Bondage (German Edition)
alles bewirken kann ... Trotz allem befürchte ich, dass Shahin jeden Moment so etwas sagt, wie „Komm, dann haben wir es hinter uns“. Aber er sagt nichts, statt dessen entspannt er sich ein wenig.
Kapitel Neununddreißig
Shahin
Ich genieße Brix’ Berührungen, wirklich. Sie sind wie Balsam auf meiner Seele. Es tut mir leid, dass ich ihn schon so lange habe warten lassen. Aber gerade jetzt will ich ihm nicht nur einen Gefallen tun. Ich weiß, dass er es bemerken würde.
Ich bezwinge eine kurz aufkeimende Panikattacke, als Brix’ starke Hände sich auf meine Hüften legen. Nein, er wird mir nicht wehtun. Ich kann ihm vertrauen, und das sage ich ihm auch.
Brix ist erleichtert, das fühle ich. Seine Hände sind vorsichtig, forschend, ganz anders als sonst. Abwartend. Und das, obwohl er so geil ist, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen kann. Diese Erkenntnis lässt mich lächeln. Brix, du bist wundervoll.
Er erforscht meinen Körper, als wäre es das erste Mal. Seine Zunge kitzelt mich am Hals, und ich erschaudere kurz.
Ich drehe mich in Brix’ Armen, und wir sehen uns lange in die Augen. Ich kann die grenzenlose Liebe erkennen, die er mir entgegenbringt. Ich vertraue ihm, warum kann ich mich immer noch nicht hingeben? Warum fühle ich noch immer diese Demütigung, die Hilflosigkeit? Hass steigt in mir auf, bitter wie Galle.
„Du musst das rauslassen“, sagt Brix leise. Ich zucke zusammen. Kann er nun meine Gedanken lesen?
„Ich weiß ... ich wünschte, es wäre so einfach.“ Mir wird klar, dass ich es noch nicht zulassen kann. Es wäre wie eine Unterwerfung, aber dazu bin ich noch nicht bereit. Der Schmerz sitzt zu tief.
Brix sieht, was in mir vorgeht, denn noch bevor ich mich aus seinen Armen befreien kann, verstärkt er seinen Griff.
„Bleib.“
„Ich kann noch nicht ...“ Ich fühle mich elend, es ist wie Versagen.
Er lächelt schmal. „Du kannst. Das, was ich meine, kannst du immer.“
Erstaunt ziehe ich die Augenbrauen nach oben. Was meint er?
Seine Lippen wandern über meinen Hals, meine Brust, nach unten, verweilen kurz an meinen Nippeln. Mit den Zähnen bearbeitet er sie, bis sie ganz hart sind. Ich stöhne leicht und stütze mich auf seinen Schultern ab. Doch in meinem Hinterkopf habe ich noch diese elende Signalleuchte, die momentan zwar nur leicht aufblinkt, aber das kann sich jederzeit ändern. Ich verfluche Carlos und seinen Folterknecht post mortem – hoffentlich schmoren sie in der Hölle, beide mit einem fetten Spieß im Arsch!
Brix’ Hände umfassen meinen Schwanz, er sieht von unten zu mir hinauf und grinst.
„Du hast einen verdammt schönen Schwanz ... Meinst du, damit kannst du mich jetzt ficken?“
Ich brauche einen Augenblick, bis ich realisiere, was er gerade gesagt hat. Dann schleicht sich auch auf mein Gesicht ein Grinsen. Eigentlich spricht nichts dagegen, das zu tun. Ich spüre keinen Widerwillen, ich kann die Situation kontrollieren. Und es wäre ein Anfang ... Automatisch wandern meine Hände auf seinen festen Hintern.
„Ein klares Ja, nehme ich an?“ Er sieht mich fragend an.
„Ich weiß deine Opferbereitschaft zu schätzen“, sage ich lächelnd und sehe, wie er bei dem Wort „Opferbereitschaft“ eine Grimasse zieht.
„Lass uns lieber nicht über Opfer reden ...“
„Über was möchtest du denn reden?!“, stichele ich und bin froh, dass ich diesen enormen Druck gerade nicht aushalten muss.
Brix’ Augen sprechen Bände. „Über nichts, Hase“, sagt er. Seine Stimme klingt rau. „Ich bin eher für Taten.“
„Kannst du haben.“ Ich ziehe seine Backen sanft auseinander und lasse einen Finger in seine Spalte gleiten. Vorsichtig bereite ich ihn vor, routiniert, verschwende keinen Gedanken an belastende Erinnerungen. In meinem Kopf ist nur noch Brix, ich weiß sein Angebot wirklich zu schätzen und möchte, dass es ihm ebenso viel Lust bereitet wie mir.
Brix gibt sich nicht gerne hin, er unterwirft sich nicht gern. Ich schon, eigentlich. Aber nicht nach diesem Erlebnis. Trotzdem weiß ich natürlich, was ihm gefällt. Ich kenne ihn mittlerweile gut genug. So warte ich jedes Mal, bis er leise aufstöhnt, bis er sich entspannt, bis er mir entgegenkommt, mehr will. Ich versenke meine Finger in seinem Körper, während ich mich an ihm reibe. Seine Stirn liegt heiß auf meiner Schulter, Wasser schwappt um unsere Körper. Ich genieße seine Reaktionen, ich genieße die Vorstellung, gleich mit ihm vereint zu sein. An den Schultern
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