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Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Titel: Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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Untergrund, dass seine Sektenführerschaft noch keine Auswirkungen auf sein Ansehen in der biederen Welt der Physiker gehabt hatte. In seiner offiziellen Biographie stand nichts über Blutopfer, seine Karriere oder seine Familie.
    Vielleicht sollte ich ihn fragen, ob er mir bei den Hausaufgaben half, bevor ich ihn zu meinem Feind machte.
    Laut seiner Website betrieb die »Antwort« einen Rückzugsort namens Cloudland in Mount Shasta direkt an der Grenze zwischen Oregon und Kalifornien. Das einhundertzwanzig Hektar große Anwesen wurde als Erholungszentrum angepriesen, doch wenn man zwischen den Zeilen las, erkannte man, dass die angesprochene Klientel keineswegs Durchschnittsfamilien mit 2,3 Kindern waren.
    Cloudland hieß all diejenigen willkommen, die »nach spiritueller Erleuchtung durch therapeutische Behandlung und ganzheitliche Integration des göttlich Weiblichen suchten«.
    Die erste Frage, die ich mir hier als Frau stellen würde, wäre: »Was will ein Mann, der ein auf Frauen ausgerichtetes Zentrum führt?«
    Die erste Antwort wäre »Geld«, die zweite »Sex«. Und wenn du beides zusammennehmen würdest, kämst du wahrscheinlich bei der tatsächlichen Antwort heraus: »Macht«.
    Die Tatsache, dass Erasmus sich selbst als die »Antwort« bezeichnete, deutete auf einen Machtrausch hin, der den jedes modernen Politikers, Evangelisten, Militärführers oder Prominenten leicht in den Schatten stellte.
    Kein Wunder, dass Männer laut Parkers Aussage nicht besonders viel Interesse an seinem kleinen Selbsthilfezentrum in den Wäldern zeigten. Obwohl man natürlich nicht von der Hand weisen konnte, dass die Chancen hier nicht schlecht standen, wenn man auf der Suche nach jemandem zum Abschleppen war.
    Es war natürlich gut möglich, dass sich die »Antwort« ein paar Scheinchen dazu verdiente, indem sie Männern den Zugang zu ihrem Schlaraffenland gewährte. Viele reiche Typen würden sicher eine Stange Geld dafür bezahlen, um an eine Gruppe verletzlicher, attraktiver junger Frauen heranzukommen.
    Auf der Website konnte man nicht viel sehen, nur ein paar Seiten mit dem Geschwafel der »Antwort«, eine gekünstelte Zusammenfassung der besten New-Age-Religionen zum Selberbasteln. Neben dem Artikel sah man ein paar Fotos mit blühenden Bäumen, einem von einer malerischen Wiese umgebenen See und Frauen in schlichten Hemdkleidern, die sich in einem bunten Blumengarten gegenseitig neckten, während im Hintergrund majestätisch der schneebedeckte Mount Shasta thronte.
    Alles in alle m wurde Cloudland als angenehmer Ort für eine Woche der Erholung und Meditation zwischen reizenden Mittagessen mit kleinen, mit Gurke und Wasserkresse belegten Schnittchen präsentiert.
    Preise waren nicht aufgeführt, doch als ich den Registrierungsprozess durchlief, fand ich heraus, dass ein einwöchiger Aufenthalt 3.995 Dollar kostete. Zusätzlich konnte man sich für Wellnessbehandlungen, intensive Schulungen und Gruppentherapien anmelden, alles für »nur ein paar hundert Dollar mehr«.
    Hätte die »Antwort« nicht damit begonnen, Leute umzulegen, hätte er wahrscheinlich wie jedes andere Sektenoberhaupt unserer Zeit auch einen ganzen Berg Geld anhäufen und sich auf irgendeiner verlassenen Insel, wo keiner seiner Anhänger ihm auf die Nerven ging, im Luxus zur Ruhe setzen können.
    Aber nein, er war einer von der seltsamen Sorte, einer, der es ernst meinte und augenscheinlich an seine eigene Version des Weltuntergangs glaubte.
    In Plan A wäre ich mit Parker händchenhaltend durch das Eingangstor gelaufen und hätte mit großen, unschuldigen Augen staunend immer wieder »Ach du meine Güte« gerufen, während ich ihren Vater fragte, welchem Footballteam er die Daumen hielt.
    Plan B und C hatten sich bereits erledigt. Jetzt brütete ich über Plan D. Es bereitete mir ein wenig Sorgen, dass ich noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden an diesem Fall arbeitete und schon ein ganzes Stück im Alphabet fortgeschritten war.
    Ich meldete mich für die nächste Woche an, da in der Abendschule die Herbstferien anstanden.
    Meine Anmeldung machte ich unter dem Namen »Summer Rain«, was tatsächlich einmal der reale Name einer realen Person gewesen war. Ich wusste es, und ich hatte ihre Kreditkarte, um es zu beweisen. Ich vermutete jedoch, dass Summer schon lange tot war und sich nicht viel um ihre Bonitätsbewertung in einigen Monaten scherte.
    Nun musste ich nur noch dafür sorgen, dass Parker nicht in die Sache hineingezogen wurde, während

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