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Böses mit Bösem

Böses mit Bösem

Titel: Böses mit Bösem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elliott Hall
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eigentlich?«, fragte ich.
    »Sie denken da an Ihre Freunde von der Gründerinitiative«, sagte Cassandra. »Wie groß schätzen Sie die Chance ein, dass der Vereinigte Generalstab einen Militärputsch macht?«
    »Das erscheint mir etwa so wahrscheinlich wie eine Runde |428| spontaner öffentlicher Demonstrationen, die die Ältesten zum Rückzug zwingen«, antwortete ich.
    Als Cal und Jack mir anfangs die Früchte Leviathans in der Grand Central Station gezeigt hatten, war mein stärkster Zweifel an der ganzen Idee gewesen, dass so ein Vorgehen nur wirksam wäre, wenn man es öffentlich machte. Ich hatte recht gehabt und wie üblich auf die schlimmste Weise. Es war unmöglich, Leviathan für immer geheim zu halten: Es würde tröpfchenweise an die Öffentlichkeit sickern – Nachforschungen nach fehlenden Freunden, die Sichtung von Fisher-Leuten und vielleicht ein oder zwei Leichen, die ans Tageslicht kamen. Daraus würden Wut und Zorn entstehen, aber die Angst würde die Menschen eher in ihr Zuhause zwingen als auf die Straße treiben.
    »Du hattest also recht«, sagte Benny zu mir. »Den Gründern geht es um Einfluss, genau wie dem FBI.   Aber würden die nicht trotzdem den Ältesten die Flügel stutzen wollen? Das Pentagon kann doch nicht wollen, dass die Fisher-Leute im ganzen Land herumlaufen und Menschen entführen.«
    »Bisher haben sie noch nicht versucht, dem Einhalt zu gebieten«, sagte Cassandra. »Unsere einzige Option besteht darin, in den Untergrund zu gehen und abzuwarten. Wenn genug Menschen erschossen worden sind, wird es aufhören.«
    »Oh, toll«, sagte Benny. »Da freu ich mich aber, dass ich mein verdammtes Leben für so einen brillanten Plan riskiert habe.«
    »Was wir tun können, ist, die Ältesten zu isolieren«, sagte Cassandra. »Deshalb brauchen wir einander. Ich habe einige Dokumente, aber für sich genommen sind die nicht aussagekräftig genug. Strange hat die Liste, aber einem unehrenhaft entlassenen und sichtlich gestörten Privatdetektiv aus New York City wird keiner glauben.«
    Bennys Augen schossen zwischen uns hin und her. Ich zuckte die Achseln, um zu sagen, dass Cassandra recht hatte.
    |429| »Ich habe noch immer Freunde in den Nachrichtendiensten«, fuhr sie fort. »Jetzt, da wir die Liste haben, wird ihnen keine andere Wahl bleiben, als mir zu glauben.«
    »Sie sind schon lange im Untergrund«, sagte Benny.
    »Europäer haben ein langes Gedächtnis.«
    »Da ist noch etwas«, sagte ich.
    Cassandra lächelte mich an. Ihre Augen sagten, ich sei für sie ein offenes Buch, das sie an einem regnerischen Tag einmal lesen könnte.
    »Erzählen Sie mir von der Rudashevsky-Gruppe.«
    »Die Ältesten haben genauso viel Angst vor der Vergangenheit wie vor der Zukunft. Manchmal ist es notwendig, dass man die Toten ausgräbt und noch einmal erschießt. Am besten sehen Sie es sich selbst an«, sagte sie, als sie den Ausdruck in unseren Gesichtern bemerkte. »Sonst glauben Sie mir nicht.«
    Sie führte uns ins Wohnzimmer. Fotos an den Wänden reichten dreißig Jahre zurück und zeigten eine glückliche Ehe, Kinder und dann noch eine weitere Generation, die mit Zahnlücken in die Kamera lächelte. Ich fragte mich, wie viele von ihnen noch frei oder wenigstens am Leben waren. Vielleicht hatte man die Kinder in Ruhe gelassen, aber ich hatte keine Fakten, die dieses Übermaß an Optimismus untermauert hätten.
    Cassandra schloss einen Player an den Fernseher an, der den Mittelpunkt des Raumes bildete.
    »Was Sie jetzt gleich sehen werden, sind Highlights des letzten Treffens der Rudashevsky-Gruppe.«
    Ein fensterloser Raum erschien auf dem Bildschirm. Vier Männer in Anzügen saßen um einen einfachen Metalltisch herum. Der Raum hätte überall auf der Welt oder am anderen Ende der Hölle liegen können.
    »CI A-Direktor Foyle kennen Sie schon«, sagte Cassandra. Er trug denselben Anzug, in dem er vor dem Houston-Ausschuss |430| gestanden hatte. »Dieses Treffen fand zwei Tage nach seiner Zeugenaussage statt.«
    »Das Thema der Diskussion dürfte wohl die Frage sein, wer die Information an Senator Lee gegeben und Foyle ein Bein gestellt hat«, sagte Benny.
    »Nein, sie hatten schon herausgefunden, dass ich das gewesen war«, sagte Cassandra. In ihrem Lächeln lag der Stolz auf eine verlorene Sache. »Bei dem Treffen geht es darum, wie man mit dem Fallout umgehen soll. Links sitzt Martin Doctorow, der letzte Chef des Amts für Geheimdienstinformation und Forschung des Außenministeriums. Der Kerl,

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