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Boeses Blut

Boeses Blut

Titel: Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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gewesen war. Es sah so aus, als wäre das Ganze nur Teil der Show gewesen. Der innere Kreis stand um Erasmus herum, mit friedfertigen Gesichtern, die kaum aussahen wie die von wilden Irren.
    Ich konnte mir gut vorstellen, dass ein Senator ein durch und durch durchtriebener Soziopath sein konnte, doch ich war froh, dass sich der Schauspieler nicht als Geisteskranker entpuppt hatte. Außerdem vermeinte ich einen Baseballspieler aus einer hohen Liga hinter Erasmus zu sehen, der heute Abend offensichtlich ein wichtiges Spiel ausfallen ließ.
    Im Moment aber sahen sie alle aus wie ein Haufen harmloser, naiver Idioten, die in peinlichen Roben herumstanden, während Erasmus eine einzelne Haarsträhne in die Höhe hielt.
    »Göttin des Mondes, des Berges und des Steines, nimm dieses Symbol der Veränderung entgegen, diesen Teil des Körpers, der wächst, aber auch verfällt, der glänzt, und doch matt ist, der sowohl eine Gabe an dich als auch an mich darstellt. Nimm meine Tochter als die deine an.«
    Die Person neben mir hüstelte verhalten, und die Person direkt hinter ihr trat ihr dafür ins Bein. Offenbar war das ein wichtiger Moment.
    »Ich habe dir versprochen, dass jeder hier mit offenen Armen empfangen wird und dass alle gereinigt werden können«, sagte Erasmus.
    Zur Verstärkung seiner Worte rieb er die Strähne symbolisch am Ärmel seiner Robe. »Meine Tochter hat Fehler gemacht, wie so viele von euch jungen Menschen hier auch.« Langsam deutete er mit der Hand auf den inneren Kreis. »Selbst die Menschen, die wir bewundern, haben Fehltritte begangen. Doch wir alle können uns zum Guten verändern.«
    Dann zeigte er auf den Mond, der nun aussah, als wäre er vollständig in den Berggipfel eingebettet. »So wie auch der Mond immer in Bewegung ist, müssen wir weiter unsere persönlichen Pfade beschreiten. Meine Tochter hat mich gebeten, heute Nacht bei uns sein und uns folgen zu dürfen, während wir die Straße der Göttlichkeit beschreiten.«
    Er fasste seine Tochter bei der Hand und zog sie von den Knien hoch. Fast sah es so aus, als würden sie gleich wie bei einer Hochzeit den Vater-Tochter-Tanz beginnen. Erasmus’ Ruf als bösartiger, Dämonen anbetender Mörder bekam einen großen Knacks und wieder einmal fragte ich mich, ob Parker mich verarschen wollte.
    » Willkommen, Lilith«, sagte Erasmus.
    Die Menge applaudierte, was angesichts des vorherigen Verhaltens der Leute eine reichlich merkwürdige Reaktion war. Lilith selbst lächelte sogar zaghaft. Erasmus, der vorher ernst und grimmig geblickt hatte, griente nun wie ein freundlicher Onkel. Der innere Kreis schüttelte Hände und klatschte ab. Ein paar Mädchen um mich herum begannen allgemeine Tuscheleien nach dem Motto: »Und, was machst du nach dem Sektentreffen?«
    Einige setzten ihre Kapuzen ab. Obwohl viele verschiedene Nationalitäten vertreten waren, erkannte ich, dass Erasmus eindeutig eine Schwäche für Blondinen hatte.
    Auf die eine Art war ich froh, dass ich nicht hatte aktiv werden müssen. Andererseits bedeutete das nun, dass ich mehr Zeit damit verbringen musste, ein bisschen tiefer zu graben.
     
    Außerdem war es sehr gut möglich, dass Parker mir eine Falle stellen wollte und einfach nur hoffte, ich würde hier ein bisschen Ärger machen. Ich hatte in meinem Leben schon viele Frauen kennengelernt, die Probleme mit ihren Vätern hatten, und einige von ihnen hatten keine Skrupel, einen Mann zu manipulieren, um sich an ihrem Daddy zu rächen. Manche taten es, indem sie sich aufführten wie Schlampen, andere nahmen Drogen, fuhren teure Autos zu Schrott, schrieben schlechte Noten und überzogen ihre Kreditkarte.
    Einige Mitglieder des inneren Kreises legten ihre Roben ab und es sah aus, als wäre der offizielle Teil der Zeremonie nun beendet. Vorsichtig schlich ich mich auf die Bühne, in der Hoffnung, mich unter die Gefolgsmänner in Roben mischen zu können, die mit den Aufräumarbeiten begannen. Aus der Nähe wirkte die Steinstatue mit ihren eingemeißelten Gesichtszügen und ihren tiefen, leeren Augen noch unheilvoller.
    Um auf Nummer sicher zu gehen, behielt ich meine Kapuze tief im Gesicht, auch wenn sich meine Reißzähne schon ein ganzes Stück zurückgebildet hatten. Ich kam sogar so nah an Erasmus heran, dass ich eine seltsame Mischung aus Patchouli, Wachs und Schwefel riechen konnte, als hätte jemand in einem Hippiegeschäft Brandstiftung begangen.
    Parkers Schwester Lilith grinste wie ein Honigkuchenpferd und ich fragte mich, ob

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