Boeses mit Boesem
über den Rasen vor dem Haus. Stonebridge machte die Haustür auf und stürzte nach drinnen. Ich folgte ihm, aber sobald ich die Tür aufmachte, musste ich ein paar Kugeln Platz machen, die auf dem Weg nach draußen waren. Ich erhaschte einen Blick auf eine Eingangshalle, einen Flur mit Blumentapeten und Stonebridge, der um eine Ecke verschwand.
Der vordere Raum war das Atelier eines Pensionärs. Eine Staffelei in der Mitte des Zimmers und ein einsamer Stuhl an der hinteren Wand waren die einzigen Möbelstücke. Auf der Staffelei stand ein angefangenes Aquarellgemälde; Pinsel und ausgetrocknete Farbe lagen bereit, falls der Künstler jemals zurückkehren sollte, um seine Arbeit zu vollenden. Die Gemälde an den Wänden waren alle unbestimmt europäisch wirkende Landschaften; jede war unten mit dem Namen |444| »Crumb« signiert. Ich hatte nicht viel Zeit, ein Gefühl für die Arbeit des Malers zu entwickeln, da Stonebridge mich ständig vom Nachbarzimmer aus unterbrach.
»Sie hätten den Deal annehmen sollen, Strange«, sagte er und schoss in die Eingangshalle hinein.
Es hatte nie einen Deal gegeben. Stonebridge wäre ein Idiot gewesen, wenn er mich am Leben gelassen hätte, und ich wäre das schwachsinnige Brüderchen des Idioten gewesen, wenn ich ihm geglaubt hätte. Er hatte mir eine Entscheidungsmöglichkeit vorgegaukelt in der Hoffnung, dass ich seine Arbeit für ihn erledigen würde. Stonebridge war noch immer auf der Suche nach dem einfachsten Weg, genau wie damals in Teheran.
Ich beugte mich hinter dem Eingang vor und schoss zurück, aber ich war nicht mit dem Herzen bei der Sache. Ich hatte Benny gesagt, dass ich Stonebridge lebendig brauchte. Das war nicht die ganze Wahrheit. Ich wollte ihn lebend, und die Tatsache, dass ich bereit war, mein eigenes Leben für diesen Zweck zu opfern, zeigte nur, wie wenig es mir wert war.
Ich hatte mir eine von Cassandras Granaten geklaut und die würde sich nun gleich als nützlich erweisen. Die Eingangshalle war breit, etwa drei Sprünge. Ich würde wahrscheinlich gerade genug Zeit haben, diese Entfernung zurückzulegen. Ich warf die Granate in die Küche und jagte ihr so schnell ich konnte hinterher.
Als sie in seiner Nähe gelandet war, hatte Stonebridge in blinder Panik eine Sekunde verloren. Eine weitere hatte er damit zugebracht, zur Hintertür zu rennen. Als ihm endlich klar wurde, dass ich den Stift nicht gezogen hatte, wandte er sich gerade rechtzeitig um, um meinen Pistolengriff kennenzulernen. Er steckte den Schlag besser weg, als ich erwartet hatte.
Ich sah mich in der Küche um, während Stonebridge sich aufrappelte. Sie war klein für ein so aufgeblähtes Haus. An der linken Wand standen eine Spüle und eine Geschirrspülmaschine, |445| die Arbeitsplatte darüber war voller verstaubter Dosen. Die Wand gegenüber zierten ein Herd und ein Kühlschrank, der größer war als wir beide zusammen. Der restliche Platz wurde zum größten Teil von einem billigen Esszimmertisch eingenommen. Stonebridges Pistole lag in der Ecke neben der Hintertür. Sollte er sich nach seiner Waffe bücken, hätte ich meinen Stiefel in seinem Nacken, bevor er schussbereit wäre.
Ich legte meine Maschinenpistole auf die Theke. Es wurde Zeit, unseren Streit auf die altmodische Weise auszutragen.
»Ich habe seit unserem letzten Kampf ein oder zwei Dinge dazugelernt«, sagte Stonebridge.
»Ich werde versuchen, beeindruckt zu sein.«
Ich konnte in seiner Körperhaltung nichts erkennen. Er sah noch immer wie der ungeschickte Tölpel aus, den ich in Erinnerung hatte, große Klappe und nichts dahinter. Ich beschloss, ihm ein oder zwei Hiebe zu versetzen und selbst zu sehen, wie verachtenswert ich ihn finden sollte.
Seine Deckung war dicht und hoch. Jemand hatte ihm ein bisschen Thaiboxen beigebracht oder vielleicht hatte er eine Menge vermischte Kampfkünste gesehen. Sein erster Hieb war so deutlich telegrafiert, dass ich förmlich den Morsecode hörte. Ich wich ihm aus und kassierte direkt einen niedrigen Tritt. Das Brennen in meinem rechten Oberschenkel war bei Weitem nicht so ärgerlich wie Stonebridges Lachen. Vielleicht hatte er doch ein oder zwei Dinge gelernt.
»Sind Sie jetzt Pazifist geworden?«, fragte er.
»Kommen Sie näher und finden Sie es heraus.«
Wieder eine hohe Rechte, wieder so deutlich zu erkennen, dass er mir ebenso gut einen Brief hätte schicken können. Er brachte seinen Schlag als Erster auf den Weg, aber meiner traf früher als erwartet ein. Es war
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