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Boeses Blut

Boeses Blut

Titel: Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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aber. »Das muss ich ja wohl.«
    Sie kramte in ihrer Handtasche, brachte e in kleines Schulfoto zutage und legte es auf den Tisch. Ich schaute es aufmerksam an. »Sieht aus wie du, bloß zwei Jahre jünger.«
    » Ganz genau. Es wird wohl nicht schwer sein, sie zu finden, oder?«
    » Gut, finden wir sie. Bist du schon mal im Kofferraum eines Mustangs mitgefahren?«
     
     
    * * *
     
    Meine Ahnung, dass Cloudland Neuankömmlinge gründlich kontrollierte, fand sich bestätigt. Das Pförtnerhaus war mit zwei Wachmännern besetzt, und der eine, der zu meinem Wagenfenster kam, trug zwar keine Waffe. Trotzdem war ich mir sicher, dass sie hier drin über reichlich schwere Geschütze verfügten. Ich hielt ihm den Ausweis von Summer Rain und meinen Beleg unter die Nase.
    » Summer«, sagte er. »Komischer Name für einen Jungen.«
    » Ich bin kein Junge, ich bin ein Mann«, erwiderte ich.
    Sein Bulldoggen-Gesicht verhärtete sich ein wenig. Also ließ ich ihn gewinnen, indem ich sagte: »Meine Eltern sind in Big Sur aufgewachsen. Hippies. Sie wissen schon.«
    » Ich hasse Hippies. Kommen viele hierher in diese Gegend, wegen des Berges.«
    » Da haben Sie ja Glück, dass Sie hier so einen schönen hohen Zaun mit Stacheldraht oben drauf haben. Keiner kommt ohne Genehmigung rein oder raus, nicht wahr?«
    Mit ausdruckslosem Gesicht leuchtete er mit seiner Taschenlampe den Innenraum des Mustangs aus. Diese Typen waren noch paranoider, als ich gedacht hatte.
    »Öffnen Sie den Kofferraum«, befahl er.
    » Wie bitte?«
    » So lauten die Regeln. Mit denen haben Sie sich bei Ihrer Registrierung einverstanden erklärt. ›Alle Gäste können jederzeit durchsucht werden.‹ Wir wollen keine Drogen oder Alkohol auf dem Gelände. Keine Laptops, Zeitschriften, Handys, Pager, Kindles, iPods, nichts von all diesem Müll.«
    Wahrscheinlich hätte ich die Regeln lesen sollen, doch man kennt das ja: seitenweise Juristengeschwafel. Wer hat für so etwas schon Zeit?
    » Ich bin mir ziemlich sicher, dass das gegen den vierten Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten verstößt«, sagte ich.
    » Hier auf Cloudland gibt es keine Zusatzartikel«, antwortete er. »Und mein Job ist es, jedes Fahrzeug zu durchsuchen, das aufs Gelände fährt – oder es fährt nicht aufs Gelände. Und ich mag meinen Job, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    » Ich kann mir vorstellen, dass es hier in der Gegend nicht sehr viel mehr Arbeit gibt, als Kristalle an die Hippies zu verkaufen«, plauderte ich, um Zeit zu schinden.
    » Öffnen Sie ihn.«
    Ich zuckte mit den Schulter n und drückte auf den Auslöser. Während der Wachmann mit dem Bulldoggen-Gesicht nach hinten ging, trat der andere in die Tür des Pförtnerhauses. Er wollte eindeutig Feierabend machen.
    Die Bulldogge rumorte ein wenig herum, doch alles, was ich da hinten drin hatte, waren ein Ersatzrad und ein Werkzeugkasten. Wir hatten das Gepäck und unser technisches Spielzeug im Hotel gelassen. Da alle Gäste von Cloudland ihre Kleidung gegen die obligatorischen Tuniken, sackartige Unterhosen und zeremonielle Roben eintauschen mussten, war es sinnlos, etwas Anderes als eine Zahnbürste mitzubringen. Und ich war überrascht, dass zumindest dies erlaubt war.
    » Sieht sauber aus«, sagte der Wachmann.
    Ich lächelte, aber nur ein kleines bisschen. Schließlich wollte ic h nicht, dass meine spitzen Zähne zum Vorschein kamen. »Wo kann ich das Auto abstellen?«
    » Warten Sie eine Sekunde«, sagte der zweite Wachmann. Er war dicklich und wahrscheinlich in einem früheren Leben tatsächlich mal richtiger Polizist gewesen, denn er watschelte mit einem Anflug einstudierter Autorität auf mich zu. Wenn der andere Wachmann eine Bulldogge war, dann war dieser hier ein Pitbull-Mischling.
    » Es kommen nicht viele Jungs hierher.«
    » Das habe ich schon gehört«, sagte ich. Dank meiner »Bloody Mary« war ich im Moment relativ satt, doch sein großer, dicker Hals sah ziemlich einladend aus, und ich konnte seine lila Halsschlagader sehen, die verlockend vor sich hin pulsierte.
    » Du bist doch nicht einer von diesen lustigen Bürschlein?«
    » Ab und zu erzähle ich schon gern mal einen Witz.«
    » Du weißt genau, was ich meine. Ein Kerl namens ›Summer‹. Für mich klingt das wie ein Weichei. Bist du ein Weichei? Hier gibt es nicht besonders viele weitere Weicheier, mit denen du Dummheiten machen kannst.«
    Meine Güte! Und ich hatte geglaubt, die Hohlköpfe in der Aben dschule wären schlimm. Ich hatte

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