begegnet war, als die Kometenfee Gwasamee ihm ihre Eröffnungen gemacht hatte.
    »Spar dir deine Worte, Freund Nottr«, sagte Steinmann Sadagar. »Mythor wird weitermarschieren. Wenn es sein muss, bis zur Elvenbrücke.«
    Auch von ihr hatte der Bauer gesprochen, wenngleich er keine Ahnung hatte, wo sie lag und was sie war. Er hatte davon gehört und die Schauergeschichten wiederholt, die ihm andere darüber erzählt hatten. Niemand wusste Genaues, aber die Furcht vor dem Süden der Insel war allgegenwärtig.
    Mythor gab keine Antwort. Auch er hatte sein Schwert in der Hand, und singend und klagend durchtrennte es gewaltige Ranken und schlug Äste von den hohen Nadelbäumen, die kaum Licht durchließen. Obwohl es heller Tag war, herrschte hier unten auf dem Boden des Waldes ein stetes Halbdunkel. Oft drangen unheimliche Geräusche an die Ohren der Gefährten, die sie zusammenzucken ließen. Doch nichts und niemand war zu sehen, nur dann und wann kleine Tiere, die sich schnell in ihre Löcher zurückzogen, als sie die vier Menschen gewahrten.
    Es war kalt und feucht. Kalathee und Sadagar, die weniger Bewegung hatten als Mythor und Nottr, die Seite an Seite gegen das Dickicht kämpften, froren und verfluchten die Eile, in der sie aus Lockwergen geflohen waren. In den verlassenen Häusern der Stadt hätte es genügend Kleidung gegeben, die der Jahreszeit weitaus angemessener gewesen wäre als etwa Kalathees dünnes Kleid.
    Zu allem Überfluss hatten

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