Boeses mit Boesem
graue Augen. Klient erlitt Herzanfall während Vorbereitung zum Transport. Leiche wurde dem Entsorgungsdienst übergeben.
STEVEN WATERS. Männlich, weiß, 39, 178, braunes Haar, grüne Augen. Gemäß der Sonderanweisung der Task Order wurde Klient in seiner Wohnung zu Tode geprügelt. Haus mit Kollateralschaden versehen, um Einbruch vorzutäuschen. Artikel 133449, 133450 und 133451 im Haus zurückgelassen, um nahezulegen, dass Klient an Homosexualität litt.
LISA KEMP. Weiblich, weiß, 26, 158, blondes Haar, blaue Augen. Klientin am John F. Kennedy Airport akquiriert. Klientin an Transport übergeben.
ANTONIO DIAZ. Männlich, hispanisch, 43, 168, schwarzes Haar, graue Augen. Klient in Lima 43 090 356, 73 499 495 akquiriert.
LISA JONES. Weiblich, schwarz, 48, 173, schwarzes Haar, braune Augen. Entgegen nachrichtendienstlicher Information befand sich Familie der Klientin zum Zeitpunkt der Akquisition zu Hause. Im Verlauf der Akquisition wurde Tochter der Klientin zum Kollateralschaden. Klientin wurde an Transport übergeben. Zusatzbericht liegt bei.
MARK JINTAO. Männlich, asiatisch, 51, 175, schwarzes Haar, braune Augen. Klient und alle bekannten Blutsverwandten akquiriert. An Transport übergeben.
|460| STEPHEN JACKSON. Männlich, weiß, 16, 188, blondes Haar, blaue Augen. Klient auf Interstate 86 akquiriert. An Transport übergeben. Protokoll von Verhör mit verstärkten Methoden folgt.
Und so weiter und so fort.
Ich hatte der Wand auch eigene Gesichter hinzuzufügen. Ich pinnte das Bild von Isaac fest, das Faye mir gegeben hatte, das einzige, das echt war. Darunter schrieb ich: »Von der Heimatschutzbehörde ermordet.«
Das letzte Foto, das ich aufhängte, war das von Iris. Ich hatte eine Kopie des Bildes gemacht, das Mrs Brown mich hatte mitnehmen lassen, und den alten Bastard Bruder Isaiah herausgeschnitten. Es gab nichts zu sagen und so schrieb ich: »Iris. Aufenthaltsort unbekannt.«
Erst nachdem ich fertig war, merkte ich, dass ich ein Publikum hatte. In einem Halbkreis umstanden mich Pendler, die umstiegen, Männer auf Geschäftsreisen, ein paar verwirrte Touristen, Personal, das Pause machte, und ein paar Polizisten, die mich eigentlich hätten festnehmen müssen. Keiner sagte ein Wort. Ein oder zwei Leute schluchzten.
Ich wandte mich der Menge zu und wartete. Keiner trat vor. Ein Teil von mir hatte gehofft, dass die Fisher-Leute herkommen würden. Ich hatte mir gewünscht, dass sie aus der Umarmung der Menge hervorträten und einen Moment lang ihr wahres Gesicht zeigten, das sie diese guten Leute nicht sehen lassen wollten.
Seit meiner Trennung von Benny und Cassandra hatte ich die Fisher-Leute ständig erwartet. In Gassen und auf einsamen Straßen, hinter dunklen Ecken und auf leeren Bahnsteigen war ich darauf gefasst, Gestalten zu sehen, die ich erkennen würde, Schatten, die meinen Namen kennen, aber nicht wissen würden, was ich getan hatte. Jeden Tag wartete ich auf meine alten Freunde.
|461| Ich blickte zum Himmel hinauf – die an die Decke des Bahnhofs gemalte Reproduktion, nicht den echten Himmel. Er war so, wie die Menschen das Universum sahen, nicht so, wie es wirklich war. Sterne befanden sich am falschen Platz, Galaxien waren verzerrt, Götter und Ungeheuer verkehrt herum gezeichnet. Das Bild sah aus wie der Himmel, aber es war falsch, vollkommen falsch.
Ich schob mich durch die Menge. Keiner versuchte, mich aufzuhalten. Ich musste einen Zug erwischen und tief in den weiten, einsamen Westen fahren.
|462| Hintergrundlektüre
Boyer, Paul,
When Time Shall Be No More: Prophecy Belief in Modern American Culture,
Belknap Harvard, 1992.
Conquest, Robert,
Der große Terror: Sowjetunion 1934 – 1938,
Langen-Müller, 2001.
Gourevitch, Philip und Morris, Erol,
Die Geschichte von Abu Ghraib,
Hanser, 2009.
Mayer, Jane,
The Dark Side,
Doubleday, 2008.
Ricks, Thomas E.,
Fiasco
, Penguin, 2006.
Scahill, Jeremy,
Blackwater. Der Aufstieg der mächtigsten Privatarmee der Welt,
Antje-Kunstmann-Verlag, 2008.
Shorrock, Tim,
Spies for Hire,
Simon & Schuster, 2008.
Wright, Evan,
Generation Kill: Das neue Gesicht des Amerikanischen Krieges,
Zweitausendeins, 2005.
|463| Dank
Ich schulde meinem Agenten Rob Dinsdale Dank für seinen kritischen Blick und meiner Lektorin Kate Parkin für ihr Vertrauen, mit dem sie zwei Bücher gekauft hat, bevor sie geschrieben waren. Beide sorgen dafür, dass ich auf dem Pfad der Tugend bleibe,
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