Bondage (German Edition)
und er akzeptiert das und hilft mir damit, anstatt mit mir zu diskutieren, warum ich ihn nicht will.
Er nimmt mich zärtlich in den Arm, und für den Moment vergesse ich Ismael und Carlos, gebe mich hin und genieße die Geborgenheit, die mich umhüllt.
„Ich liebe dich, Brix“, flüstere ich, während mein Mann mich einfach nur küsst und mir damit zeigt, dass auch er mich liebt.
„Hab keine Angst“, wispert Brix in mein Ohr, während seine rechte Hand behutsam beginnt, meinen Rücken zu streicheln. Kurz darauf spüre ich seine Fingerspitzen über meine Hüfte gleiten.
„Sag ‚stopp’, wenn‘s dir zu viel wird, okay?“, bittet Brix mich. Ich nicke und gebe mich ganz seinen Berührungen hin.
Mein Körper reagiert wie gewohnt, ich bekomme eine Gänsehaut und muss mich leicht bewegen, um die Intensität der Emotionen, die mich durchfließen, abzureagieren. Alles ist wie immer. Mein Schweißausbruch war nur eine Frage der Zeit, und mein Atem geht schneller, während Brix mit der Linken meine Hand hält und mich mit der Rechten verwöhnt.
Als sein Daumen meine Brustwarze erreicht, lasse ich meinen Kopf in den Nacken fallen und stöhne leise, während meine Hand Brix’ Hand so fest umklammert, dass meine und seine Knöchel weiß werden, während er mir diesen Druck zurück- und mir dadurch Sicherheit gibt.
Doch ich weiß, ich darf die Augen nicht schließen, sonst läuft vor meinem inneren Auge unweigerlich dieser Film ab. Ismael und die Klammern in meinem Fleisch ... NEIN!
Ich reiße meine Augen weit auf und suche einen Punkt in unserem Schlafzimmer, den ich fixiere, während meine bis eben noch gewachsene Erregung schlagartig abflacht und verschwindet. Durch Zufall begegnet mir der Blick meines Mannes, und ich konzentriere mich auf seine Augen, versuche, in ihnen zu versinken, sehe durch meine Gabe, dass Brix große Angst um mich hat. Ich weiß, dass ich ihm diese Angst irgendwie nehmen muss, weil ich fürchte, dass er sonst daran zugrunde geht.
Auch wenn ich weiß, dass es Show sein wird, löse ich meine Hand aus dem Laken, in das ich mich gekrallt habe, und fahre damit eher lustlos über meinen Bauch.
Brix mustert mich für einen Moment argwöhnisch und hält dann meine Hand fest, schaut mir tief in die Augen.
„Eigentlich ist es ein Wunder, dass ich dir nie dabei zugesehen habe, wie du dich selbst verwöhnst, und vermutlich würde es mich sehr geil machen“, sagt er eindringlich. „Aber ich möchte dir zusehen, wenn du es selbst willst, und wenn es dich wirklich geil macht, und nicht, wenn du es tust, um mir zu Willen zu sein. Hast du das verstanden?“
Ich nicke, und über meine Wangen rollen die ersten salzigen Tränen, bis ich schließlich keinen Halt mehr finde und das erste Mal in unserer Beziehung hemmungslos zu weinen beginne.
Im ersten Moment schaut Brix mich erstaunt an, doch dann tut er etwas, das ich ihm nie zugetraut hätte: Er nimmt mich in den Arm und liegt einfach nur still neben mir, wartet, bis ich mich nach einer ganzen Weile beruhige, und streift dann mit seinem Daumen meine Tränen aus meinem Gesicht, bevor er mich an sich drückt. Das Ganze, ohne ein Wort zu sagen.
Und gerade als ich mich entschließe, ihm zu sagen, was Carlos und Ismael mit mir angestellt haben, verschließt mein Mann meine Lippen mit einem scheuen Kuss.
„Carlos ist tot“, sagt er leise in beruhigendem Ton. „Er kann dir nie wieder wehtun, genauso wenig wie sein verkrüppelter Freund.“
Schlagartig ist mein Puls auf 180, ich richte mich auf und schaue Brix mehr als nur erschrocken an.
„Bist du sicher? Woher weißt du das?“, frage ich ihn misstrauisch.
„Bleib ruhig, mein Schatz“, flüstert Brix. „Komm runter, okay?“
Ich atme tief aus, aber mein Blick ist immer noch kalt und zornig – und tief drinnen ängstlich, ich weiß.
„Abu Ashraf hat diesem Folterknecht ...“
„Ismael“, unterbreche ich ihn hastig.
„... den Kopf abgebissen, als wir dich befreit und zu Seth gebracht haben, wo Sachmedia dich geheilt hat.“
Ich schaue ihn ungläubig an, aber in seinen Augen kann ich lesen, dass er die Wahrheit sagt.
„Das heißt, du hast mich so gesehen?“, frage ich ihn fassungslos, doch ich weiß, dass es so ist.
„Und du bist immer noch hier?“, frage ich nach.
Brix nickt. „Ich liebe dich, Shahin. Du bist mein Leben, meine Liebe, meine Seele. Ich gebe dich nicht auf. – Aber ich bin der Meinung, dass du einen Therapeuten brauchst.“
Ich schüttele den Kopf.
„Nein,
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