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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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einmal gehört. Aber warum war er hier? Einer von Milliarden, vielleicht Billionen, die im Dach lebten. Warum war er hier beim Kommissionsvorsitzenden? Es war unmöglich, einfach unmöglich.
    »Schau es dir an«, sagte der Mann. »Nimm den Anblick in dich auf.«
    Eine Seite des Fahrzeugs wurde transparent.
    Winzige Lichter blinkten und flackerten in den Wänden des Schachts, teilten sich und flossen um die angedockten Sphären herum, die in die Oberfläche eingebettet waren und in sanftem Blau schimmerten. An anderen Stellen verwandelten sich polierte Metallplatten in riesige Spiegel, die das Bild ihres Schiffs zeigten, wie es immer höher stieg.
    »Es ist wunderschön«, flüsterte Hiresh. »Manchmal vergesse ich, wie schön das Dach ist.«
    »Es ist eine Schande, dass die Gestaltung so sehr von den Gründern vermurkst wurde, nicht wahr?«
    Hiresh wandte sich von der Außenansicht ab. Die lässig hingeworfene Blasphemie des Kommissionsvorsitzenden schockierte ihn, obwohl er selbst eigentlich nicht mehr an solche Dinge glaubte. »Ich verstehe nicht«, sagte er.
    »Schau zu.«
    Weiter oben waren viele der Sphären tot. Die winzigen Lichter blinkten nur noch sporadisch, und Schleimfäden zogen sich von einer Maschine zur nächsten. Sie tropften nicht herab, sondern … schlängelten, krochen und schoben sich weiter, auf eine Weise, die ihm Übelkeit bereitete. Dharam flog immer höher hinauf, bis sie einen Punkt erreichten, an dem die Finsternis regierte und sie nur noch im Lichtstrahl ihres Fahrzeugs den glänzenden Film sehen konnten, der hier alles überzog.
    »Das ist nicht wie der Rotz, den du deinem Krisenbaby von der Nase wischst«, sagte Dharam ruhig. »Diese Substanz ist intelligent genug, um zu wissen, was sie will. Mehr Nanos, um sie zu zersetzen und für sich zu verwerten. Das ist ihr einziges Verlangen. Mehr von sich selbst zu schaffen. Genauso wie wir alle. Und sie wird nicht sterben, bevor ihr die Nahrung ausgeht.«
    »Aber …«, sagte Hiresh. »Aber das würde bedeuten …«
    »Das gesamte Dach«, stimmte Dharam ihm zu. »Aber nicht die Struktur. Der Schleim – der Glibber , wie wir ihn nennen – löst nur Metall auf, das ihm im Weg ist, wenn es nach Nahrung sucht. Das ist auch gut so, weil sonst längst das Obergeschoss über uns zusammengebrochen wäre und uns zerquetscht hätte. Genauso tot wären wir, wenn das Zeug an uns interessiert wäre. Das ist es nicht, aber es ist auch nicht ratsam, darin ein Bad zu nehmen. Es ist so ätzend, dass es einen menschlichen Körper nach einiger Zeit auflösen würde.«
    Hiresh wurde schwindlig. Warum ich? , fragte er sich erneut. Warum musste er sich das alles anhören? »Haben die Aliens es absichtlich mit Intelligenz ausgestattet?«
    Dharam zog verschmitzt einen Mundwinkel nach oben. War es eine Spur von Respekt, oder bildete Hiresh es sich nur ein? Vom wichtigsten Mann der Welt?
    »Weißt du ganz genau, dass es Aliens waren, Sergeant?«, fragte der Kommissionsvorsitzende. »Meinst du nicht, ein Dutzend einfache Atomsprengköpfe wären eine viel effektivere Methode gewesen, um das Dach zu zerstören?« Er wartete, bis der Junge unsicher nickte, bevor er fortfuhr. Und als er weitersprach, beugte er sich vor. »Sergeant der Wärter, Hiresh … Jemand, eine Person oder mehrere Personen haben dieses Virus geschaffen. Menschen haben es geschaffen. Und sie hatten einen guten Grund dafür.«
    »Menschen? Das kann doch nicht …«
    »Das Dach behandelt uns alle wie Kinder. Es gehorcht seinen eigenen Gesetzen, nicht unseren. Als dein Vater auf so herzlose Weise damit begann, deine Mutter hungern zu lassen …«
    Hiresh zuckte zusammen. »Woher weißt du …?«
    »Natürlich durch Spione. Das Dach würde uns nicht über ein solches Verbrechen informieren, und in gewisser Weise wird genau das sein Untergang sein. Und unserer. Es wahrt selbst die Geheimnisse und die Privatsphäre der Unmenschen, die unter uns leben, und deshalb, Sergeant Hiresh, mussten du und deinesgleichen unter so großen Leiden aufwachsen … Deshalb besteht kontinuierlich die Versuchung, sich in das Walten des Daches … einzumischen.«
    Dharam schüttelte den Kopf. »Leider waren es keine Aliens«, fuhr er fort. »Das ist nur die Geschichte, die wir ausgestreut haben, nachdem Indranis Vater ermordet wurde. Er war einer Intrige auf der Spur. Man wollte Nanos schaffen, die alle anderen Nanos so verändern, dass sie dem Befehl einer dubiosen Gruppe unterstehen, die dadurch die absolute Herrschaft

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