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Bone 02 - Das Ende des Himmels

Bone 02 - Das Ende des Himmels

Titel: Bone 02 - Das Ende des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peadar O´Guilín
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Alle. Die Wilden auf der Oberfläche leben vielleicht etwas länger, aber ohne den Nachschub an Aliens für ihre Nahrungskette, ohne das Licht vom Dach, werden sogar sie in einigen Monaten untergehen.«
    »Bei der Göttin!«, sagte Hiresh. »Bei der Göttin!«
    »Die alte Göttin liegt im Sterben«, pflichtete Dharam ihm bei. »Uns bleibt nur noch eine einzige Chance.«
    »Wir brauchen Indrani.«
    Dharam ließ die Bilder mit einer Geste verschwinden. »Genau. Wir müssen sie überzeugen, zu uns zu kommen, und vor allem müssen wir sie dazu bringen, mit uns zusammenzuarbeiten. Vor einiger Zeit war sie mir … recht gewogen, aber mir war klar, dass sie viel zu jung war, und nun … misstraut sie mir. Sie wirft mir alle möglichen seltsamen Sachen vor, und deshalb wird sie dir nicht alles sagen, was sie weiß. Aber …« Jetzt beugte er sich vor, um nach Hireshs Arm zu greifen. »… sie muss unbedingt hierher zurückgebracht werden. Von Dr. Narindi habe ich erfahren, dass wir noch eine Dosis übrig haben. Wir können noch eine Person in die Elite aufnehmen. Und ich bin bereit, die Wahl auf dich fallen zu lassen.«
    Es war schon komisch, wie lange und hartnäckig sich Hiresh an der Akademie bemüht hatte, in die Elite aufzusteigen. Damals hatte er es gewollt, weil er seine Mutter schützen wollte, weil er Widerstand gegen seinen Vater und alle, die wie er waren, leisten wollte, gegen die Rüpel, gegen die Fanatiker. Doch nun stand er vor einer höheren Aufgabe. »Was muss ich tun?«
    »Alles, was dazu nötig ist. Wir werden uns in der Zwischenzeit …« Er hielt eine Sekunde lang inne, um sich einzuloggen und seine Erinnerungen abzurufen. »… um Tarini kümmern. Ihr wird nichts geschehen. Oder sonst wem. Hauptsache, du bringst Indrani zu uns.«
    »Was … was ist, wenn sie nicht kooperieren will?«
    Dharam grinste. Es war, als wäre sein Gesicht zu gar keiner anderen Regung imstande, als hätte die Zeit alle sonstigen Regungen eliminiert. »Falls der verstorbene Commander Krishnan vor seinem schrecklichen Ende nichts ausgeplaudert hat, ist es recht wahrscheinlich, dass der Wilde dir weiterhin vertraut. Das dürfte sehr hilfreich sein. Schließlich war das zum Teil der Grund, warum wir uns für dich entschieden haben. Aber das ist noch nicht alles. Anscheinend hat Indrani ein Kleinkind bei sich. Sie dürfte daran interessiert sein, dass dieses Baby überlebt. Allein das müsste sie überzeugen, freiwillig zu uns zu kommen. Und wenn nicht, Sergeant Hiresh, solltest du dir lieber etwas ausdenken.«
    Erneut versuchte die Kommission, ihn zu benutzen, um an Indrani heranzukommen, um Verrat an Stolperzunge zu begehen. Doch als die Sphäre nun nach unten sank und der Schleim glitzerte und ihm die ganze Zeit zuzuzwinkern schien, wurde Hiresh klar, dass es diesmal anders war.
    Ich tue es auch für dich, Stolperzunge. Andernfalls werden wir alle sterben.

18
    Nichts zu sehen
    Nachdem sie ihre Erinnerungen mit dem Jäger geteilt hatte, tobte Indrani innerlich. Trotzdem wurde auch das Baby unruhig.
    »Ich werde sie nehmen«, sagte Stolperzunge. Er war erleichtert, dass die schrecklichen Visionen vorbei waren, aber er fühlte sich immer noch tief erschüttert. Die Herkunft des Babys erschien ihm im furchtbaren Licht des Geheimnisses weniger wichtig. Es war einfach nur ein Kind, das Angst bekommen hatte. Und die Kleine sah ihrer Mutter wirklich ähnlich.
    Er flüsterte irgendetwas, das ihm gerade in den Sinn kam, wie er es bei vielen Frauen des Stammes beobachtet hatte. »Wir werden zur Oberfläche zurückkehren«, sagte er. »Du und ich und Indrani. Sie wird wieder meine Frau sein. Dort kann das Dach sie mir nicht mehr wegnehmen und alles verderben …
    Doch um sie herum saßen unzählige andere Menschen. Träumer und Weltliche, erwachsene Religiöse und unbändige Kinder. Leichen. Sie alle waren Leichen. Diese Vorstellung bereitete ihm Übelkeit.
    Früher hatte er geglaubt, in seinem Stamm würden die einzigen Menschen leben, die es gab. Er hatte nicht gewusst, was ein Fremder war, seine Sprache hatte gar kein Wort dafür. Er hätte bereitwillig und glücklich sein Leben gegeben, um sein Volk vor dem Aussterben zu bewahren.
    Er würde immer noch für den Stamm sterben, aber nun hatte sich die Bedeutung dieses Wortes geändert. Jetzt gehörte auch Indrani dazu, und vielleicht … auch dieses kleine Mädchen. Über Letzteres musste er noch einmal nachdenken.
    Ein schriller Ton überlagerte alle anderen Geräusche, und sämtliche

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